Thema:
Mal sehen wie sich das entwickelt flat
Autor: token
Datum:19.11.20 07:30
Antwort auf:Digital Foundry von SidVicious

Es war von vorneherein spannend wie sich solche Vergleiche im Ergebnis darstellen werden, da ja schon im Vorfeld klar war, trotz grundsätzlich ähnlicher Hardware wird der Leistungscharakter aus unterschiedlichen Flanken angegriffen.
Quasi Power gegen Speed.
Ich hab mir Cernys trockenes Gelaber angehört und da wurd schon klar, die Idee welche die PS5 verfolgt kann nicht rein auf die SSD abgegrenzt werden. So eine Hardwarearchitektur ist halt ein Uhrwerk, und Sony hat sich in allen Komponenten auf einen absurd schnellen Datendurchsatz im Zusammenspiel aller Komponenten fokussiert, wie auch, auf ein durchgehend stabiles/verlässliches Perfomancelevel wo nix rumzappelt. Zudem die Ansage hierbei auch stark im Austausch mit Entwicklern gewesen zu sein, worauf es aus ihrer Perspektive ankommt und wo sie ihre Probs haben um alle Haken und Ösen zu entfernen.

Ich hab selbst keinerlei Know-How was Spieleentwicklung und Grafikengines etc. angeht, aber durchaus Berührungspunkte mit Softwareentwicklung wo man im Grundsatz mit ähnlichen Problemstellungen konfrontiert wird. Ein Grundsatzproblem kann man sich vorstellen wie einen Umzug. Was stell ich ein, Umzugshelfer mit starken Armen oder Umzugshelfer mit schnellen Beinen die weniger tragen können. Und es gibt da auch keine goldene immer gültige Formel, denn es hängt ja auch von den Möbeln ab, ein Lager voller Klaviere ist was anderes als ein Lager voller Krimskrams. Und selbst da kannst du hingehen und ein Klavier zerlegen oder Krimskrams in große Kartons packen. Und auch da gibt es weitere Details, kann ich ein Klavier überhaupt sinnhaft zerlegen und dann wieder zusammenbauen, und wenn ich zerlege, muss ich es im Nachgang vielleicht nochmal stimmen.

Genug der Metaphern. Jedenfalls, auch wenn mir letztlich das fachmännische Know-How zu einer validen Einwertung fehlt, fand ich Cernys Ausführungen auch mit anders gelagerten Erfahrungswerten ziemlich schlüssig. Ich glaube speziell bei Live-Anwendungen ist vor allem die planbare Stabilität und Verlässlichkeit der gesamten Prozessinfrastruktur ein dickes Pfund was Entwicklern das Leben in Sachen Optimierung deutlich vereinfachen könnte.

Dennoch finde ich das was DF da zeigt recht überraschend, es ist eine Sache wenn man letztlich am gleichen Punkt landet und die Lupe auspacken muss, aber hier haben wir mit bloßem Auge spürbar sichtbare Vorteile bei der vermeintlich schwächeren Hardware. Insofern gut vorstellbar dass wie hier schon erwähnt auf MS-Seite die Treiber noch nicht optimal sind, solche Perfomanceeffekte bei Treiberupdates kennt man ja vom PC, das ist kein reines Wunschdenken dass sich da noch was tun könnte. Auch denkbar dass die PS5 in ihrer Gesamtarchitektur eine höhere Zugänglichkeit hat, dieser eventuelle Vorteil nach etwas Eingrooven bei den Studios aber nicht weiter zum Tragen kommt. Das passt zwar nicht ganz da komplett anderes Szenario, aber dass eine schwächere Hardware anfangs bessere Ergebnisse erzielt wäre prinzipiell kein neues Phänomen, man denke an die ersten Games bei PS2 vs. Dreamcast.
Aber, es kann auch durchaus sein, dass das was wir hier sehen auch ein Fingerzeig für die Zukunft ist, es ist eben nicht so dass hier zwei grundsätzlich gleiche Geräte in den Leistungsring steigen und einer halt mehr Muckis hat, das sind komplexe Abläufe, das Zusammenspiel aller Komponenten ist wie ein Orchester, und bei einer Band ist es mitnichten so dass die Band mit dem stärksten Gitarristen gewinnt, sondern eben die Band die am besten miteinander harmoniert.


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