Thema:
(GB) SeaQuest DSV flat
Autor: Ihsan
Datum:14.03.21 11:41
Antwort auf:Durchgezockt Retro-Edition Nr. 1 von Rac

Ich weiß nicht wieso, aber die SeaQuest Spiele haben immer eine große Faszination auf mich ausgeübt, vor allem die Super Nintendo Version, aber auch diese, für den GameBoy. Die Handheldversion soll sich dabei recht stark von den Heimkonsolenversionen unterscheiden.

Gespielt hatte ich bis dato keine, wieso also nicht mit der GameBoy Version mal anfangen?

Vorab: Ich würde mich jetzt nicht unebdingt als Fan der Serie bezeichnen (wenn man sich die halt damals auch mit angesehen hatte), insofern gehe ich da recht unbeleckt an das Spiel heran, man kennt aber eben U-Boot, Delphin und Roy Scheider :)

Das Spiel informiert uns um die Hintergründe unseres Einsatzes: Einige Öko-Terroristen haben vor Hawaii einen Konvoi mit Uran versenkt und wollen die Fässer nun einsammeln und damit Chaos stiften. Die SeaQuest soll das verhindern und diese Fässer sichern.
Man wird danach direkt ins Spiel geworfen, die SeaQuest findet sich in einem Defender-Ähnlichen Abschnitt des Meeres, über uns die Terroristen mit Ihren Kriegsschiffen (?) die uns mit Wasserbomben ärgern, unten deren U-Boote (??), die uns torpedieren, rammen und/oder entern wollen.
Uns stehen ebenfalls Torpedos und ein Sonar zur Verfügung, das Sonar leitet uns zur ersten Mission - dort kann man dann seine (unbewaffnete) Drohne starten um ein Wrack aus dem Konvoi zu untersuchen - das dann in 2D Swim&Dive Manie.

Die Steuerung funktioniert soweit in Ordnung, ist nur geringfügig hackelig und (leider) manchmal etwas eingeschränkt durch gelegentliche Slowdowns, bis zur zweiten Mission ist aber alles erwartbar und damit intuitiv geblieben.

Der Clou von dem Spiel ist jedoch in meinen Augen, dass sich abgesehen von der "Oberwelt" des Meeresgrundes in Defender-Art die Missionen in Ihrem Ablauf erheblich unterscheiden:
So ist es mit der unbewaffneten Drohne essentiell den Hindernissen (inklusive der Wände) auszuweichen, sie steuert sich aber wie man es von einem SHMUP erwarten würde.
Anschließend geht es mit einer Tiefseegondel hinab, hier wechselt das Spielprinzip in eine Art Lunar-Lander Modus mit Schub und Schwerkraft ("Sinkkraft"?) und Treibstoffmanagement. Weiter geht es in einen richtigen SHMUP Level mit dem Beiboot und Taucher für "Schleicheinsatz", dann ein wenig Geschicklichkeit, dann ein Jump&Shoot Abschnitt, dann ...
Es wiederholt sich wenig, und das gefällt mir tatsächlich ganz gut, über die Laufzeit von etwas mehr als einer Stunde (im Idealfall) wird man abwechslungsreich unterhalten.

Damit kommt aber auch der größte Kritikpunkt: Durch die Vielfalt der Missionen ist man wortwörtlich aufgeschmissen wenn man die Anleitung des Spieles nicht kennt.
Ich hing allein zweimal in Missionen fest in denen ich keine Ahnung hatte was und wie das zu tun ist - die Anleitung gäbe hier aber Einblick, bei mir war es dann Youtube. Das Spiel versucht zwar, die Steuerungsoptionen im Pausemenün pro Spielvariante darzustellen, aber scheitert allein aufgrund des Umfanges in manchen MIssionen.

Dazu kommen undurchsichtige Anforderungen für das Abschließen mancher Missionen (ein Boss lässt sich z.B. erst beschädigen wenn man alle Uran-Fässer gesammelt hat - das erkennt man aber im Spiel ÜBERHAUPT nicht, ausser das man sich dumm- und dämlich ballert) und eine in meinen Augen unnötige Begrenzung der Versuche - derer man recht viele braucht wenn man sich nicht sofort in den Missionen auskennt.

Hier habe ich dann auch gecheatet und die Lebensbegrenzung ausgehoben - belohnt wurde ich mit einem faszinierendem Spiel mit hohem Frustpotential in einzelnen Missionen (Der Delphin-Einsatz! Die Sabotage auf der SeaQuest!) aber dennoch hochmotivierend bis zum Schluss, ich habe damit gestern einige Stunden verbracht, viel geflucht, aber es doch gerne zu Ende gebracht.


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