| Naja, geht so... |  |
Bin noch relativ am Anfang (ca. 6 Stunden Spielzeit), weshalb das hier lediglich ein erstes Zwischenfazit ist und sich die Meinung auch bis zum Ende ändern kann.
Als großer Fan der Kurosawa-Filme hatte ich mich sehr auf das Spiel gefreut und letztlich ist es auch bislang größtenteils das Spiel geworden, das ich erwartet hatte. Für mich ist es eines - wie zuvor auch Infamous: Second Son von Sucker Punch und Spider-Man von Insomniac - ein typisches "Fast-Food"-Spiel bzw. Feierarbendspiel. Es setzt beim Gameplay auf sehr ausgetretene Pfade und verfeinert höchstens im Detail (nette Idee mit dem leitenden Wind!), aber erfindet das Rad definitiv nicht neu oder ist gar ein innovatives Wunderwerk. Kann man sich gut geben und spielt sich angenehm fluffig, aber sorgt auch nicht für staunen. Beim Missionsdesign setzt man auch auf bewährtes Design (inklusive Trial & Error bei Schleichmissionen). Und die interessanten Moves hat man auch ganz modern hinter einem Pseudo-Erfahrungssystem verborgen, um eine bessere Illusion von Progression vorzutäuschen. Für mich funktionieren solche Systeme, in denen man dem Spieler eigentliche Standardmoves wegnimmt, damit dieser diese erst freischalten muss eher weniger. Auch sieht die Welt zwar fantastisch aus, ist aber in meinen Augen auch weniger markant. Hatte letztens eine coole Mission mit blauen Blumen, die man verfolgen musste, das war ziemlich cool, aber sonst könnte man mich an irgendeinem normalen Standardfeld in der Wildnis absetzen, ich könnte in den meisten Fällen nicht sagen wo ich mich auf der Map befinde. Vielleicht kommt diese Orientierung aber auch noch. Allerdings sehe ich hier den Vorteil von Spielen wie Zelda BotW, die weniger reale Schauplätze nehmen, aber dafür mehr Freiheiten bei der Gestaltung haben. Natürlich glänzen solche Titel eher durch ein frisches Setting oder einer tollen Inszenierung. Dies ist auch bei Ghost of Tsushima der Fall, dass hier wirklich zu den besten Titeln gehört. Letztlich ist das Spiel für mich - wie im Nachhinein auch Spider-Man und Infamous - ein typischer 7/10 von Titel. Sieht fantastisch aus und spielt sich angenehm weg, aber ist kein nachhaltiges Meisterwerk, das irgendwelche Maßstäbe beim Gameplay setzt, sondern eher auf bewährte Mittel setzt.