Thema:
Re:Was hat überhaupt "Sinn"? flat
Autor: Gramatik
Datum:12.10.20 11:27
Antwort auf:Was hat überhaupt "Sinn"? von ID

>Ich verstehe deine Punkte und finde es großartig, dass sich hier eine solche Diskussion dadurch entwickelt hat.
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>Ich habe mich in der Vergangenheit auch oft gefragt, ob es nicht "sinnvoller" wäre, meine Zeit lieber mit Lesen oder Zuschauen zu verbringen. Ein Buch oder Film kann eine Story wesentlich schneller und aus meiner Sicht auch besser vermitteln als ein Spiel. Jedoch weiß ich nicht, ob das Ergebnis daraus wirklich auch "sinnvoller" ist. Ja, ich habe einen Film gesehen und weiß, wie dessen Handlung ist. Genau so bei einem Buch. Dennoch kann ich mit der Geschichte, die ich da mitgenommen habe, genauso wenig anfangen wie mit der, die ich z.B. in einem TLOU erlebt habe.
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>In beiden Fällen mache ich nichts weiter, als unproduktiv Zeit totzuschlagen. Selbst wenn es sich um Sachbücher oder Reportagen handelt, die ich mir da reinziehe. Ich weiß danach vielleicht, wie der Orang Utan auf den afrikanischen Kontinent gekommen ist, aber anfangen kann ich damit gleich null.
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>Was mich zu meiner eigentlichen Frage bringt: Was macht überhaupt Sinn? Die Zeit, die verbracht habe, ist unwiderruflich rum. Ob ich diese nun dafür genutzt habe, die Zeit mit Serien zu verplämpern, die mir am Ende absolut nichts bringen oder eben in der gleichen Zeit ein Spiel gespielt habe, das mir - und da bin ich voll bei dir - auch absolut gar nichts bringt, spielt doch keine Rolle. Wichtig war doch eigentlich nur, dass ich die Zeit genossen habe und ich danach kein Gefühl von Bedauern habe.


Ich persönlich würde mir heute doof vorkommen wenn ich immer noch, wie früher, triple A Spiel nach triple A Spiel Abarbeiten würde (die negative Konnotation ist beabsichtigt "abarbeiten", sicher etwas was die meisten nicht mal so nennen würden). Ich hab auch nix bereut und und sehe in "verplemperter" Zeit vs andere "verplemperte Zeit" auch garnicht das Thema, oder das "nixtun" und das es halt Gesund für Körper und Geist ist (im nixtun bin ich eh Meister und kenne mich da aus!)
Ich hatte früher auch nie das Gefühl etwas zu verpassen oder meine Zeit Sinnvoller gestalten zu müssen, heute aber schon. Zumindest in Relation zu früher. Ich hab letztens die ganzen Halos in der MCC auf PC durchgespielt (mit Ausnahme ODST wo ich grad dabei bin) obwohl ich die alle früher schon mehr als einmal gespielt habe. Eigentlich könnte man das verplemperte Zeit nennen aber ich tue das nicht weil ich die so lange nicht mehr gespielt habe das es wie ein wieder entdecken ist, ähnlich wie bei Filmen. Was ich aber definitiv nicht machen werde ist die auf Legendary nochmal durch zu Spielen. Nicht weil ich mir das nicht zutraue oder weil es mir keinen Spaß machen würde, ich würde das als Excessives Zeit vergeuden empfinden. Das hab ich früher nicht so gesehen.
Würde das noch ausführen aber hab grad nicht so viel Zeit.

>Das ist zumindest mein Gradmesser. Wenn ich an einem Montag Morgen zur Arbeit gehe und das Gefühl habe, das Wochenende zu bedauern, habe ich definitiv etwas falsch gemacht. Ob ich 5 Stunden am Stück Videospiele spiele oder mir 5 Stunden hintereinander eine Serie reinziehe spielt da bei mir keine Rolle - ich würde diese Zeit in jedem Fall bedauern, weil ich sie sinnvoller mit meiner Familie hätte verbringen können.


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