Thema:
Konnte ich noch nie flat
Autor: SeventySeven
Datum:04.10.20 07:21
Antwort auf:Ich kann keine komplexen Spiele mehr spielen. von ID

Mein erstes Game war Donkey Kong auf einer Mini Arcade Kiste und seitdem hat es mir auch das Prinzip Arcade angetan. Spiele müssen leicht zugänglich sein und wenn sie anfangen aufzubauen dann sollte es auch Sinn machen. Sehr gutes Beispiel ist hier Metroid (Super/Prime). Jede Fähigkeit erweitert die Welt. Ich war noch nie ein Freund von irgendwelchen langen Menüs und Textwüsten. Spielen heist für mich erleben, mitten drin sein. Und das ist auch das Hauptkriterium, nachdem ich meine Spiele aussuche. Das Motto muss lauten: "Rein in den Spass". Es soll ja Menschen geben, die es toll finden sich durch Text zu quälen. Aber da mein Beruf schon den ganzen Tag daraus bestehlt Zahlen, Buchstaben und Sonderzeichen zu durchforsten, habe ich nicht auch noch Lust dies in meiner Freizeit groß zu tun.

>Die Liste könnte ich jetzt weiter führen. God of War zum Beispiel. Das Spiel mag das beste aller Zeiten sein, aber ich HASSE dieses Menü. Da sind irgendwelche Skill Trees und was weiß ich alles, was man verändern kann. Da habe ich keinen Bock drauf. Ich will das Spiel, es kann gerne schwer sein. Aber ich will keine Sekunde meiner kostbaren Zeit damit verbringen, verstehen zu müssen, was ich alles leveln kann.

Skilltrees wie sie in God of War vorhanden sind, sind größtenteils absolut nutzlos. Ich würde gerne mal jemanden sehen, der während dem Kampf das Ding auch voll nutzt. Versteht mich nicht falsch ich habe nichts gegen neue Fähigkeiten, aber freischalten nur wegen des Freischaltenwillens ist reines ABM. Selbst Sekiro hat nutzloses Zeug drin. Wobei hier vieles besser aufgebaut ist. Erstens man kann hier auch eine Menge sinnvolle Verbesserungen freischalten und da das Erwerben der Skillpoints nicht so einfach ist, überlegt man sich dreimal was man freischalteltet, bevor man eine Gurke zieht. Deswegen wird God of War auch bei mir nie mehr wie eine 8 / 10 sein, aber auch nur wegen der Story, weil ich es Gameplaytechnisch extrem flach finde. Der ganze Skilltreequatsch ist einfach nur aufgesetzt. Das Ding ist für mich viel zu viel Casual. Auch Devil May Cry hat mittlerweile dieses Problem.

>TLDR: Ich werde ab jetzt viel mehr Retro spielen und verdammt nochmal meine eigenen Lehren anerkennen. Ich lass die Finger von Spielen, die auch nur den Hauch von Mikromanagement haben und spiel die einfachen Dinger, die sehr gerne auch schwer sein können. Dann macht das Spielen auch wieder Spaß!

Es ist wirklich so, dass es mittlerweile weniger Spiele gibt die auf die Fähigkeiten des Spielers setzen, als ständig irgend welchen Krimskrams bei Spielfiguren freizuschalten. Was ich äusserst Schade finde. Denn das Gefühl selber etwas geschafft zu haben, ist weitaus befriedigender, als der Erwerb einer Sache.


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