Thema:
Re:wenn man eh nur einen 1080p SDR TV hat flat
Autor: token
Datum:20.08.20 14:27
Antwort auf:Re:wenn man eh nur einen 1080p SDR TV hat von StefanS

>Das wird natürlich spannend werden. Ich kann dazu auch nicht sagen was technisch möglich oder realistisch ist.
>Laienhaft blicke ich zum PC rüber, wo ja auch das aktuellste CoD, Fifa what ever mit ultra settings bis runter zu low settings laufen muss um möglichst viele PCs abzudecken.
>Die Engines sind also schon darauf vorbereitet. Unreal Engine, etc können alle wunderbar skalieren.


Solange die SeriesX ihr Target trifft, wird das mit der Skalierung funktionieren. Das werden sie auch sicher gut antizipiert haben wie der Unterbau sein muss damit triviale Auflösungsshifts funktionieren.
Also kurzfristig ist alles gut, da bei frühen Titeln erstmal keine großartigen Stunts gemacht werden.

Spulen wir mal 3 Jahre vor, jetzt gehen Entwickler daran Auflösungen auch auf der Tophardware dynamisch zu skalieren und Defizite der Bilddarstellung mit Postprocessing zu bügeln, sprich, auch auf den Topgeräten wird intern schon mit deutlich niedriger Auflösung gerendert.
Das schaufelt Berechnungsreserven frei, die dann anderweitig genutzt werden. Und genau hier spielt dann die Musik. Was macht man damit? Angenommen man nutzt es für Physikspielereien oder für KI, Dinge die integrale Relevanz für das Gameplay haben können, haben wir plötzlich etwas was wir eben nicht linear runterskalieren können wie etwa Auflösung, vielleicht gar Dinge die gar nicht skaliert werden können.

Und genau dann bekäme Microsoft ein Problem, denn in so einem Szenario ist ein Porting immer noch möglich, herrje, Witcher 3 läuft auf der Switch, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. ABER: Dieser Weg ist dann auch mit zunehmenden Aufwand verbunden, da reicht es dann nicht mehr einen internen Regler nach links zu schieben und gut ist.

Und genau da wo Aufwände generiert werden, beginnen Kosten-Nutzen-Rechnungen. Wie hoch sind die Marktanteile der Plattform? Was ist an Absatz zu erwarten?
Wie hoch sind die internen Aufwände bei uns?
Was kostet es uns eigentlich diesen Klumpfuss mitzuschleppen wenn es um die Evolution unserer Engines geht (siehe Halo: Infinite, anders, aber im Grundsatz ähnliches Problem).

3rds könnten natürlich sagen, wurscht, dann ist SeriesS der kleine gemeinsame Nenner an dem wir uns orientieren, wir entwickeln also dafür im Hinterkopf, und scalen dann quasi hoch was geht. Die sind aber nicht allein auf der Welt. Angenommen EA macht das so, und dann sieht Konami aufgrund der niedrigen Marktanteile von MS die Gunst der Stunde. Sie streichen eine Box-Version und gehen mit PES als PS5-Exclusive an die Grenzen des machbaren, ohne Kompromisse die ihnen eine veraltete Hardware aufbürdet. Tja.
So einfach ist das alles nicht.

Es scheint mir einfach sehr kurzsichtig zu einem Nextgen-Start eine Lowspec-Hardware die weit unter dem Standardniveau des direkten Konkurrenten agiert anzubieten, weil ich davon ausgehe dass die Annahme der einfachen Skalierung mittelfristig von der Evolution die sich an einem anderen Mindeststandard orientiert (PS5-Specs) überholt wird.

Und da kann man auch in die Vergangenheit schauen wie es Nintendo ergangen ist, wo die Wii aufgrund eines zu hohen Gaps ignoriert wurde, obwohl Scaling auch da gegangen wäre, und die WiiU aufgrund ihrer geringen Marktanteile, obwohl die Hardware up to date war und Ports gar nicht mal so aufwendig gewesen wären.

Auch MS als Content-Creator trifft es genau so. Sie selbst werden natürlich darauf aus sein die Targets die sie sich von anderen wünschen zumindest selbst zu bedienen. Aber wie sehen dann ihre Prestigeprodukte im Vergleich zu den Prestigeprodukten der Konkurrenz aus? Macht man sich vielleicht lächerlich, weil diese ohne Lowspec-Bedienung loco gehen kann, während man selbst an eine Lowspec-Hardware gebunden ist wo alles zu laufen hat?

