| Nier: Automata inkl. "Cheater"-Platin (Spoiler) |  |
So, eines der Spiele von der "Liste" erledigt, die man ja scheinbar gespielt haben muss. Bereue die investierte Zeit nicht, bin aber auch nicht so hundertprozentig glücklich mit dem Spielverlauf.
So das erste Viertel fand ich wirklich sehr gut. Der Wechsel in der Spielart- und Perspektive ist irgendwie sehr frisch und mal etwas anderes. Auch die zu Beginn sehr verworrene Story und das Ergründen "meiner" Motivation fand ich sehr gut. Kämpfen hat mit der Zeit auch Spaß gemacht und die Spielwelt war für mein Empfinden ausreichend groß. Ich brauche nicht immer riesige Open World, da war Nier sehr angenehm.
Ich hatte mich vorher nicht Spoilern lassen, wusste aber irgendwie trotzdem schon, dass man es mehrmals durchspielen kann/muss. Insofern war im ersten Durchlauf klar, dass danach noch mehr kommen muss.
Das Spiel plätschert dann eigentlich so vor sich hin. Viele Waffen habe ich nicht ausprobiert und das anordnen der Chips eigentlich am Anfang auch eher ignoriert und alles automatisch einrichten lassen.
Highlights im ersten Spieldrittel waren eindeutig die Musik und der Vergnügungspark. Das hat mir alles sehr gut gefallen und auch gut motiviert. Die Antagonisten fand ich irgendwie schwach, aber das war auch nicht weiter schlimm. Hatte zwischendurch aber manchmal das Gefühl ich Spiele einen Kingdom Hearts Ableger.
Den zweiten Durchlauf mit 9S fand ich auch gut, aber da wäre irgendwie mehr drin gewesen. Dafür, dass man das Ganze nochmal aus einer anderen Perspektive erleben soll fand ich es doch etwas dröge. Viele Entscheidungswege gab es ja letztlich nicht und es ähnelte dem ersten Spieldurchlauf sehr, mit Ausnahme des Hackens. Aber das war auch nur teilweise unterhaltsam und wurde irgendwann nervig.
Die Entwicklung von 9S gerade im Übergang zu A2 fand ich nur bedingt nachvollziehbar.
Die starke Beziehung zwischen B2 und 9S hat sich für mich im Spielablauf eigentlich null widergespiegelt, dass 9S am Ende "so" reagiert. Alles etwas überzeichnet, aber nicht in einer guten Art und Weise.
Die Passage mit A2 fand ich wieder besser. Die Story wird etwas verwirrender und alles wirkt wieder ein wenig frischer. Das Ende war dann gut bis versöhnlich und gerade das "true Ending" mit dem Abspann war noch mal richtig Gänsehaus. Bester Moment in dem gesamten Spiel.
Alles in allem hatte ich jetzt das Gefühl, dass das Spiel "mehr" ist als ich begreife. Ich hatte aber auch keinen Gesprächspartner um mir aus der Verbindung zwischen Schöpfungsgeschichte, Nietzsche und Maschine/Androiden groß zu philosophieren.
Für mich eine 8/10.
Platin habe ich mir am Ende einiges "erkauft" - so nen Mist wie Fische angeln können sie selbst machen ;-)
Habe etwa 20 Enden selbst erspielt und dann da aber auch aufgehört. Viele sind ja eher ein Einzeiler.