Thema:
(GB) Godzilla flat
Autor: Ihsan
Datum:13.03.21 10:47
Antwort auf:Durchgezockt Retro-Edition Nr. 1 von Rac

Heute mal ein exotisches Schmankerl:

Der Toho Godzilla, in all seiner Pracht, starrt einen furchterregend vom Cover des Moduls an, seine schrecklichsten Widersacher (nein, nicht die lächerlichen Menschlein), Baragon, Mechagodzilla, Hedorah, Anguiris, Rodan und sogar Ghidorah wollen ihm an den Kragen! Das sieht nach fetziger Action aus!

Am Titelbildschirm begrüßt einen nochmal ein mächtiges Godzilla Pixelart, yeah, jetzt gehts in's Spiel!

...zu lustigem Gedudel fällt ein Knuddelgodzilla in ein 2D Rätsellabyrinth und kurz darauf fallen auch ein paar seiner gefürchteten Gegner ebenso in herein und wuseln hinter ihm her.
Mein erster Gedanke: What The FUCK?
Mein zweiter Gedanke: Ach, moment, da war... genau! Ich hab mal von Godzilla-kun als kleiner Perle im Gameboy Repertoire gelesen und auf meine Wunschliste gesetzt, wusste aber gar nicht, dass es das auch hier herüber geschafft hatte - wenn auch... hmm... leicht verändert.

Also gibt es hier keine epischen Kaiju Kämpfe, nein, der in dr westlichen Version etwas entniedlichte Godzilla boxt (!) seine Gegner aus dem Weg um sich - es hat ein wenig gedauert bis ich das Ziel begriffen habe - der Felsbrocken zu entledigen die sich ihm fieserweise in den Weg legen. Erst wenn alle Felsen pulverisiert sind geht es weiter, auf einem noch viel gewaltigeren Labyrinth in den nächsten Raum (so um die 60 sind es wohl) - der Clou: Nach Zerstören des letzten Steines erscheinen ein paar Ausgänge die in unterschiedliche Richtungen führen, man kann sich also Labyrinth-mässig auch gehörig verlaufen und auch in bereits besuchte Räume zurückkommen, die man dann wieder machen muss um irgendwann das Ende zu erreichen.

Das Zertören der Steine erfordert etwas taktisches Planen, denn man kann die nicht so einfach erreichen, über Kletterranken, verschachtelte Plattformen und Stachelgruben muss man sich einen idealen Weg zurechtzimmern um am Ende nicht einen Stein unerreichbar gemacht zu haben.
Dankenswerterweise kann man jederzeit den aktuellen Level neustarten, auf Kosten eines seiner Leben. Die Gegner sind - bis auf zwei Varianten - recht einfach zu umgehen, die größte Schwierigkeit ist also tatsächlich das Lösen des Levels an sich, und das innerhalb eines (diffusen) Zeitlimits bevor Gidorah einem ein unrühmliches Ende setzt.

Nun, wozu das alles?
Um den Schrecken seines Lebens zu erleben wenn man Minilla (den Sohn von Godzilla?) findet und sein grauenhaftes Konterfei mit einem "Danke, Papi" sehen darf.
Herrgott ist dessen Design schlecht.

Also: Das Spiel ist überraschend gut, aber ewig lang (ich habe irgendwann ein PW genutzt um endlich zum Ende zu kommen) - das Spielprinzip nutzt sich dann doch auch ab. Allerdings hat es einige Schwächen, von denen ich nun gelesen habe dass die erst in der Verwestlichung überhaupt hinzugekommen sind:
- Gemächliche Bewegung, wodurch das ganze sich wirklich ewig zieht, in der japanischen Fassung fetzt Godzilla-kun durch die Level
- Geändertes Gegnerverhalten - die beiden nervigsten Gegner sind in der japanischen Version ebenfalls entschärft
- Design: So toll das Toho Design ist, es passt hier halt so mal gar nicht. Im japanischen Original nutzt es eine Cartoon-Artige Chibi-Version von Godzilla und Co, und man rettet nicht dieses hässliche Unding Minilla, sondern Godzilla's niedliche Freundin, "Bijilla"!

Dennoch wie gesagt ein netter Zeitvertreib, nun mache ich mich auf die Suche nach dem japanischen Modul.


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