>Und wenn dann das Fundament der Series S theoretisch wirklich so stark ist dass es auf Niveau der Series X arbeiten  kann und einzig die Auflösung und die Texturqualität halt geändert wird (oder was auch immer...) dann könnte es wohl so wie am PC funktionieren denke ich.
>

Wie gesagt, solange die selbst diktierten Targets von Entwicklern auch bedient werden, funktioniert die Rechnung und die zugehörigen Annahmen.
Aber wenn man dann weitere Iterationen hat, und das tricksen losgeht um das mögliche Maximum des machbaren zu heben, ist nicht mehr absehbar was das heißen wird. Und klassisch holen sich Entwickler die Reserven halt genau dort ab, wo Skalierung trivial ist, bspw. schon allein damit, dass diese Dinge schon im Spiel dynamisch Fahrstuhl fahren wenn andere Dinge peaks produzieren für welche die Gesamtleistung nicht mehr reicht.

>Und das wäre dann eine möglicherweise interessante Alternative für alle die nicht 500€ oder was auch immer ausgeben möchten.
>

Wobei die sicher nicht damit rechnen dass es nach drei Jahren heißt, sorry, dieses Spiel gibt es dann doch nur für die SeriesX, auch wenn wir dir was anderes versprochen haben.

>Wie schon oft gesagt. Wir dürfen da nicht von uns auf andere schließen.
>Ein Kollege von mir hat sich vor kurzen ne PS4 gekauft...nicht Pro und er hätte sogar nen 4k Fernseher.
>Aber es ist ihm schlichtweg egal und achtet da nicht so drauf. Er wollte einfach weniger dafür ausgeben. Und am Geld happerts da auch nicht, das könnte er sich schon leisten. Es ist ihm ganz einfach nicht wert soviel dafür zu bezahlen.


Der Unterschied bei Pro/OneX ist dass beide Kontrahenten die gleiche Basis stellen und dort auch den Löwenanteil ihres Markts verorten. Entsprechend bedienen beide ihre Targets so dass das Scaling halt funktioniert.
Der Witz, SELBST DA ist nun häufiger zu beobachten gewesen dass die Basisversionen nicht so performt haben, wie man es sich gewünscht hätte, selbst da, wo keiner irgendein Interesse daran haben könnte hat man angefangen Dinge mit den Midgen-Updates zu machen, die beim Downscaling zu nicht mehr optimalen Basisversionen führten.

Und hier haben wir kein geschlossenes System wo Entwickler kein Interesse daran haben ihren Hauptabsatzmarkt mit dem Unterspringen von Mindeststandards zu verärgern, sondern Day1 einen großen Tecgap zwischen der Basisversion von Sony und der Lowspec-Version von MS. Und nochmal, das ist nur der Ist-Zustand, sollte Sony auch noch ein Midgen-Update machen, wird es endgültig kurios.
Allein deswegen weil so ein Update MS mal knallhart in die Klöten treten würde, ist die Wahrscheinlichkeit hoch dass sowas wieder kommt.
Und dann hat der MS-Hardwarepalast endgültig Kirmes.

>Jo das wird sich alles weisen. Beim aktuellen Fortschritt der Technik weiß man doch nicht wo wir in 5 Jahren stehen. Vielleicht ist Streaming bis dahin so effizient dass sich die Entwicklung einer neuen Generation gar nicht mehr auszahlt.
>

Mit 5 Jahren gehen wir auf das Ende einer Gen los. Schon in Jahr 2 einer Gen geht es los mit besseren Optimierungen welche die Performance über Tricksereien melken.

>Vielleicht bleibt dann die Series S als streaming konsole, die series x für 4k und die series Xyz als 8k Gerät.

Streaming könnte für die Problematik ein Last Ressort sein. Dumm nur dass nicht damit zu rechnen ist, dass Käufer von Budgetkonsolen @home die nötigen Bandbreiten für sowas haben werden. Speziell nicht bei uns Digitalisierungsweltmeistern ;)

>Wie auch immer.
>Geb dir schon recht, dass es im Falle einer Midgen Pro Version spannend wird wie sich dann die Series S positioniert.
>Andererseits war es doch diesmal auch so ähnlich oder?
>Die originale Xbox one ist der one s unterlegen und insofern hat ms ja auch diesmal 3 Varianten am Markt.


Naja, der Unterschied S und Launchkonsole ist dann doch eher vernachlässigbar, das ist im Grunde die gleiche Kiste und nicht vergleichbar mit dem Gap den ein Midgen-Update hervorrufen würde.


< antworten >