Thema:
Resident Evil Revelations 2 (PS4) mit Platin flat
Autor: Hunk
Datum:09.10.20 21:11
Antwort auf:Durchgezockt Nr. 38 - Vorwärts immer! von Lynne

Hey, das war richtig gut! Revelations 1 hatte mich schon ziemlich beeindruckt und es war ein richtig gutes Resident Evil, dass tatsächlich den Spagat zwischen den neuen und alten Teilen zu einem tollen eigenen Spiel zusammengeführt hat. Zudem hat Capcom für Revelations noch ein echt dickes Gesamtpaket geschnürt, mit guter Single-Player Kampagne und sehr umfangreichen, motivierenden Raid-Modus. All das, lässt sich genau so auch für Revelations 2 sagen. Wieder hat man eine tolle Single-Player Kampagne die zudem noch ein paar coole eigene Kniffe hat und wieder gibt es einen umfangreichen Raid-Modus bei dem man unzählige Stunden verbraten kann.

Rein vom Gameplay spielt sich der Teil ein klein wenig actionreicher als  Jill's Passagen in Revelations, dafür gibt es jetzt keine reine Shooter-Ausflüge wie bei den anderen Charakteren aus der Revelations 1-Kampagne. Das Gameplay bleibt da konsequenter, aber durchaus abwechslungsreich, denn neben dem normalen Survial-Horror-Alltag, hat man auch immer wieder die Möglichkeit zum Schleichen und so Stealth-Kills auszuführen. Neu für ein Resi-Game ist, dass es einen Skill-Tree gibt, bei dem man snach und nach (durch gesammelte Juwelen im Spiel) die Figuren etwas aufpowern kann.

Weiterhin bleibt das Gameplay frisch durch den Wechsel der vier Spielfiguren. Vier Spielfiguren? Jo, die Kampagne ist in zwei Abschnitte unterteilt, zum einen spielt man Claire Redfield und Moira Burton, diese wurden Gefangen und an einen fremden Ort verschleppt bei dem natürlich allerlei monströses Gesocks lauert. Nach den zwei Damen wechselt man zu Resident Evil-Fan-Liebling und Sandwich-Vertilger Barry Burton (Moiras Vater) und der kleinen Natalia Korda. Barry's Story setzt ein halbes Jahr nach dem Part von Claire an. Er ist auf der Suche nach seiner Tochter, trifft dabei die kleine Natalia und so machen sich beide auf rauszufinden was zur Hölle denn da passiert ist.

Die Figuren haben unterschiedliche Fähigkeiten, während Claire und Barry sich für Resi-Veteranen vertraut spielen (Schießen, Messern, Nahkampfattacke, diverse Granaten benutzen) sind Moira und Natalia ein anderer Fall. Moira nutzt aus Story-gründen keine Schusswaffen und hat nur eine Brechstange sowie eine Taschenlampe mit der sie Gegner blenden kann (wodurch diese gestunnt werden und Claire einen Nahkampf-Move machen kann) sowie geheime Items entdecken kann (Wenn beim Schein der Taschenlampe es auf einmal aufblitzt befindet sich dort ein verstecktes Item). Natalia ist ein kleines Mädchen und benutzt daher auch keine Waffen,sie ist aber übernatürlich begabt und kann Gegner schemenhaft durch Wände sehen sowie unsichtbare Gegner wahrnehmen, auch kann sie wie Moira versteckte Items finden, zudem kann sie Steine aufsammeln und auf Gegner werfen. Das Gameplay profitiert tatsächlich zum ersten Mal in einem Resident Evil Game so richtig von zwei Figuren. Es entsteht eine gelungene Dynamik in der sich die Figuren gut gegenseitig ergänzen und der Spieler geschickt die Fähigkeiten der einzelnen Protagonisten ausnutzen kann (Man kann jederzeit zwischen den Charakteren hin und herschalten.). Ich denke zu zweit im Koop kann das sicher auch spaßig sein, da jeder eine andere Rolle inne hat. Zu den unsichtbaren Gegnern sei noch gesagt, dass das ziemlich gut umgesetzt wurde. Wenn man in der Rolle von Barry ist und in Richtung des Gegner schießt, kommentiert Natalia dann immer ob man mehr links oder mehr rechts, hoch oder runter schießen soll, ob sich der Gegner nähert oder den Spieler noch nicht entdeckt hat und zeigt dabei in Richtung des Gegners. Erreicht das unsichtbare Biest den Spieler bedeutet das den sofortigen Tod.

Toll gemacht ist auch, dass das Handeln von Claire und Moira  Auswirkungen auf die Kampagne von Barry hat. Öffnet man z.B. ein Tor mit Claire, kann Barry später eine Extra-Waffe ergattern, besiegt man einen Mini-Boss mit Claire anstatt optional zu flüchten erhält Barry ein Item mit dem er schneller vorankommt und er muss zudem den Boss nicht killen der ihm sonst auflauern würde, etc. So sind die zwei Handlungsstränge gut miteinander verzahnt.

