Thema:
Re:Ich weiß auch nicht so recht.... flat
Autor: deros
Datum:06.03.21 22:20
Antwort auf:Ich weiß auch nicht so recht.... von Benimaru

>Nintendo hat gerade im Abstand von nur 6 Wochen die Mario und MH LE Switch Konsolen veröffentlicht und reitet auf einer geradezu legendären Erfolgswelle. Ich habe für meine erste Switch Ende 2019 255€ bezahlt. Heute undenkbar! Unter 300€ geht quasi garnix. Warum sollte sich Nintendo diese irrsinnige Gelddruckmaschine selbst torpedieren? Ich würde so ein Pro Modell auch mit Kusshand nehmen, aber irgendwie scheint mir dieser Schritt aus kaufmännischer Sicht nicht sonderlich sinnvoll für Big N zu sein.
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Ganz grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten wie Nintendo die "Switch Pro" positionieren könnte.

- Als Ersatz der aktuellen Switch:
Nintendo stellt Produktion der aktuellen Switch ein und bringt die "Switch Pro" zum gleichen Preis auf den Markt. Sinn dahinter: das aktuelle Momentum festigen. Einige Neukäufer mögen dank der besseren Technik zum Kauf bewegt werden, einige Altbesitzer mögen wegen der besseren Technik eine weitere Switch kaufen, für die restlichen Neukäufer, die einfach nur eine Switch wollen, gäbe es keine Nachteile, sie profitieren aber ebenso von besserer Technik. "Switch verkauft sich doch noch super", halte ich dabei für kein schlüssiges Argument: Warum sollte man eine Momentum-festigende Maßnahme erst ergreifen, sobald die Verkäufe im Fall sind und man als Firma Mindshare verliert? Zu dem Zeitpunkt ist doch fast schon zu spät und man startet einen Kampf gegen Windmühlen.

Beispiele für derartige Hardware: GBA SP ersetzte den GBA, DS Lite ersetzte den DS, DSi ersetzte den DS Lite, New 3DS ersetzte den 3DS.

- Als Ergänzung des Switch Ökosystems:
Während die Switch Lite die Switch für ein preissensibleres Publikum positioniert, wäre die "Switch Pro" ein Gegenentwurf für eine Premium-Zielgruppe, die willends ist für aufgebohrte Hardware mehr Geld zu zahlen. Die "Switch Pro" würde dann als drittes Modell neben Switch und Switch Lite laufen. Die aktuellen Varianten würden dadurch nicht berührt, aber ein attraktives Angebot geschaffen für Altkunden, die sich etwas mehr Power wünschen, und Neukunden, die an einer Switch aktuell interessiert sind, sich aber von der Leistung abschrecken lassen. Wie Stahlanbeter weiter unten schrieb, sind das vermutlich auch besonders lukrative Zielgruppen, da sie tendenziell auch überdurchschnittlich viele Spiele kaufen. Der Anteil an verkauften "Switch Pro" muss dabei auch nicht besonders hoch sein, um lukrativ zu sein. Mit einem höheren Preis lässt sich tendenziell auch eine bessere Marge erzielen. Beispiel: Während des halben Jahr nach Launch der PS4 Pro war "nur" jede fünfte verkaufte PS4 eine PS4 Pro. Dennoch bezeichnete Sony diese Performance als Erwartungen übertreffend.

Beispiel für derartige Hardware: PS4 und PS4 Pro lebten ergänzend nebeneinander statt ersetzend


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