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Re:Cyberpunk 2077 — 4 the Luo Clan! flat
Autor: JPS
Datum:28.12.20 13:53
Antwort auf:Re:Cyberpunk 2077 — 4 the Luo Clan! von spinatihero

>Vieles wirkt allerdings unnötig kompliziert und stellt sich später dann auch als überflüssig heraus.

Selbst dann macht es noch Spaß die Systeme zu durchschauen. Das eigenständige Erschließen von Zusammenhängen und Details der Spielmechaniken ist IMO für ein Open World Spiel ein extrem guter Motivations-Faktor, der auch schon BOTW und Death Stranding enorm geholfen hat über eine lange Zeit motivierend zu bleiben.

Auch im richtigen Leben, ist vieles bei nachträglicher Betrachtung überflüssig - das Leben wird dadurch trotzdem interessanter und vielschichtiger.

>Das ist vielleicht der Knackpunkt. Das erste Deus Ex hat einige Jahre auf dem Buckel, das letzte kam vor 4 Jahren. Ich weiß halt nicht ob meine Erwartungshaltung dann zu groß ist, wenn ich hoffe dass sie zumindest das gleiche Level erreichen.

IMO ja, denn damit vergleichst Du Spiele, die sich nur auf einen Aspekt konzentriert haben, mit einem sehr viel komplexeren Open World Titel, bei dem die Entwicklungsressourcen auf viel mehr Elemente aufgeteilt werden müssen.

Vor allem muss das Ganze aber was die Steuerung der Spielfigur angeht zusammenpassen und somit das Moveset nicht nur für eine Mission in einem abgegrenzten Bereich, sondern gleichzeitig auch für die Bewegung innerhalb der Spielwelt geeignet sein, wenn man nicht wie bei RDR2 einen harten Bruch zwischen Open World und Missionen erzeugen will - IMO das schlimmste Verbrechen das ein Entwickler im Open World Bereich begehen kann. Wobei selbst das die Feuergefechte in RDR2 nicht retten konnte.

IMO hat seit Far Cry 4 kein Open World Titel den Mix aus Open World und gut und vielfältig spielbaren Missionen so gut wie Cyberpunk hinbekommen.

>Ich darf schlicht nicht in sonderlich viele Wohnungen rein bzw bringt es mir relativ wenig wenn ich rein komme. Da ist DE einfach kompakter und kleiner, bietet aber mindestens 4-5 Wege in Wohnungen oder Geschäfte zu kommen. Wie gesagt, vielleicht war da meine Erwartungshaltung zu groß.

IMO ist das der Fall, wenn Du lineare Spiele mit einer überschaubaren Anzahl an Missionen mit einem Open World Titel vergleichst, bei dem mit dem gleichen Moveset auch Random-Missionen funktionieren müssen und dann natürlich neben den detaillierter ausgearbeiteten Missionen in Deinen Gesamteindruck einfließen.

>und die Welt eine Art Sand Box ist, genauso wie gesagt wurde dass tausende NPC dynamisch Sachen nachgehen.  da finde ich schon bemerkenswert und ist rockstar meilenweit voraus.

Bei der Sandbox ja, nur hat Rockstar dabei halt das Gameplay und eine vernünftige Steuerung vergessen, bzw. musste sich den Simulationsaspekt der Welt durch träge Reaktionen und gummipuppenartige Animationen (fällt speziell bei GTA negativ auf) erkaufen. Gebäude sind bei Rockstar noch weniger betretbar als bei Cyberpunk.

>Rockstar macht keine RPG artigen Spiele. Wenn Rockstar, mit der Man Power und den Erfahrungen, meinen irgendwann bei GTA wieder etwas RPG einfließen zu lassen, bin ich relativ sicher dass sie das besser hin bekommen.

Wenn ich mir die rudimentären RPG-Elemente in RDR2 anschaue, dann habe ich eher das Gefühl, dass sie daran grandios gescheitert sind, bzw. sehr früh aufgegeben haben.

Wobei das natürlich auch zeigt, dass die Erwartung an Cyberpunk von einigen Leuten einfach massiv überzogen sind - es gibt kaum einen Open World Titel in dem man nicht Elemente findet die stark ausbaufähig sind und bei denen man merkt, dass die Entwickler aus Gründen des Aufwands bestimmte ehemals geplante Elemente fallengelassen haben, von denen man dann noch die Reste im Spiel wiederfindet.


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