Thema:
Ratchet & Clank (PS4-Remake auf PS5) flat
Autor: Kyo
Datum:10.04.21 11:59
Antwort auf:Durchgezockt Nr. 38 - Vorwärts immer! von Lynne

Das war ja mal echt ein nettes Geschenk in doppelter Hinsicht (Spiel gratis und dazu noch den unerwarteten PS5-Patch hinterher). Ich hatte es vor dem Patch angefangen und war doch relativ schnell genervt von den 30 fps. Dafür ist das Spiel einfach zu schnell und zu überladen, wenn die Action erst mal richtig los geht. Das hätte niemals als 30-fps-Titel ausgelegt werden dürfen. Aber gut, Insomniac hat in den letzten Jahren in der Hinsicht ähnlich viel verkackt, wie sie jetzt dank PS5-Power wieder korrigieren konnten (Spider-Man war ein ganz ähnlicher Fall). Und mit dem PS5-Patch machte das Spiel doch gleich bedeutend mehr Spaß.

Ich hab's auf dem normalen Schwierigkeitsgrad gespielt und bin zwar immer wieder draufgegangen, aber doch in erster Linie deswegen, weil man aufgrund des HUD-Designs seine Lebensenergie eher schlecht im Blick hat - fast immer war ich überrascht, dass ich schon wieder verreckt bin, weil ich gar nicht auf dem Radar hatte, wie angeschlagen ich schon wieder war. Nun ja. Insgesamt war das Spiel aber gar nicht mal sonderlich schwer. Die Bosskämpfe fand ich etwas nervig, aber das in erster Linie daher, dass sie sich so in die Länge gezogen anfühlten. Waren aber ohnehin nicht so wahnsinnig viele. Die versteckten Items waren meist gar nicht sonderlich gut versteckt oder schwer zu erreichen, beim späteren Aufsammeln dank des Karten-Upgrades war "wie konnte ich das nur übersehen?" meine Standard-Reaktion. Der Anspruch hielt sich also insgesamt in Grenzen.

Ich hab das Original nie gespielt, aber schon mitgekriegt, dass die Story und die Figuren beim Remake ziemlich abgeändert wurden. Ob das jetzt besser ist, kann ich nicht beurteilen, aber für sich alleine genommen fand ich die zahllosen Zwischensequenzen eher mittelmäßig. Die Figuren haben bis aufs visuelle Design wenig Charme und selbst vermeintlich wichtige Szenen wie Ratchets erste Begegnung mit Clank sind bemerkenswert nichtssagend. Der Plot ist natürlich völliger Käse. Auffällig fand ich auch, wie einen das Spiel gefühlt pausenlos zulabert. Ständig prasseln irgendwelche Funksprüche oder Lautsprecherdurchsagen auf einen ein. Die meisten davon sind bestenfalls halb so lustig, wie die Entwickler das zu glauben scheinen. Da ich das Spiel für meinen Sohn erst auf Deutsch begonnen hatte, muss ich auch sagen, dass die deutsche Fassung noch mal ein beträchtliches Stück schlechter und unlustiger ist. Speziell Captain Qwark ist ziemlich schlecht lokalisiert. Das war auf Dauer schon ziemlich spaßfrei, grad angesichts der Menge des Gelabers. Auf Englisch war's zumindest erträglich und ein paar Mal musste ich tatsächlich lachen.

Die Action war insgesamt OK ohne spezielle Highlights. Der Plattformer-Anteil war, nun ja, ebenfalls insgesamt OK ohne spezielle Highlights. Dafür, dass man so viel verstecktes Zeug finden sollte, fand ich es schwach, wie begrenzt das Leveldesign teilweise doch war. Du willst diesen Berg hochklettern? Sorry, unsichtbare Barriere! Du willst auf diesen Turm hoch? Sorry, höher geht das Jetpack einfach nicht! Du willst über diesen Zaun springen? Sorry, unsichtbare Barriere! Und so weiter.

Insgesamt war's dank PS5-Patch ein nettes, grundsolides Spiel. Auf Rift Apart bin ich jetzt aber wirklich gespannt, wenn auch in erster Linie in technischer Hinsicht. Denn optisch fand ich das PS4-Remake in 60 fps wirklich sehr ansprechend - wird interessant zu sehen, was Insomniac aus der PS5 rausholen kann!


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