Thema:
Control [PC] flat
Autor: HomiSite
Datum:04.03.21 15:55
Antwort auf:Durchgezockt Nr. 38 - Vorwärts immer! von Lynne

Nach 23h (41/67 Steam-Errungenschaften) war ich mit CONTROL durch - recht überraschend, da ich dann schneller ohne Unterbrechung beim Endkampf war als gedacht. Ich habe die ULTIMATE EDITION, aber bis zum Endkampf nur ein Bruchteil des AWE-DLCs gespielt gehabt. Nach dem Ende kann man normal weiterspielen und da aktiviert sich erst der andere DLC namens DAS FUNDAMENT. Mittlerweile habe ich gute 28h (47/67 Errungenschaften) gespielt, vom Hauptspiel wohl so ziemlich alles an Quests und Erkundung gemacht (nur wenig mit Guide) und von den beiden DLCs aktuell je ca. ein Viertel.

Insgesamt hat mir CONTROL gut gefallen - ich hatte von Remedy bisher keinen Titel gespielt) -, auch wenn es (leider?) vom Mindfuck weit unter den Möglichkeiten bleibt. Nach der anfänglichen Verwirrung über die meist grauen Betonbüros und -labore sowie die komische Karte (danke an die Erklärung hier irgendwo im Forum) entpuppt sich das Spiel als doch recht konventionelles Action-Adventure mit "typischen" übernatürlichen Skills. Abgesehen von einzelnen Räumen/Szenen im Spielverlauf wird es erst zum Ende hin abgedrehter (bei etwas enttäuschendem Finale).

Für mich stimmte jedoch der Flow! Man muss nicht allzu viel nachdenken oder aufpassen. Die überraschend geradlinige Story tritt selten in den Vordergrund (gibt's überhaupt "richtige" Cutscenes?) und wird erst im letzten Drittel relevant. Viele kleine Mysterien am Rande braucht man nicht verstehen bzw. kapiert die Behörde selbst kaum, was in den fast zu zahlreichen Notizen nachzulesen ist (habe ich eher selten gemacht). Trotzdem wird der Spieler auch nicht dumm an der Nase durchs Game gezogen, sondern zur Exploration motiviert (besonders später war ich erstaunt, wie viele versteckte Orte ich übersehen hatte).

Es ist ein eher einfaches Spiel - wenn man mal nicht weiterkommt, macht man halt woanders weiter. Ich habe jedoch auch viel erkundet und Nebenaufgaben gemacht, wodurch meine Fähigkeiten und Waffen ordentlich aufgerüstet waren. Dadurch gerieten die Kämpfe sicher einfacher, die generell meist nicht die taktischsten oder intensivsten sind, aber im Zusammenspiel aus PSI-Kräften, Ballern und Zerstörung gut von der Hand gehen und ein nettes Machtgefühl erzeugen - oder kurze Schweißmomente, wenn verschiedene Gegnertypen einen doch mal die die Zange nehmen (man kann aber auch ganz schnell tot sein, wenn ein, zwei härtere Gegnerattacken treffen).

Es lassen sich zwar verschiedene Spielstile/Character Builds umsetzen, aber ich glaube, man wird vor allem anfangs in eine Richtung gedrückt (zum Schleudern, was auch mein Fokus war, weil es mit die erste Kraft ist, die zusätzlich dauernd gefordert wird). Außerdem dürfte es davon abhängen, wann man welche Mods man in guter Qualität bekommt. Viele hochspezialisierte Charakter- und Waffenmods scheinen zudem erst nach dem Finale und/oder in den DLC-Gebieten aufzutauchen. Es dürfte meistens aber ratsamer sein, eine allgemeine Mod zu nehmen (weil nur drei Slots) wie bspw. für mehr Energieregenration oder Leben statt irgend etwas Spezielles.

Technisch sind die Physik- und Zerstörungseffekte sehr cool (und zumindest auf meinem PC lief es im Schnitt mit 100 fps laut Radeon-Treiber), grafisch ist es "nur" gut und leidet auf Dauer unter dem Beton-Look - trotz detailreich ausgestatteter Räume. Es gibt zwar hier und da Abwechslung, aber das Setting hätte viel mehr Ausflüge in fremde Welten hergegeben oder generell mehr Surrealität! Sicher eine Budgetfrage ... Peinlich ist die asynchrone deutsche Synchro.

PS: Witzig fand ich noch, dass der Spielereinfluss und Dinge wie Schnellreise an Kontrollpunkte in die Erzählung des Spiels eingebaut wurden. Und Shoutout an Dr. Casper Darlings Videos! :-)


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