Thema:
Für Troja! flat
Autor: Slapshot
Datum:29.08.20 11:50
Antwort auf:[PC] Troy: A Total War Saga von Fritz Schober

311 nervenaufreibende Runden hat es gedauert, bis ich zusammen mit meinen trojanischen Verbündeten am Ende die Spartaner in den Staub der Geschichte treten konnte.

Die letzten Runden bestanden zugegeben nur noch darin, Spartas Reste aufzukehren und die letzten widerspenstigen Siedlungen davon zu überzeugen, sich der Macht Trojas zu ergeben. Einzig König Agamemnon konnte noch ein letztes Aufgebot zusammenstellen, ein letztes aufbäumen des einst so mächtigen Spartas.

Mit dem Mut der Verzweiflung liefen sie gegen meine Befestigungen an, rissen eine letzte Siedlung an sich, bevor sie in einer letzten ehrenvollen Schlacht den Tod fanden.

Für Troja!

Zum Spiel selbst: die KI cheatet. Muss cheaten. Anders kann ich mir diverse Sachen nicht erklären.

Übernehm ich als Spieler fremde Provinzen im Zuge einer "Konföderation", steigt mein Nahrungsbedarf überproportional an. Selbst wenn ich die mit übernommenen Heere auflöse, ist mein Nahrungsdefizit größer als vor der Konföderation. Warum das so ist? Keine Ahnung. Die KI scheint das Problem aber nicht zu haben.

Da werden auch wenn nur noch eine Provinz ohne Befestigungen zur Verfügung steht, noch kampfstarke Truppen ausgehoben. Was dann auch das Endgame noch etwas hinausgezögert hat.

Dafür find ich das eigentliche Endgame gut gelöst. Am Ende haben Troja und ich uns die Kontrolle über die östliche Hemisphäre geteilt, während uns im Westen Sparta und Knossos gegenüberstanden. Sobald man den Kampf nach Griechenland verlagert, wird Sparta alles daran setzen, die Invasoren zu vertreiben. Und an der Stelle hab ich dann begonnen, oft und regelmäßig zu speichern.

Die KI nutzt jede kleine Schwäche, jede allein umherstreifende Armee wird von starken Verbänden in die Zange genommen und aufgerieben. Überhaupt sind und waren mir die spartanischen Truppen in jeder Beziehung überlegen. Da half nur konzentriertes Vorgehen und Bündelung der eigenen Kräfte. Sowie die Entscheidung, Siedlungen unbewacht zu lassen und damit Plünderung auszusetzen.

Wirkt das Vorgehen auf der Oberkarte KI-technisch also halbwegs nachvollziehbar, wird's bei den Kämpfen wieder typisch Total War. Ist man überlegen, wählt man den automatischen Kampf um Verluste zu minimieren. Ist man in der Unterzahl, kann man im manuellen Kampf der KI zumindest noch mehr Verluste beibringen. Gerade mit Garnisonstruppen konnte ich so der KI von Zeit zu Zeit zwar kleine, aber in Summe dann doch zermürbende Verluste beibringen.

Positiv fand ich auch die Performance. Auf den niedrigsten Grafikeinstellungen (öhöm) lief das auf meinem mittlerweile doch sehr betagtem Laptop noch alles relativ flüssig und spielbar. Es sah zwar logischerweise nicht allzu gut aus, aber Augenkrebs hab ich davon auch keinen bekommen. Nervig war eine "Das läuft auf deiner Möhre unter 30 FPS!!!!111"-Warnung, die nie weg ging. Wobei das für manche wahrscheinlich dann schon als unspielbar gelten würde. In dem Genre stört zumindest mich das jetzt nicht sooo.

Noch ein Kuriosum zum Schluss: am Ende des Spiels bekommt man noch in Zeitraffer die Entwicklung des eigenen Reichs vorgeführt. Die endet aber mit Runde 140. Hat man evtl. nur 140 Runden, um das Spiel zu beenden? Ich weiß es nicht.

Davon ab lief das Spiel fehlerlos, gerade mal ein Absturz war zu beklagen, allerdings nachdem ich das Spiel ein paar mal im Hintergrund hab laufen lassen und der Rechner zwischendurch ein paar mal auch auf Stand By war. Insofern würde ich das jetzt dem Spiel nicht anlasten wollen.


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