| Entblättert sich schon ganz schön über die Spielzeit |  |
Der BotW-Vibe ist fott, kennt man mal alle Elemente kippt es irgendwann wieder in die klassische AC-Schleife. Es entsteht zwar nicht dieser geistlose Super-Pursuit-Mode der beiden Vorgänger, aber auch kein Spielwitz und keine Explorationsfaszination wie bei BotW.
Ich denke viele Ansätze tun dem Spiel gut und werten die Marke auf. An sich hätte das auch so wie es ist eine Punktlandung werden können wenn es denn nach 50 Stunden vorbei gewesen wäre. Das Hauptproblem ist einfach die Balance zwischen Spielzeit und den Spieler in dieser ausreichend bei Laune zu halten. Zu dem Zeitpunkt wo die Motivationsspirale ihr Pulver verschossen hat, hat man selbst wenn man nur noch roten Faden zockt ein ganz schön dickes Brett zu bohren.
Gut ist, dass die Geschichten der Questlines ganz okay sind, reißen keine Bäume aus, aber ist schon ganz interessant. Viel mehr als das bleibt irgendwann aber nicht mehr über. Teils lässt das Spiel Potenziale liegen einen mit Aktivitäten zu motivieren, weil entweder die Hürden bis zur Belohnung viel zu hoch sind und/oder die Belohnungen einfach total egal sind. Gerne halt beides gleichzeitig.
Das Kampfsystem hat je nach Setup Varianzen, aber es nicht gut genug um zum experimentieren einzuladen. Irgendwann hat man seinen build und dann ist es immer das gleiche. Warum sollte ich etwa bei den ungriffigen Mechaniken noch einen Schild mit Parrymechanik zum Stunnen nutzen wollen, wenn ich die Deckung des Gegners mit Dodge und Slowmo viel effizienter öffnen kann und so auch noch die zweite Hand für eine weitere Waffe offen habe und so auch noch mehr Damage gebe. Wenn das KS richtig bocken würde, würde man es ja aus Spaß am Gameplay heraus machen, aber es ist halt eher zweckmäßig und entsprechend ist auch der persönliche Fokus auf eben diesem Zweck, und da diverse Skills und Herangehensweisen sind dabei derart mächtig dass man sich mit dem anderen Krempel nicht mehr beschäftigen will nur um Abwechslung reinzubringen, wenn sich diese Abwechslung zäher spielt, und das eh schon brachial gestreckte Tempo über entsprechende Effizienzverluste noch stärker streckt.
Und da liegt dann auch am Ende des Tages der Hund begraben. Diese enorme Spielzeitstreckung ist schon bemerkenswert, dieser Punkt wo deine Motivation in AC kollabiert und man denkt, okay, Mainquest noch durchzocken und gut ist, die ist nicht neu. Nur da wo sie auftritt hat man in AC eigentlich schon fast alles erreicht und kann dann schön durchschnöseln. Hier fühlt es sich an diesem Punkt eher nach Halbzeit an.
Unterm Strich sehe ich das was Ubi hier verändert hat als Schritt in die richtige Richtung. Im Gesamtbild fehlt mir bei dem Spiel aber einfach eine gesunde Balance in Sachen Umfang, Spielzeit und motivierender Inhalt.