Thema:
SPOILER Last of Us Part I flat
Autor: Mainzelmännchen
Datum:04.08.20 08:16
Antwort auf:Re:Für mich wäre es eine 6/10 von Kaneda4Life

>>Oder noch schlimmer: ICH muss die Befehle des Games befolgen statt eigentlich umgekehrt. Uns meistens wollte ich eigentlich nicht und hab's halt getan damit das Drama weiter geht. Sorgte irgendwann für einen fast vollständigen Disconnect zum Charakter. Dialogoptionen gab's auch keine, wäre ja nicht auszudenken wenn der Spieler in Druckmanns geniales Skript pfuschen würde. Nix da, der soll schön passiv zugucken und an den richtigen Stellen ergriffen sein!
>>
>Das ist kein Makel des Spiels sondern eine bewusste Entscheidung des Entwicklers. Ist so als würde ich mich bei Heavy Rain beschweren, dass ich zu viele Möglichkeiten und Enden habe, weil ich nur "ein Ende haben will". Kann man sich drüber beschweren, aber ist irgendwie nicht so richtig sinnvoll.
>


Ich kann hier nur aus der Außenperspektive argumentieren, weil ich LoU2 nicht gespielt habe: Zwei Posts weiter oben schreibst Du, dass man doch in der Lage sein müssen "intellektuell zu begreifen, dass einem die Story gut gefallen kann" - hier schreibst Du plötzlich, dass man etwas Derartiges dem Spiel unter keinen Umständen vorwerfen kann.

SPOILER zu Last of Us Part I: Ich habe noch nie erlebt, dass mich ein Spiel zum Ende so vor den Kopf gestoßen hat mit einer erzwungenen Handlung, die vollkommen gegen meinen Willen ging. Ich habe die Szene sogar mehrere Male gespielt, weil ich nach einer alternativen Handlungsmöglichkeit gesucht habe. Es gab sie nicht. Und wenn es sie nicht gibt, dann sollte das Spiel die entsprechende Szene eben als selbstlaufend darstellen und nicht den Spieler zu einem derart krassen Bruch mit seiner Spielfigur treiben.

Und wenn ich nun lese, dass dieses "Stilmittel" vom Ende des Erstlings (ich würde es eher Design-Sünde nennen) in Part 2 noch viel öfter auftritt - gepaart mit einer extrem gestreckten Kampagne - dann vergeht mir die Lust an dem Spiel. Übrigens auch ein Unterschied zwischen einem "normalen Spieler", wie Du es oben nennst, und einem  "professionellen Spiele-Redakteur": Ich muss mir meine Zeit zum Zocken sehr selektiv einteilen. Wenn ich 25 Stunden versenken soll in einem Spiel, das mich MEINEM Empfinden nach nicht ernst nimmt, dann lasse ich die Finger davon. Ich verurteile niemanden, der daran Spaß hat. Aber ich lasse mir auch nicht vorschreiben, dass ich diese Art der Spielgestaltung/Story-Erzählung gefälligst gut zu finden habe.


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