| Re:Wie viel Prozent Leistung für aktuelle Spiele? |  |
>Meine PS5 ist wirklich flüsterleise. Ich muss das Spiel stummschalten und ganz genau lauschen, um sie überhaupt zu hören. Allerdings kann ich mich erinnern, dass die PS4 ja auch nicht immer geföhnt hat. Mich würde interessieren, ob die Kiste so leise bleibt oder doch irgendwann zum Staubsauger wird, wenn die Spiele die PS5-Hardware stärker ausreizen.
In diesen Geräten gibt es eine elektronische Temperaturkontrolle und daran gekoppelte Lüftersteuerung. Sprich, wird irgendwas im Gerät heißer gibt ein Lüfter auch mehr Gas.
Man hätte entsprechend auch der PS4 vom Start weg ihre tatsächlichen Peaks entlocken können, wenn man die Konsole in ein Hitzestauszenario geschickt hätte, also einfach mal in einem Fach einschließen. Sowas könnte man auch mit der PS5 machen, aber sowas sollte man irgendwie nicht tun ;)
Dass die PS4 mit der Zeit immer lauter wurde, lag daran dass der Lüfter immer mehr Gas geben musste um die gewünschte Kühlung zu erreichen. Und das hatte maßgeblich zwei Gründe dass sie da immer schlechter wurde.
1. Der Kontakt zum Heatsink.
Diese Metallbrocken die auf auf den vergleichsweise kleinen CPU/GPUs sitzen sind dazu da die Hitze vom Prozessor abzuleiten. Stell dir den Prozessor als heiße Pfanne vor und den Heatsink als Elefantensteak. Schmeißt du das Steak in die Pfanne entzieht es der Pfanne Hitze und leitet diese ins saftige Fleisch.
Zu dieser Form des Hitze abziehens ist ein perfekter Kontakt zwischen Steak und Pfanne notwendig. Dafür sorgt die sogenannte Wärmeleitpaste die diese Komponenten verbindet. Die verwendete Paste verschliss über die Zeit so dass diese Wärmeübertragung immer beschissener wurde, der Prozessor entsprechend bei gleichbleibendem Lüfterbetrieb immer heißer und durch ein hochdrehen des Lüfters stärker gekühlt werden musste. Also zunehmende Ineffizienzen durch Verschleiß der Paste.
Diesen Punkt hat Sony mit der PS5 in Angriff genommen. Stichwort Flüssigmetall. Sie verwenden nun eben dieses Flüssigmetall als Kontaktmittel zwischen Prozessor/Heatsink, es ist davon auszugehen dass das über die Zeit nicht die Verschleißerscheinungen zeigen wird die man von der PS4 kennt.
2. Staub
Kühlung per Luft braucht auch einen guten Luftstrom. Jetzt zieht sich ein Gerät dass von einer Seite Luft einsaugt und durch einen Auspuff ausgibt über die Zeit mehr und mehr Staub ins Gerät der irgendwo haften bleibt, und je mehr Staub im Gerät desto gestörter die Luftzirkulation und entsprechend ineffizienter die Kühlung. Auch hier muss der Lüfter zunehmend mit höheren Drehzahlen arbeiten um die gewünschte Kühlung zu erreichen.
Generell sollte es zum Wissensalmanach eines jeden Nerds gehören seine Eletronikgeräte an Lüftungsschlitzen auch immer wieder mal vom Staubsauger besuchen zu lassen. Also wirklich stumpf mit nem Staubsauger an solchen Schlitzen rumzusaugen.
Auch hier hat Sony bei der PS5 etwas optimiert. Denn, normalerweise bekommt man so die Lüftungsschlitze selbst von der Staubverstopfung gereinigt, kommt aber eher suboptimal an den Staub ran der sich innerhalb des Geräts festsetzt. Dieses Festsetzen wird nun durch die großformatige Bauweise weniger gravierend da mehr Platz im Gerät ist. Zudem sieht Sony bei seinem Airflow Staubfängerschlitze vor die gezielt zum Absaugen gedacht sind.
In Summe heißt das, wenn Sony hier keinen Mist gebaut hat den man noch nicht sehen kann, dann sollte die PS5 auch perspektivisch leise bleiben. Wenn du einfach nur mal abtesten möchtest wie sich die Lüfterstufen anhören wenn auch mal der dritte, vierte und der fünfte Gang eingelegt werden müssen, kannst du sie künstlich in einen Hitzestau setzen und die Kühlung sabotieren, die Elektronik wird dann versuchen diesen Mangel an Kühlung mit einem hochdrehen des Lüfters zu kompensieren. Ich würde aber davon abraten das zu tun, zumal es Stand heute eher nicht zu erwarten ist, dass die PS5 über die Zeit zunehmend eskaliert, da man eben vielversprechende Lösungen für die Hauptprobleme der PS4 entwickelt hat.