Thema:
Re:Das Spiel ist einfach krass unterbewertet flat
Autor: token
Datum:05.01.21 22:14
Antwort auf:Re:Das Spiel ist einfach krass unterbewertet von Scarface

>Bei LoU 2 werden wir beide auf keinen Nenner kommen, ein paar Punkte wo ich aber widersprechen muss:
>
>
>>Spielerische Freiheiten.
>Wie du schon sagst, kann man den ow Ansatz mit dem Schlauchtunnel Ansatz nicht vergleichen.
>Im Rahmen des Schlauchtunnels bietet aber auch LoU sehr viel Freiraum imo. Sehe da keinen Vorteil bei days gone.
>

Und ich sehe da wie geschrieben keinen sinnhaften Vergleich weil die Spiele komplett anderen Disziplinen folgen. Gleichwohl schätze ich die spielerischen Freiheiten im Combat bei TLoU2 und hab diesen explizit gelobt ;)

Ich finde aber auch DG ist kein 08/15-OW-Game sondern setzt im Genre Duftmarken die in diesem nicht so populär sind. Speziell den Aufbau mit den Sperrigkeiten, der Langsamkeit, gewissen Analogitäten wie dem Tank, der Armut bei Ressourcen mit Survivalfeeling, Problemstellungen in der OW die man zu Beginn komplett umschiffen muss weil sie einen nach allen Regeln auseinander nehmen usw. habe ich sehr genossen und empfand das auch als sehr aufregend und immersiv.

Im groben Aufbau ist es halt das was man klassisch aus OW-Games kennt, im Detail ist es das aber nicht. Ich hab da auch einige memorable Momente gehabt, ganz speziell bei Horden, wo ich richtig die Umgebung sondiert habe, mir Pläne zurecht gelegt habe, die Pläne erstmal aufgingen aber dann geht was schief und man muss dynamisch improvisieren, hach, war schon super und hob sich für mich von klassischen OW-Erlebnissen nicht unbedingt spürbar ab, aber war spürbar anders und ich fühlte mich als Spieler ernst genommen.

Ich find's halt immer cool wenn ich das Gefühl hab dass ich in einem Spiel Dinge selbst mache und mich da mit Ideen einbringen kann und nicht das Gefühl hab einfach nur ein Skript nachzuspielen wo im Grunde ein Film läuft und ich albern auf Knöpfen rumdrücke aber das was sich auf meinem Schirm abspielt fast genauso ausschaut wie das was sich auf dem Schirm von jemand anders abspielt.
Und das ist bei DG nicht der Fall, hier verglich es auch jemand mit MGS5 und ich meine genau zu wissen was er damit meint.

>>Eine Geschichte die nicht das komplizierte sondern das einfache probiert und das hinbekommt.
>
>Sehe ich überhaupt gar nicht so. Ich finde die Story von days gone ist bestenfalls Mittelmäßig


Ich schneid hier mal bewusst ab da sich mein eigentlicher Vergleich auf Teil 1 vs. Teil 2 von The Last of Us bezieht.
Und wenn es um Day's Gone geht, mir ist es schon recht wenn ein Entwickler der par of the course spielt bei sowas wie einer Story, auch gar nichts anderes probiert. Das kreide ich einem Game nur dann an wenn ich der Meinung bin dass es Potenziale fahrlässig liegen lässt die man eigentlich zwingend hätte heben müssen. Nur ist Story bei Games für mich eh etwas was ich nur richtig ernst nehme wenn es sich auch selbst richtig ernst und wichtig nimmt.
Ansonsten reicht es mir im Medium wenn die Geschichte ihre Hausaufgaben macht, sympathische Charaktere hat und mich nicht mit vermeidbaren Faulheiten beim Writing und grenzenloser Idiotie beleidigt.
Das ist bei DG alles cool, ohne dass ich auf die Idee käme das Game über Maß explizit für die Geschichte zu loben.

Was da steht ist einfach nur, das was DG auf weniger ambitionierten Niveau probiert bekommt es in meinen Augen hin, das was TLoU2 auf extrem ambitionierten Niveau probiert geht für mich nicht auf.
Und ich bin jemand der einen gut zubereitenen Burger einer eingefallenen Crème Brûlée vorzieht, und dann interessiert mich auch weniger wie unterschiedlich komplex die Zubereitungen sind. Am Ende geht es darum wie es schmeckt, wenn mir das nicht passt, suche ich nicht nach Ausreden für den Koch ;)


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