Thema:
"Diminishing Returns" im technischen Fortschritt flat
Autor: Gendo
Datum:04.11.20 01:34

Auf gut Deutsch: die Technik wird immer besser, aber man merkt immer weniger davon.

Ich habe eine fette Aufräumaktion gestartet, und bin dabei im Keller über etliche alte Technik gestolpert. Darunter war auch das Notebook meines Bruders aus dem Jahre 2005. Intel Pentium M 1,60GHz, Windows XP, ATI X700 128MB Grafikkarte. Er hatte irgendwann den RAM von 512MB auf 2GB erweitert, was verdammt viel Sinn gemacht hat. Ich habe das schlimmste erwartet, war aber super positiv überrascht. Das Display hat eine sehr gute Qualität, es ist schön hell, die 1280x800 Auflösung ist okay für ein ~15 Zoll Notebook. Das Anschließen von Hardware ist unkompliziert dank USB, die neueste Maus funktioniert völlig problemlos. Das gute Stück ist 15 Jahre alt!

Knapp fünfzehn Jahre alt war 2005 auch das Toshiba "Notebook", welches mein Vater kurz nach der Wende von der DEVK bekommen hat, als er als Nebenjob Versicherungen vertickt hat (der Typ, der die Teile eingekauft und verteilt hat, wurde kurz danach gefeuert. Notebooks waren damals so teuer, die Kosten konnte keiner der Hobbyvertreter wieder reinholen.) Das Ding hatte nichtmal eine Festplatte, das Display war schmieriger als das des Game Boys, Prince of Persia lief aber wunderbar ;) Keine Soundkarte, schwarz-weiß Display, reine Tastaturbedienung.

Um zum Punkt zu kommen: zwischen 1990 und 2005 ist VIEL mehr passiert als zwischen 2005 und 2020. Ob das so weiter geht? Ich merke es bei Smartphones. Mein iPhone 7 reicht völlig. Zwischen einer 0,1 Megapixel und einer 2MP Kamera besteht ein riesiger Unterschied, aber ob das Teil nun 12 oder 120 Megapixel hat, irgendwann ist es wurscht. Die Qualität reicht. Meine Meinung.


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