Thema:
(GB) Ikari no Yousai [= Fortified Zone] flat
Autor: Ihsan
Datum:10.05.21 13:21
Antwort auf:Durchgezockt Retro-Edition Nr. 1 von Rac

In den letzten Wochen ist mir Einiges dazwischengekommen auf meiner Mission, meinem GameBoy neues Leben einzuhauchen. Erst die Schreckensnachricht mit dem Vita PSN Store (und damit verbunden Stundenlangen Backup-Orgien), dann ein neuer Anbernic 351P, der natürlich meinen Spieltrieb an der Technik weckte, und zuletzt World of Tanks Blitz, was mich neuerdings viel zu viel Zeit kostet.

Dennoch versuche ich wieder ein wenig in den Trott der GameBoy Spiele zu kommen - und den Anfang soll nun Ikari no Yousai (oder hierzulande: Fortified Zone) machen.

Ich habe mich hier bewusst für die etwas teurere japanische Version entschieden, wohl wissend, dass diese ein paar Features mitbringt die im Westen fehlten:
Der Schwierigkeitsgrad soll überschaubarer sein (wobei, vorab gesagt, dieser eh nicht sehr hoch ist), und man kann seine Heldin in eine niedliche Bikini-Chibi-Figur mit Herzkanone per Cheat verwandeln... nicht dass das mein Beweggrund gewesen wäre!

Ich kannte Fortified Zone nur vom Namen und habe mir da immer eine Art Probotector vorgestellt, das stimmt jedoch nur in etwa zur Hälfte, da man hier seinen Charakter generell von oben sieht und jeweils einen GB Bildschirm große Räume von Gegnern säubert, nach Schaltern bzw. Geheimgängen durchforstet oder verschachtelten Gängen folgt.

Insofern erinnert es eher an das aktuellere Xeno Crisis (ohne dessen Schwierigkeitsgrad, Gott sei dank) und diesem ähnliche Spiele, es fehlen jedoch Waffenupgrades und es geht generell eher gemächlich zu.

So erforsche ich also recht zügig den ersten Level, bekämpfe einige Soldaten und einen Jeep mit MG, doch abgesehen von einer Unachtsamkeit komme ich ohne Probleme zum ersten "Boss", einer Reihe von Geschütztürmen vor tiefschwarzem Hintergrund, die auch kein größeres Problem darstellen.
Ich bin versucht, das Spiel nach diesem ersten Level... langweilig zu nennen?

Level zwei fügt dem zunächst einmal wenig Neues hinzu, neben ein paar fahrenden Stachelfallen und der Erkenntnis, das man auch springen kann und (über andere Stacheln) muss, begegnen mir erneut die gleichen Soldaten und auch der Jeep ist wieder da. Jedoch: Plötzlich stehe ich in einer Sackgasse und werde von Raketen aus dem Off beschossen - denen weiche ich eine Weile aus, kann aber nicht so recht erkennen was ich hier nun tun soll, eher zufällig schiesse ich die eine oder andere jedoch in ihrem Flug ab und errate, dass ich die wohl nach und nach alle abzuschießen habe - es erden nämlich weniger.
Schließlich komme ich auch hier in den stockdüsteren (sprich: schwarzen) Raum, und es erwartet mich ein riesiger Panzer als Endgegner, doch auch dieses ist schnell in seine Einzelteile zerlegt.

Level drei beginnt wieder ähnlich wie die beiden zuvor, stellt mir aber wiederum neue Spielelemente vor. Bewegliche Untergründe sind das Eine, faszinierender jedoch wird hier der Level (die Festung, eventuell?) nun in mehrere Ebenen aufgeteilt, Treppen führen mich nach oben, unachtsame Schritte ins Bodenlose bringen mich aber ruck-zuck auch wieder nach unten. Ausserdem wurden die Soldaten hier plötzlich zu diversen tierischen Ausgeburten, eventuell sind es Mutanten oder Ausserirdische, so klar ist das hier nicht, in jedem Fall vermisse ich auch meinen liebgewonnen Jeep-Gegner, der hier durch eine Art Skorpion/Krabbe ausgetauscht wurde. Schwierig isses noch immer nicht, und der finale Drache (?) mit seinem langen Hals fällt auch ruck-zuck.

All das war - so stellt sich in Level 4 heraus - dann auch tatsächlich nur eine Einleitung für diesen längsten (und letzten) Level. Hinzu kommen diesesmal dunkle Räume, verwinkelte Wege und ein Stelldichein einiger bisher so aufgetauchter Gegner (Ja, mein Jeep ist wieder da!). Hier bleibe ich tatsächlich auch zum ersten Mal wirklich hängen, schon ganz zu Beginn fehlt mir die banale Erkenntnis in einem dunklen Raum den Ausgang auchmal an der Seite zu suchen und erst ein Walkthrough bringt mir die Erleuchtung, wortwörtlich. Generell werden die dunklen Räume etwas überstrapaziert, aber letztlich komme ich wieder gut voran, zerlege hier nun vorwiegend Roboter, wechsle ständig Ebenen (wenn das Spiel auch denoch eher linear ist), bekämpfe schließlich einen riesigen vierbeinigen Mech als vermeintlichen Endboss und schalte schließlich - als echtem Endboss - den Kern (Computer? Reaktor? Keine Ahnung) der ganzen Anlage aus.

Meine beiden Helden wandern vor der explodierenden Anlage gen Bildschirm und das Spiel ist zu Ende.

Das hat alles nicht lange gedauert, war wirklich nicht besonders schwer oder herausfordernd, aber - und das sei dazu gesagt - es hat durchaus Spaß gemacht.
Das heißt, ich muss mich jetzt nach Teil 2 (natürlich auch wieder die japanische Version!) umsehen...


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