Thema:
Spryo 2 - Spyro Reignited Trilogy flat
Autor: Shoryuken
Datum:17.02.21 12:36
Antwort auf:Durchgezockt Nr. 38 - Vorwärts immer! von Lynne

Nach dem geilen ersten Teil haben wir uns gleich Teil 2 reingezogen und leider ist es eine massive Verschlimmbesserung geworden. Kann mir nur vorstellen das man damals auf den Actionadventure-Ansatz von Nintendo und Rare geschielt hat und auch sowas machen wollte.

Rausgekommen ist dabei ein Actionadventure ultra-light (es gibt drei käuflich zu erwerbende Fähigkeiten und tonnenweise seichte Minispiele), es wird viel mehr gelabert und es gibt ständig Cutscenes von überschaubarer Lustigkeit. Der JnR-Aspekt des Vorgängers, der diesen so sehr 16bit-artig gemacht hat, ist stark zurück geschraubt - dafür gibt es nun ständig andere Aufgaben die den Anfänger leider vor einige Hürden stellen, da man nicht nur die Minispielaufgabe verstehen sondern gleichzeitig auch mit den Steuerungskonzepten klar kommen muss. Spyro 1 war so wunderbar simpel, Spyro 2 schmeisst das alles aus dem Fenster und ist unnötig komplex. Auch die "Skillpunkte" sind diesmal ziemlicher Mist, wo wir in Spyro 1 noch das gesamte Spiel abgegrast haben, weil die Skillsachen irgendwo organisch waren, wollen se in Spyro 2 so einen Kram wie "Rennstrecken in 1:10 schaffen" - wie im Vorgänger sind das die beschissensten Abschnitte (wenn auch entschärft, lange nicht so heftig vom Schwierigkeitsgrad her) - tja, keinen Bock drauf.

Habe dann den Großteil des Spiels dann alleine bestritten, weil es für meine Kleine einfach nichts war. Doofe Sache.

Stellenweise ist es sogar reichlich frustig, die Kamera kackt in den Bossfights komplett ab (man sieht nie was man sehen muss und möchte), die Sprung- und Gleitpassagen sind teilweise extrem genau abzufliegen (und das obwohl man eine Art Doppelsprung bekommt den man am Ende des Flugs ausführen kann (auch wenn dieser wenig intuitiv auszuführen ist) und dieser sollte ja eher entschärfen) und irgendwie fühlt es sich alles viel kleiner und beengter an als noch im Vorgänger. Auch die Fähigkeiten die man erst nach Durchspielen der Welten haben kann und so für doofes Backtracking sorgen, wirken nicht durchdacht (Leitern klettern oder "Doppelsprung" bzw. Groundpound sind halt heutzutage auch nicht gerade Fähigkeiten wo dir die Kinnlade runterklappt - immerhin mit dem Groundpound kann man 1(einen!) Geheimgang in einer der Hubwelten öffnen, wheee!). Irgendwo haben sie das Spiel in die falsche Richtung entwickelt, jedenfalls hatte ich deutlich weniger Spaß als im Vorgänger, die Leichtigkeit des Vorgängers war einfach weg.

Die unbeholfen-wirkende Komplexität, die Verlagerung von Collectathon auf Minispielsammlung (die übrigens alle sehr basic und rudimentär ausfallen, fast wie Programmierübungen) und das stark zurückgefahrene Leveldesign bei gleichzeitig auch abfallender Grafikqualität (einige Areale sind fast schon hässlich, diverse Bewohner sind es definitiv) machen das Spiel für mich zu einem schlechten Nachfolger, den ich ganz sicher nie wieder anpacken werde.

Spannenderweise sind die Entwickler wohl zum gleichen Schluss gekommen. Wir sind jetzt bei 30% des dritten Teils und der ist viel, viel besser und vielen Punkten wieder dichter am Original.


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