Thema:
Hammerhart flat
Autor: token
Datum:27.11.20 07:55
Antwort auf:Demon's Souls - Teil IV - Welcome to Die (Again) von Gunpriest

4-1
Die world tendency macht eine Anlaufstrecke zu einem Boss zu einem mehrminütigen Spießrutenlauf.
Als ich den Anlauf im Griff habe, wie gesagt, Aufwand von mehreren Minuten, kommen die Lehrstunden des Bosses.
Lektion Nummer 1: Lernzeit 10 Sekunden
Er kann dich onehitten.

Mehrere Minuten Anlauf:
Lektion Nummer 2: Nimm ihn nicht in den Fokus, es verzerrt das Bild wenn du an ihn rangehst und du siehst nichts mehr und er oneshotted dich. Lernzeit 20 Sekunden.

Wieder mehrere Minuten Anlaufstrecke.
Ich probiere Dinge aus um den Anlauf zu beschleunigen, spiele ich Dinge zu safe? Kann ich da forscher ran gehen und es geht gut. Ich sterbe nun mehrere Male beim Anlauf, ich kann es offenbar nicht.

An diesem Punkt hatte mich das Spiel emotional fast gebrochen.
Das trollige Arschlochdesign das für Souls typisch ist, ist in DeS in einer Art rohen Fassung am Start der imo noch einiges an Stilsicherheit und Fingerspitzengefühl abgeht. Ich hab hier öfters die Einschätzung gelesen es sei das einfachste Souls, und diese kann ich bislang wenn man die bloßen Fights betrachtet nachfühlen.
Speziell Bosse scheinen mir, wenn man sie mal kapiert hat, eher wie das zureiten eines wilden Hingstes, heikel weil eine Unaufmerksamkeit dich sofort fliegen lassen kann, aber routinierbar. Sitzt man erstmal auf Schiene und hat eine Strategie, kann man diese runterspielen und hat die Zügel in der Hand. Alles sehr berechenbar, wenig Chaos im Verhalten, relativ einfache Muster.

Aber die Fallhöhen welche das Spiel generiert, die recht herben SKG-Explosionen der Weltentendenz, die durchgehenden Gemeinheiten die einen oftmals erwischen. Diese Ewigkeiten im Anlauf, diese Geizigkeiten in verkappten Checkpoints, nee, weiter, immer weiter, und noch weiter, willst du noch weiter?
Geht es gut fragt man sich: Meinen die das ernst?
Geht es nicht gut und man stirbt fragt man sich:MEINEN DIE DAS ERNST?!

Puh. Also puh.
Für mich wird die Fragestellung "Was kann ich ertragen?" in einer Form gestresst wie ich es dank Souls-Erfahrung nicht erwartet hätte. Diese Wanderung zwischen einen motivieren und einen brechen war bei Souls für mich auch schon früher ein schmaler Grat, aber einer bei dem mich das Spiel immer wieder aufgefangen hat, auch mal durchatmen ließ. In DeS empfinde ich das nicht mehr als schmalen Grat sondern als Drahtseilakt wo ich nach einem Etappenziel auch nicht mehr hängen bleibe und weiter spielen möchte weil man komplett drin versuchtet, sondern regelmäßig denke, reicht für heute.

Mal sehen wie sich das entwickelt. Gäbe es nicht den Coop, ich bin nicht sicher ob ich nicht schon jetzt den Sack zugemacht hätte. Ganz harter Tobak. Anderseits lese ich hier kaum gewhine, stattdessen so Sachen wie "durchgespielt nach 25 Stunden" wo ich nur denke, lol, ich hab jetzt 11 auf dem Tacho und wahrscheinlich mal gerade die Tutorial-Abschnitte hinter mich gebracht und der wirklich fiese Scheiß kommt erst noch. Vielleicht täuscht der früher Eindruck also. Am meisten schlauchen mich echt die Wegzeiten, das wirkt schon wie ein Standard dass man sich nach 50 Minuten fragt, könnte jetzt mal irgendwas Checkpointartiges kommen, ein Shortcut, IRGENDWAS FOR THE LOVE OF GOD?!


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