Generell hat mir die Story ziemlich gut gefallen. Klar, das ist kein Shakespeare, aber für ein Resident Evil ist der Plot spannend und die Charakter sind sympathisch und gut geschrieben. Besonders Barry hat ein paar echt coole Onliner drauf. Hat mich eh gefreut den brummigen Bartträger endlich mal wieder in einem Resi-Game zu sehen und dann sogar spielen zu können. Schön.

Da das Game seinerzeit episodenhaft erschienen ist, versuchten die Entwickler dem Spieler einen Anreiz zu geben die einzelnen Kapitel mehrfach durchzuspielen. Das gelingt zum Einen durch die schon erwähnten Entscheidungen in der einen Kampagne die sich auf die Andere auswirkt, durch typische Collectibles, dann durch Medallien und zwei zusätzliche Spielmodi. Zu den Medaillien: Jedes Kapitel hat einen Schwung voll Medaillien die erspielt werden wollen z.B. eine bestimmte Anzahl Gegner mit Stealth-Kills/Messer/Sub-Weapons zu töten oder einen Abschnitt im Spiel besonders schnell oder ohne Energie-Verlust zu schaffen und noch einiges mehr. Die zwei anderen Spielmodi sind Countdown und Invisible-Mode. Bei Countdown läuft ständig ein ziemlich knapp bemessener Timer runter der das sofortige Game Over bedeutet wenn er Null erreicht. Für das töten von Feinden bekommt man Zeit und es gibt Sanduhren in den Levels die die Zeit wieder auffüllen. Das war gar nicht mal so einfach und obwohl ich sowas ja eigentlich nicht mag dann doch spaßig und befriedigend es geschafft zu haben. Der zweite Modus ist genau das wonach er sich anhört, sämtlich Gegner sind unsichtbar (Ja, auch die Bosse.) zudem entspricht der Modus von der Schwierigkeit dem höchsten SKG der normalen Kampagne. Moira kann mit ihrer Taschenlampe die Gegner kurz sichtbar machen und Natlia kann wie üblich die Gegner schemenhaft wahrnehmen und durch draufzeigen auch kurz sichtbar machen. Das hört sich ätzend an, entwicklet aber durchaus seinen eigenen Reiz und es hat mich motivert das zu schaffen. Hier stell ich mir den zwei Spieler-Koop auch echt gut vor.

Es gibt auch noch zwei Bonus-Kapitel die einen etwas anderen Gameplay ansatz haben und die Story ein bisserl erweitern. Fand ich auch gelungen umgesetzt, beim ersten Bonus-Kapitel muss man Tiere killen und deren Fleisch einsammeln um sich quasi Continues zu erspielen. Stirbt man nämlich verbraucht man die Beute, hat man keine mehr bedeutet das Game Over. Beim zweiten Kapitel kann man nicht kämpfen und muss ungesehen an Gegnern vorbeihuschen.

Es gibt in dem Spiel unzähligen Kram zum freischalten, wer da alles haben will, hat lange zu tun. Besonders interessant für mich als alten Resi-Fan war es, dass man Briefe freispielen kann die die Lore von Resi erweitern. Revelations 2 spielt ja zwischen Teil 5 und 6 und so gibt es z.B. einen Brief von Barry an Jill, der überglücklich ist, dass sie noch am Leben ist und wieder da ist. Jill schreibt auch an Barry. Das ist für Serien-Veteranen ein durchaus nettes Schmankerl.

Der Raid-Modus ist aufwendiger gestaltet als in Teil 1, es gibt einen kleinen Hub-Bereich, ein klitzekleines bisserl Pseudo-Story-Rahmen und so einige spielmechanische Änderungen (Figuren leveln getrennt hoch, jede Figur hat ein Skill-Tree, Upgrades von Waffen lassen sich nicht mehr ohne weiteres lösen etc.). Zudem gibt es extra Levels die nur für den Raid-Modus gebaut wurden im. Ich hab mich diesesmal nur kurz im Raid-Modus aufgehalten, die 3 Trophies erspielt und es dann sein gelassen. Ich hatte kurz überlegt ob ich mich da wieder vertiefe, denn es hat gleich wieder Spaß gemacht, aber nachdem ich erst kurz zuvor knapp 100 Stunden in den Raid-Modus von Revelations 1 versenkt hatte und eh viel zu wenig Zeit zum Zocken habe, hab ich es mir verkniffen und war froh, dass die Trophies im Raid-Modus dieses mal quasi geschenkt waren.

Insgesamt hat mir das Game wirklich viel Spaß gemacht. Die zwei Revelations-Spiele sind richtig gute Resi-Games die für mich trotz ihrer Deklaration als Spin-Off fest zur Hauptserie gehören. Capcom hat da richtig tolle Survival-Horror-Games gezimmert die sich jeder Fan der Reihe auf jeden Fall anschauen sollte. Gespannt bin ich, ob und wie der Cliffhanger am Ende des Spiels in weiteren Serienteilen weitergeführt wird.


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