Thema:
Re:schon sehr sperrig alles, und die NPCs flat
Autor: JPS
Datum:19.12.20 06:31
Antwort auf:Re:schon sehr sperrig alles, und die NPCs von KO

>Interessant, ich habe das mit den NPCs genau umgekehrt gesehen.
>
>Ich war erstaunt darüber wie abwechslungsreich sie diese im Vergleich zu anderen Open World Spielen mit Stadt Szenarien hinbekommen haben. Gerade im Vergleich zu z.B. GTA V.


Als bekennender Rockstar-Hater kann ich auch nicht ganz diese Überhöhung der Rockstar NPCs nachvollziehen. Es stimmt zwar, dass die GTA Bewohner auf einige Situationen besser reagieren als die NPCs in Cyberpunk, aber so gewaltig ist der Unterschied dann doch nicht, da sie trotzdem nicht realistisch genug agieren, als dass daraus eine wirkliche Tiefe entstehen würde.

Auch bei GTA langweilt mich das Interagieren mit NPCs nach ein paar Experimenten und wird dann im weiteren Spielverlauf von mir ignoriert. Für mich sind die Passanten und anderen Autofahrer in beiden Fällen einfach nur passiver Teil des Settings und nur vorhanden um oberflächlich eine glaubhafte Stadt darzustellen.

Ich stelle mich auch in GTA im weiteren Verlauf nicht mehr hin und beobachte wie der Verkehr auf mein abgestelltes Fahrzeug reagiert und dass ich einen Passanten schlage, kommt höchstens mal als ungewollter Unfall vor. Von daher nehme ich diese Unterschiede nicht deutlich spürbar wahr. Sie müssen halt drin sein, weil sie zu einer Stadt gehören. Um wirklich langfristig interessant zu sein, müsste der Realismus aber auch in einem GTA noch um sehr viele Schichten erhöht werden, was dann aber neben dem Entwicklungsaufwand wohl auch zu viel Rechenzeit in Anspruch nehmen würde, die an anderen Stellen fehlt.

Wichtiger wäre mir die KI der Gegner in Kämpfen. Da hat Cyberpunk durchaus noch seine Aussetzer. Jetzt auch nicht im skandalösen Ausmaß, aber zumindest genug als dass ich keinen wirklichen Fortschritt gegenüber teilweise 10 Jahre alten Spielen erkennen kann. Manches ist etwas besser, anderes etwas schlechter als ich es von anderen Open World Titeln gewohnt bin.

>>Mit 'Bladerunner'- oder 'Ghost in the Shell'-Feeling hat die Open-World leider nur sehr wenig zu tun.
>
>Finde ich tatsächlich nicht. Für mich fühlt sich die Welt so an als wäre man mitten in Bladerunnner. Halt im Rahmen dessen was man von einem Spiel heutzutage erwarten kann.


Das Gefühl passt für mich auch 100%ig und ist IMO eine der großen Stärken des Spiels.

>>Krass auch die Menge an Loot mit der man pausenlos zugemüllt wird, bin völlig überfordert. Obwohl… eigentlich bin ich selbst schuld. Keiner zwingt mich den ganzen Tinnef auch mitzunehmen, und in anderen Spielen wird sich darüber beschwert, dass eben dieses nicht geht.

Beim Loot wäre für mich auch weniger mehr, zumal das Management der ganzen Funde einfach zu viel Zeit in Anspruch nimmt. Habe mir zwar schon die Fähigkeit geholt, die Müll direkt in Material verwandelt, aber auch das Handling von gefunden Waffen und Klamotten ist mir zu umständlich, da man quasi nach jeder größeren Mission erst mal aktiv werden muss, weil das Gewicht-Limit erreicht ist. Hier würden ein paar Erleichterungen, Sortier- und Automatik-Funktonen im UI viel bringen.

>Allen voran Stealth. Das Hacken hilft hier nicht allzuviel. Ich habe es in 35 Stunden in keiner einzigen Mission je geschafft diese per Stealth zu lösen, auch wenn ich diese 5 mal neu angefangen habe.

Das habe ich sogar schon in Akt1 geschafft. In der Mission in der man am Hafen ein Auto mit einem GPS-Sender versehen muss und die Gegner gefühlt Endgame-Stärke aufweisen. War gerade durch die zwingende Notwendigkeit von Stealth dann auch eine der spannendsten und interessantesten Missionen die ich bisher erlebt habe.


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