| Re:Toll, und ich kauf mir gestern ne neue Glotze |  |
>Ich hab ja mit der ollen Rift CV1 schon ab und an mal einen Film ausprobiert (Film, nicht Filmchen!) und das war schon ganz geil von der Größe der Leinwand her. Das finde ich eh seltsam, dass bei Berichten und Diskussionen über VR immer das 3D oder vielleicht noch ein vages Mittendringefühl ("zum Anfassen!") gefeiert wird, nicht aber die echten Größenverhältnisse, also dass ein Sternenzerstörer auf dem Monitor nunmal 20 Zentimeter groß wirkt und in VR vielleicht nicht ganz wie die nötigen 2000 Meter, aber aber immer noch gewaltige 200 Meter lang wirkt. Oder die Erkenntnis, das ein Minecraft-Block von einem Meter Kantenlänge ein ganz schöner Brecher ist, wenn man einen davon vor sich hinploppt.
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Jupp. Wobei auch in VR gilt, nur weil etwas groß ist, wirkt es nicht automatisch groß. Man kennt es auch von TV-Spielen dass das Gefühl für Scale auch entsprechende Kompetenzen einfordert, Destiny macht das etwa ganz stark. Auch in VR braucht es für die Illusion von Größe mehr als reine Objektgrößen, das Gefühl für räumliche Tiefe und Plastizität der Objekte muss gegeben sein und was weiß ich noch. So ist bspw. das Gefühl für Scale bei Squadrons deutlich geiler umgesetzt als bei etwa Lone Echo imo. Obwohl beides im Weltraum spielt und mit ähnlichen Elementen arbeitet zündet die Illusion bei Squadrons spürbar besser als LE wo es irgendwie fake und modellartig wirkt. Keine Ahnung worauf es da genau ankommt.
Persönlich finde ich den umgekehrten Fall aber fast noch cooler, nicht Scale der Umwelt aus Egosicht sondern wenn man selbst der Riese ist und ein lebendiges Diorama vor sich hat. Gerade wenn da irgendwelche Figuren rumwuseln wirken die unglaublich echt, das ist ja auch irgendwo der Showeffekt von Lucky oder Moss wie lebendig und glaubwürdig die Cartoonfiguren wirken, man will die unweigerlich streicheln ;)
>Jedenfalls, die Leinwand in dem alten Rift war schon nicht schlecht, aber es ist halt schon etwas flimmrig, man muss ggf eine Brille darunter aufhaben (oder sich besondere Linsen besorgen), Gen 1 Fliegengitter. Das mit der Brille ist vermutlich immer noch so, der Rest bestimmt merklich besser.
Der Tragekomfort mit Elite-Strap ist etwas besser als bei CV1, der eigentliche Komfortboost kommt aber durch das Entfernen der "Leine" und freie Platzwahl. Das Facecover der Quest 2 hat zudem zu den Seiten größere Aussparungen als dass der CV1, was es für Brillenträger bequemer macht. Als Poweruser kann man halt Linsen mit Stärke reinsetzen, aber auch mit Brille ist es schon weniger nervig als das CV1.
Dass das Fliegengitter fast vollkommen eliminiert ist, ist für Games gar nicht soooo entscheidend imo, für Filmmaterial ist's im Direktvergleich hingegen ein echter Gamechanger, da ist das adjektiv "merklich" noch zu konservativ imo. Gerade der Test mit Youtube-4K-Material hat mich schon ziemlich ins Staunen gebracht.
Auch das Anwendungsgebiet der Erwachsenenunterhaltung ist in der jetzt gegebenen Quali nochmal spürbar, öhm, verstörender ;)
>Das Rift CV1 ist nicht sonderlich bequem zu tragen auf Dauer, keine AHnung, wie es mit dem Quest 2 ist. Und es ist natürlich eine einsame Angelegenheit, da guckt man nur Zeug für sich alleine. Aber dann kommt bei mir noch dazu, dass ich, wenn ich alleine gucke, mittlerweile anscheinend ein Aufmerksamkeitsdefizit entwickelt habe. Wenn mich nicht etwas komplett fesselt, tabbe ich (gucke meist am TV via PC) ständig raus, google mal was, lese was im Forum hier oder auf Reddit. Wobei, da wäre ja so eine Brille wohl schon ein Gegenmittel, was? :)
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Das beste Gegenmittel ist guter Content, zumindest ich hab eigentlich nur dann den Impuls zu second screen Aktivitäten wenn mich das was ich schaue eigentlich langweilt. Und das Verhalten von Content-Zapping bekommt man auch mit VR nicht abgestellt, was aber auch nicht schlimm ist. Das kann ja durchaus Spaß machen paar Level in Thumper zu spielen, dann mal den Browser anzuwerfen und ins Forum zu schauen, und dann noch ein Youtube-Filmchen nachzuschieben. Mit der Quest 2 mache ich das ab und an so, du kannst halt auch all das mit der Brille machen ohne sie absetzen zu müssen und zwischendrin per Passthrough in die Küche gehen und einen Schluck trinken.
