| Sentinel Returns (PS1) |  |
Ich stehe in einer düsteren 3D-Welt, um mich herum nur kleine Hügel und Gräben und ab und an mal ein toter "Baum". Der dunkle Himmel ist von seltsamen leuchtenden Wolken durchzogen, und im Hintergrund wabert der bedrohliche Soundtrack von John Carpenter (!). Auf einmal dröhnt es wummernd aus den Lautsprechern - der Sentinel hat mich entdeckt. Ich drehe mich hektisch im Kreis und dann entdecke ich ihn endlich auch - auf einem hohen "Berg" im Zentrum der Map.
Ich merke, wie er beginnt, mir die Energie abzusaugen. Schnell baue ich einen neuen Roboter hinter einem kleinen Hügel rechts von mir. Hoffentlich kann er mich dort nicht entdecken. Ich warpe zu dem neuen Roboter und erst mal ist etwas Ruhe, aber hier komme ich nicht weiter, also erst mal warten. Zum Glück gibt es in einem kleinen Graben neben mir ein paar Bäume, die ich absorbieren kann, um wieder Energie zu gewinnen. Der Sentinel dreht sich weiter. Jetzt ist erstmal Ruhe. Jetzt heißt es: so schnell wie möglich an ihn ran, Bäume absorbieren und höher und höher gelangen, um ihn dann selbst zu absorbieren. Und dann ab zum nächsten Level.
Endlich habe ich vor ein paar Tagen eine PS1-Version von diesem Spiel ergattern können. Bis auf den furchtbaren Geruch von kaltem Rauch ist die Box auch recht gut erhalten. Immer wieder sitze ich jetzt abends (tagsüber haben die Kinder Angst vor dem Sentinel :D) vor meiner PS2 und spiele ein paar Levels dieses Mindfuck-Spiels. Es ist eigentlich total simpel, aber irgendwie auch genial. Und die Atmosphäre ist der Hammer! Ich hab das vor 20 Jahren mal auf dem PC besessen, aber irgendwie passt die krieselige PS1-Grafik und die klobige Controllersteuerung mit Maus-Emulation sogar wie die Faust aufs Auge und macht das ganze noch bedrohlicher.
Hier ein ganz nettes Video, wie das alles in Bewegung aussieht:
[https://www.youtube.com/watch?v=4xZp7yOh1RY]
Ich melde mich dann wieder in ein paar Jahren, wenn ich alle 651 (!) Levels hinter mir habe.