Thema:
Re:Das ist schon sehr unangenehm zu lesen flat
Autor: tHE rEAL bRONCO 2ND
Datum:25.09.20 11:02
Antwort auf:Re:Das ist schon sehr unangenehm zu lesen von wynk

>>Da hatten wir übrigens schon hitzige Diskussionen in diversen Lehrveranstaltungen, und selbst auf die Frage "Trennung ja, nein, überhaupt sinnvoll?" gibt es keine klare Antwort.
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>Schliesse mich hier tHE rEAL bRONCO 2ND an. Finde es gut wie das hier beschrieben wurde und kann mir das ehrlich gesagt auch so vorstellen wie hier von bronco vermutet. Aeltere Menschen sind oft auch noch mit altbackenen Ansichten aufgewachsen. Ob sie da noch raus findet wird sich zeigen.
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>Ich finde die Tragweite hier ab anders relevant als z.B. das was bei einem Kevin Spacey ans Tageslicht gekommen ist. Denn der hat ja offenbar sehr schlimme Dinge wirklich getan und nicht nur eine sehr ueberholte Weltansicht im Netz geaeussert.


Der ganze Themenkomplex ist überaus vielschichtig und wird mitunter zu emotional geführt. Ich finde z.B. nicht dass dieser Thread groß augeartet wäre aber trotzdem gibt es schon emotionale Ausbrüche. Da wird auch oft aneinander vorbeigeredet aber nun gut, das ist eben so.

Aber wo fängt man da an? Die von dir angesprochene Tragweite ist ein guter Punkt, hinzu kommen dann subjektive Dinge. Kevin Spacey ist ein gutes Beispiel: Ich schaue immer noch seine Filme, trotz seiner persönlichen Verfehlungen. Hätte ich allerdings ein Christoph Metzelder Trikot im Schrank würde ich es umgehend verbrennen. Bei Hogwarts Legacy stellt sich halt die Frage, inwiefern man die persönlichen Ansichten vom eigentlichen Werk trennen kann. Und hier finde ich, und das heißt nicht dass diese Meinung der Weisheit letzter Schluss ist, findet die Übertreibungskultur im Netz ein weiteres Highlight. Soweit ich das gelesen habe, hat Rowling selbst nix mit der Produktion des Spiels am Hut, oder? Es ist also nicht mal ihr Werk sondern es basiert nur auf einer Idee ihrerseits. Man möge mich korrigieren aber das macht einen Boykott erst richtig absurd. Um ein anderes Beispiel zu wählen: Ich könnte es ja noch verstehen wenn man etwa plötzlich Handke nicht mehr lesen will weil er einst seine berühmt-berüchtigte Rede beim Begräbnis von Slobodan Milošević hielt. Aber dann auch noch eine Handke-Verfilmung boykottieren?

Und, um auf die Frage von Optimus Prime doch noch einzugehen, ich denke dass der kommerzielle Erfolg in der realen Welt nicht von irgendwelchen Schwarz-Weiß-Denkern auf Twitter beeinflusst wird - zumindest noch nicht.


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