>Na, es ist einfach so, ich mach ab und an gerne mal VR (und bin nach längerer Pause immer wieder auf's Neue baff, wie fett es eigentlich ist), aber für regelmäßiges Benutzen ist mein innerer Schweinehund einfach zu groß. Und das ist nicht nur Verkabeln (das geht hier recht schnell), das ist schon allein das Aufsetzen, eine Taucherbrille in der Fresse haben und nicht mitbekommen, wenn die Dame reinkommt und mich 100pro erschrecken will.
Ach, frag mich mal wie müde ich war und was ich für eine Staubschicht auf dem CV1 hatte. Es muss dir ja nicht so gehen wie mir, aber mir glüht hier echt die Laterne durch wie überzeugend das im Gesamtbild ist. Das ist nicht nur Gaming, das ist auch sowas wie im Bett oder auf der Couch mal eben überziehen. Also da wo ich früher die Switch genutzt hab mach ich jetzt genau das mit der Quest.
Bin selbst erstaunt. Die haben das auch schon ganz gut umgesetzt. Die Abschottung von der Umwelt ist weg, ein Knopfdruck und du hast Passthrough und siehst alles. Du kannst auch auf Kopfhörer verzichten, der Ton ist deutlich besser als man glauben würde, akustischen Bezug zur Umwelt zu behalten ist auch so ein Schlüsselelement. Und die Streaming-Funktion ist auch eine ziemlich gute Sache. Du nimmst dein iPad, startest die Oculus-App, drückst da auf Streamen und schon sieht man auf dem iPad-Schirm das was der VR-Nutzer sieht.
Supereasy, superschnell und komplett mobil. So hab ich mit meiner Freundin etwa abwechselnd Minigolf gespielt, obwohl eine Person in VR ist kann man normal miteinander reden, sieht was der andere erlebt und hat so eine Form der Gemeinsamkeit wo man zum Stöhnen des VRlers hämisch lacht wenn ein einfacher Putt in die Binsen geht oder zum Hole-In-One und Jubel gratuliert.
Mein Bruder war auch mit der Freundin zu Besuch und die haben hier auch rumgezockt, auch das war nochmal ein deutlich zugänglicheres Gesamterlebnis für die Gruppe als es mit CV1, der Kabelscheiße, dem zur Couch versetzt stehenden Monitor etc. war.
Auch da sind die Beiden nach dem Gebrauch instant hot gewesen und haben viele Fragen gestellt wo klar war dass sie eine Kaufabsicht umtreibt. Größtes Problem war für sie Facebook und der Accountzwang.
Klar kann man von Facebook halten was man will, ich bin da selbst nicht begeistert drüber, aber das Gesamtpaket was die Quest 2 anbietet ist IMO um Welten besser als das was beim CV1 am Start war. Es wirkt von seiner Durchdachtheit wie ein Apple-Produkt was einen theoretischen Usecase mit einem gelungenen Gesamtkonzept in eine praxistaugliche Hardware übersetzt die sich einen festen Platz im Hardwarepalast erobert.
Ich bin's jedenfalls weiterhin nicht müde. Für mich ist das echte Praxistauglichkeit, es ist so unkompliziert dass ich da wo ich früher das Smartphone gezückt hab auch mal für 5 Minuten das Headset aufsetze um mal ein Level Thumper zu spielen oder ein Lied in Beat Saber. Aber auch mal für einen längeren Zeitraum abtauchen kann bis der Akku meckert. Es ist für mich wirklich so zugänglich wie ein Tablet oder eine Switch, und ich hab immer noch nicht alles ausprobiert was ich ausprobieren möchte.
Vielleicht ist's meine Begeisterungsfähigkeit im Verbund mit einer gewissen Affinität die mich verblendet. Aber ich kann nicht anders als auf die letzten zwei Wochen zu schauen und mich zu fragen, warum ist das hier eigentlich nicht Nummer-1-Thema und der heiße Scheiße in Tüten? Liegt es an mir, finde ich das einfach deutlich geiler als es das eigentlich ist? Ich glaub wirklich, wenn man die exakt gleiche Hardware nehmen und Nintendo draufschreiben würde, alle würden sich überschlagen. Stattdessen hat man jetzt so eine revolutionäre Hardware und keinen interessiert's? Ich würd's ja verstehen wenn es nicht auch noch läppische 350 Euro kosten würde. Series X UND PS5 Day1 am Start obwohl das grundsätzlich die gleichen Geräte sind und jetzt nicht wirklich wirklich neue Erfahrungen möglich machen? Ehrensache! Aber eine Gaminghardware die es so noch nicht gegeben hat? Da lohnt es sich hier für die Games nicht mal einen Thread aufzumachen :)
Wie gesagt, ich bin ein Stück weit irritiert. Und irgendwie auch nicht, denn auch ich war ja schon an dem Punkt wo mich VR eigentlich nicht mehr groß interessiert hat.