| Eindruck nach Abschluss Kapitel 1 (spoilerfrei) |  |
Nach ca. 20-25 Stunden (drei Spieltage mit 6-10 Stunden) bin ich jetzt am Anfang von Kapitel 2.
Die letzten Stunden in Kapitel 1 haben sich schon gewisse Open World Abnutzungserscheinungen eingestellt, da ich nach 3/4 der bisherigen Spielzeit schon alle wirklich interessanten Skills und Waffen freigeschaltet hatte. Auch Talisman-Slots und meine zwei Haupt-Rüstungen sind inzwischen auf dem Maximum.
Die restlichen Dinge, die keinen so direkten Nutzen mehr bringen, sondern einfach irgendwelche Prozentwerte erhöhen (Schwert auf Maximalwert, Skills freischalten, die ich kaum nutzen werde, weitere Klamotten auf Maximalwert bringen) ziehen sich außerdem inzwischen ordentlich hin, da die Anforderungen immer höher werden. Dadurch geht das Gefühl von regelmäßigen Belohnung für freies Erkunden immer mehr verloren.
Auch die Missionstypen hat man nach 20-25 Stunden alle schon einige Male gespielt, so dass was die Abwechslung angeht, deutlich weniger als in den ersten 15 Stunden geboten wird. Nette Überraschungen gibt es aber zwischendurch trotzdem immer noch.
Ende Kapitel 1 / Anfang Kapitel 2 zieht der Schwierigkeitsgrad deutlich an und es gibt ein paar neue Waffen bei den Gegnern. Kurz vor Ende Kapitel 1 gab es einen Kampf, bei dem ich mir dann doch mal das Abrollen freischalten musste, weil ich sonst wohl noch eine Stunde mehr gebraucht hätte um zufällig zu gewinnen - zum Glück hatte ich noch einen ungenutzten Technik-Punkt übrig, sonst wäre das fast schon in Richtung Sackgasse oder Umstellen auf Easy hinausgelaufen.
Evtl. kann das ja für etwas frischen Wind sorgen. Trotzdem glaube ich nicht, dass mich das Spiel nochmal so stark motivieren kann, wie in den ersten 15 Stunden - im Endeffekt müssen es jetzt Story und Kampfsystem - die zwei größten Stärken des Spiels - bis ins Ziel retten.
Die Hauptquest und größeren Nebenquests sind zwar vom Ablauf oft ähnlich aufgebaut, aber was Story und Einbindung in die Open World angeht trotzdem deutlich über Open World Industriestandard. Daher bleibt es bisher immer interessant, auch wenn man auf das Core-Gameplay heruntergebrochen das Gleiche macht wie schon mehrfach zuvor.
Auch das Kampfsystem gefällt mir sehr gut und gerade das nicht vorhandene Lock-On-System macht das Spielgefühl angenehm frisch - spielt sich dadurch eben nicht wie etliche andere moderne 3rd-Person-RPGs und Action-Adventure. Bisher würde ich mich mit der Wertung daher im Bereich um die 90% bewegen.