Thema:
Re:Cyberpunk 2077 — 4 the Luo Clan! flat
Autor: mike_za
Datum:28.12.20 11:04
Antwort auf:Re:Cyberpunk 2077 — 4 the Luo Clan! von phaxy

Ich spiele es eigentlich nur abends, wenn die Kids im Bett liegen, auf Hard, mit allen UI-Elementen aus und Kopfhörern (habe ich bei RDR2 auch so gemacht).
Für mich sind es drei Dinge, die Cyberpunk absolut herausragend macht und wegen denen ich alle großen und kleinen Bugs/Fehler verzeihen kann:

Open World
Ja, die KI der Passanten und Fahrzeuge in Cyberpunk 2077 ist etwas schlicht. Aber das hält mich nicht davon ab, in die Welt von Night City einzutauchen. Egal, ob man über den vollen Kabuki-Markt läuft, in der Nacht mit dem Auto durch die Straßen fährt, irgendwo an einem Display hängen bleibt und den Nachrichten lauscht, den Flair, den die Stadt verstreut ist unfassbar gut. Die Welt von RDR2 war toll und abwechslungsreich... aber das laute und bunte Night City hat einen noch größeren Reiz und ist auch handwerklich unglaublich gut gemacht.

Charaktere und Geschichten
Arthurs Geschichte war tragisch und großartig inszeniert. Ob hier die Hauptstory ebenbürtig ist, kann ich noch nicht sagen (bin noch am Anfang von Akt 2). Bislang war das aber alles super spannend, mit tollen Charakteren und spannenden Missionen, aber auch ruhigen Momenten. Weiterhin ist der Kniff mit Johnny Silverhand super, insbesondere auch deshalb, weil Johnny in eigentlich unwichtigen Nebenmissionen aktiv ist. Und insbesondere die Nebenmissionen, Aufträge, Cyber-Psychos... sind teilweise großartig. Bei einigen bekommt man die Geschichte nur aus Logs mit, bei anderen trifft man auf Charaktere und wiederum andere sind wirklich sehr gut inszeniert. Die Vielfalt an Dingen steht meiner Meinung nach deutlich über RDR2 und wenn es nicht um persönliche Schicksale geht, dann liefern die Dinge zumindest einen noch tieferen Blick in die Welt von Night City.
Meiner Meinung nach ist Cyberpunk 2077 in Kombination mit der stimmigen Welt hier die neue Referenz.

Gameplay
Das Gameplay (insbesondere das Gunplay) von RDR2 war limitiert, was mir beim Spielen nie sauer aufgeschlagen ist. In Cyberpunk 2077 habe ich jedoch einen Strauß an Möglichkeiten, wie ich es spielen kann: Brachial als Shooter mit dicken Wummen, als schneller Cyberpunk-Ninja mit Katana oder als Hacker im Verborgenen? Meine Entscheidung. Und auch in den Missionen gibt es oft die Möglichkeiten, das eine oder andere zu tun. Gestern Abend hatte ich einen Auftrag irgendeinen bewachten Drogenhändler auszuschalten. Ich hab's erst frontal versucht, aber da sie auch einen Hacker hatten und ich nicht viel einstecken kann, bin ich schnell aufgeflogen und war schnell Geschichte. Also die Umgebung erkundet und einen Weg auf's Dach gefunden, das mit Glasfenstern einen Blick ins innere des Gebäudes offenbart. Dort dann via Hack die Zielperson ausgeschaltet. Schnell und leise wieder runter und weg. Mission erfolgreich.
Mein letztes Deus Ex ist schon sehr lange her und wahrscheinlich gibt es Genre-Spezialisten, die Schießen oder Schleichen besser machen (inkl. cleverer KI), aber für mich funktioniert hier Cyberpunk 2077 überraschend gut und tatsächlich deutlich besser, als RDR2.

Das sind natürlich alles subjektive Ansichten und ich bin mir bewusst, dass andere vielleicht den Fokus auf Dingen haben, die handwerklich tatsächlich nicht so gut sind (KI, Physik, Bugs) oder durch ständige Abstürze frustriert sind und deswegen nicht so viel Spaß mit dem Spiel haben.


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