Thema:
Erst so "Hui", dann eher so "Pfui" ... flat
Autor: Slapshot
Datum:29.12.20 22:09
Antwort auf:Vampyr von DontNod (Remember Me, Life is Strange) 2017 von phaxy

Am Anfang fand ich das Spiel überraschend gut. Überraschend deswegen, weil ich da lange Zeit Vorbehalte hatte. Ich hasse Spiele, bei denen man Entscheidungen treffen muss, deren Ergebnisse zwischen beschissen und extrem beschissen pendeln. Außerdem fand ich auch die Mechanik, dass man Menschen für Erfahrungspunkte töten muss, jetzt nicht so toll. So sehr ich mich auch durch Gegnerhorden metzle, es widerstrebt mir in Spielen, quasi Unschuldige zu töten.

Und deswegen fand ich den Einstieg jetzt gar nicht so schlimm. Die ersten Gegner lassen sich einfach rasieren, durch das lösen von Quests erhält man genügend XP, um die ersten Tage zu überleben und Skals und diese Jäger von Piwna(?) abzuservieren.

Die ersten Entscheidungen sind jetzt auch nicht so gravierend.



Das war dann der Moment, in dem ich keinen Bock mehr hatte.



Dann ist die Spielwelt irgendwie so inkonsequent. Jäger und Vampire stehen oft nur ein paar Meter auseinander. Ein einziges mal hab ich erlebt, dass die sich gegenseitig an den Hals (höhö) gegangen sind. Aber stattdessen stürzen sich beide auf mich. Und wie erkennen diese Sektentypen überhaupt, dass ich ein Vampir bin? Warum kann ich nicht zwischen ihnen wandeln?

Dass da so viele Vampire rumlungern, dass eigentlich keiner der NPCs auf den Straßen überleben könnte, lassen wir mal lieber ganz unerwähnt.

Und joa, das führt dazu, dass meine anfängliche Motivation schneller geschmolzen ist, als Softeis in Lava.

Dabei hätten mich die anderen Unzulänglichkeiten gar nicht sooo sehr gestört. Die Grafik ist nicht schön, aber stimmungsvoll. Die Dialoge sind lang, lassen sich aber beschleunigen/abbrechen. Die Ladezeiten sind häufig und lang, aber akzeptabel. Und das Kampfsystem ist ... ich sach ma basisch, aber das reicht mir an sich schon.

Aber das, was vielleicht viele für die Stärke des Spiels halten, mag ich bei Spielen halt überhaupt nicht: Schwierige Entscheidungen treffen, deren Auswirkungen nicht absehbar sind, oder die alle am Ende Scheiße sind.


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