Thema:
(GB) The Rescue of Princess Blobette flat
Autor: Ihsan
Datum:17.03.21 08:17
Antwort auf:Durchgezockt Retro-Edition Nr. 1 von Rac

Oder: "A Boy and his Blob" für den GameBoy!
Es wurde so gewünscht, also sollt ihr es so haben!

Ne, ernsthaft, das Spiel ist tatsächlich schon lange auf meiner Liste zu spielender Games, tatsächlich schon seit ich als junger Stöpsel den GameBoy Spieleberater bekommen hatte und mich schon ganz selbstverständlich für alle darin befindlichen Titel interessiert hatte.
Gespielt habe ich es nie, nur mal ein kurzes Intermezzo mit der NES Version eines Freundes, da allerdings wirklich nur ganz kurz, und später dann mal die Vita Version (die wiederum auf der WII Version basiert). Ich wusste also um das grundlegende Spielprinzip.

Was ich nicht wusste ist, wie leidensfähig Spieler damals wirklich gewesen sein mussten.

Ins Spiel startet man recht non-chalant, eingesperrt in einem Turm mit seinem Blob - die Tasten am Gameboy geben letztlich schon die überschaubaren Aktionen vor - Laufen (Kein ducken oder Springen), mit Select einen Jelly Bean auswählen, die kryptisch nach ihren Geschmacksrichtungen aufgeführt werden, mit einer Taste (möglichst zum Blob) werfen, den Effekt bewundern und mit der der anderen Taste den Blob wieder zurückverwandeln. Genau das macht man zu Beginn auch erstmal eine Weile, um herauszubekommen welcher Geschmack für welche Verwandlung steht. Das Ganze im Wissen, dass die Jelly Beans arg begrenzt wirken.

Irgendwann findet man dann Tangerine als Trampolin (Gott sei hier schon direkt gedankt, dass die auf dem Gameboy rein englische Version da mit den Wortspielen durchaus hilfreich ist - bei Mandarine wäre ich vermutlich nicht einfach so drauf gekommen), hüpft ein paarmal, bekommt noch ein Säckchen mit mehr Geschmäckern (und auch einer erklecklichen Anzahl) von Jelly Beans und damit geht es schließlich aus der Zelle, dank Blob-Schlüssel.
Clever wie ich bin, nutze ich natürlich den Regenschirm für den Sprung ins unbekannte Nichts, und weil ich den schonmal dabei habe, gehe ich gleich noch ein Loch tiefer, es gab hier ja eh nichts zu sehen.
Und hüpfe geschmeidig in eine Kerze, die mich umbringt.

Nun stehe ich also wieder in der Zelle, zum Glück ist das Tor schonmal offen und die Erkenntnis gewonnen, dass es hier wohl gelegentlich etwas unfair zugehen könnte.

Die Vorsicht steigt, man findet eine Sackgasse auf den Burgzinnen wo man zumindest irgendwelche Pfefferminzdrops einsammeln kann, aber auch direkt ein paar Leben dank zu hoher Sprünge auf dem Trampolin lässt - und die Erkenntnis wächst, hier mal doch lieber den XPloder zu starten und mir mit unbegrenzten Leben das eben jene etwas leichter zu machen.

Irgendwann kurz darauf stehe ich in einem Thronsaal (Blobs', wie sich säter herausstellt), habe ein paar Diamanten eingesammelt und gelernt (mit einem Tod und einem FAQ, pff), das Minz-Drops auch Feuer löschen können und stand nun da, ich armer Tor, und wusste weder rück noch vor.
Der offensichtliche Weg (eine Lücke im Boden) brachte nichts, das ist nur eine Aufzugaufhängung, wie sich später herausstellen sollte, denn clever wie ich bin habe ich natürlich versucht meinen Blob an dieser Stelle in ein Loch zu verwandeln.
Das ich das am besten in jedem Raum einfach mal so versuche, das war mir da noch nicht klar (danke, lieber Spieleberater).

So erreichte ich schließlich, nach ein paar Höllenmaschinen die jeder im Keller haben sollte, den Aufzug DES BLANKEN HORRORS, so hiess er aber erst später, runter gings ja noch recht einfach, mit Schirm und einem nassen Grab.
Dann nochmal, ohne Schirm, aber mit Cola-Blase.

Dort unten, in den nassen Gewölben stieß ich auf meinen Hassgegner dieses Spieles, seltsame Feuer(?)-Würmer, die einem das Springen ins Unbekannte schnell verleiden können, eine Schatzkiste, deren Geheimnis sich mir erst mit Mühe erschloss, und schließlich einem Schalter, der mir den Aufzug wieder nach oben stellte.

Hatte ich erwähnt, dass es sich um den Aufzug DES BLANKEN HORRORS handelte?
Was habe ich geflucht, als ich mit meiner, sich wunderbar steuerbaren Colablase mich darauf platzierte, um von Flammenwerfern (?), meiner eigenen Inkompetenz, oder diesem verdammten Blob ein ums andere Mal von der ver******* Plattform geschubst oder sonstwie ums Leben gebracht zu werden? Oben angekommen verpasste ich natürlich den Sweet-Spot zum Ausstieg und knallte wieder unten ins kalte Wasser.
Ich war nahe daran, meinen GameBoy an die Wand zu knallen, hat aber wohl am Ende doch nicht so lang wie gefühlt gedauert.

In jedem Fall stand ich schließlich vor einem Topf heißen was-weiß-ich's, dank meiner einleitenden Jelly Bean Experimente war mir aber klar, dass mein ungelenker Freund das wohl recht einfach einfrieren kann, und so ging es ans Hüpfen, denn wo die Prinzessin steckte hatte ich schon bei meiner Exkursion auf die Burgzinnen erspäht.

Gehüpft bin ich dann eine ganze Weile, denn so ganz klappen wollte es nicht auf Anhieb, doch die Prinzessin ward gerettet, ich starb noch einmal auf dem Weg das ... Prinzenpaar? ... zum Thronsaal zu begleiten und der Sieg war mir letztlich eine süße Freude.

Mein Gott, wer hatte damals die Geduld sowas zu spielen?
Steuerung arg begrenzt, aber zumindest funktioniert sie weitestgehend, aber blinde Sprünge, völlig planloses erforschen, sowohl der Level als auch der Blob-Funktionen, und KEINE VERF***** ÜBERSICHT WAS DIESE VERF****** JELLY BEANS MACHEN.
Aber gut, ich habe ja auch selber meine Dungeons auf dem PC nachgemalt, mangels Karten, heutzutage ist man wohl zu verwöhnt.

Das Spiel ist schnell gespielt, dauert wirklich nicht lange wenn man weiß was man tut, ist noch kürzer, wenn man auf den überflüssigen Highscore (und damit das Sammeln von ein paar eher verzwickten Schätzen) verzichtet, der bringt ja eh nichts.
Letztlich war's halt etwas Spielehistorie, aber wirklich gut ist das Spiel leider nicht.


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