| Es ist nett |  |
Aber sehr weit weg von BotW, Fenyx ist auf Zeit dann doch deutlich näher an Odyssey und Origins.
Deine ersten Eindrücke, etwa, ich kann es auf Sicht spielen, oder, holla, ist die Map aufgeräumt, werden sich nicht bestätigen.
Das Spiel hat in seiner Oberweltstruktur keine Sichtlinienstruktur. Es klatscht seine Eventpoints im C&P-Verfahren einfach in die Landschaft, das in so einer Dichte, dass es teilweise an unfreiwillige Komik grenzt.
Der fließende BotW-Loop mit irgendwo hochklettern, gut gehighlightede interest points erkennen und ansteuern, funktioniert nicht. Stattdessen wirst du dazu übergehen das was in AC durch Türme aufgedeckt wird, mit einem Cursorkreiseln über den Screen manuell aufzudecken, allerdings nicht auf Sicht, sondern durch Berge hindurch. Es endet in einer Iconinflation.
Anderen vergleichen hält es auch nicht Stand. Das Rätseldesign in den Dungeons welche eine Kopie der Schreinevents sind, fällt deutlich ab. Sowas wie die Titanen als "echte" Dungeons gibt es nicht, es ist immer das gleiche Hintergrundsmotto mit den schwebenden Plattformen, diese sind einfach nur erheblich größer und einiges davon nervt eher als dass es öckt.
Es ist ein angenehmes Spiel, die Upgradeloops funktionieren ganz ordentlich, aber es ist dann doch eher ein typisches Ubi-Abarbeitungsspiel als ein Erforschungserlebnis, das einiges von dem was es vom Vorbild kopiert teils nicht versteht oder nicht gewillt ist, die Qualitäten dahinter wirklich mehr als rein oberflächlich abzubilden.
Was mir aber sehr gut gefallen hat, war das Kampfsystem. Das hat mir ungemein viel Spaß gemacht und war für mich eine der Hauptantriebsfedern im Gameplay, total griffig, nicht zu schwer, nicht zu leicht, einfach verdammt unterhaltsam, und das Gefühl des mächtiger werden ist hierbei auch super umgesetzt. Es ist wenn man es zockt auch durchaus ein Stück weit von Sekiro inspiriert, weil es den Spieler zur Offensive zwingt. Nur lädst du mit normalen Hieben und Deflects und perfektem Ausweichen keine Deathblows am Gegner sondern deine Stamina die du dann für Specials verfeuern kannst.
Was über bleibt ist ein erfrischend buntes und verspieltes Action Adventure mit für das Genre verhältnismäßig hohem Knobelanteil. Ein BotW-Derivat ist es trotz teils ziemlich dreister Copyjobs nicht. Das Weltgefühl von BotW und das dahinter stehende freie Spiel wird durch sowas wie Death Stranding, obwohl es im Grunde was ganz anderes ist, deutlich besser eingefangen als durch Fenyx, was am Ende des Tages eher ein AC im BotW-Kleid mit hochgeschraubten Rätselanteil ist, ohne dass die Rätsel in ihrem Design auch nur im Ansatz Zelda-Qualitäten mitbringen.
Kann man absolut machen, nur tut man sich selbst keinen Gefallen wenn man hier was anderes erwartet.