| Re:Frage zur Power Kurve |  |
>AC taugt irgendwie nicht wirklich als Positivbeispiel für irgendwas.
Doch der Skilltree - speziell auch was relevante Fähigkeiten angeht, der Cult und das Mercenary-Rangsystem reichen bei AC:OD sehr weit ins Spiel rein - mehr als so ziemlich bei jedem anderen Open World Titel. Obwohl ich viele Nebenmissionen gemacht habe und das Spiel extrem lang ist, hat es für mich über 50% der Hauptstory getragen.
Das Problem ist bei AC:OD nur, dass man es nicht bei einem 50-80 Stunden-Titel belassen hat, sondern unbedingt GaaS reinbringen musste - und 150+ Stunden tragen diese Systeme dann einfach nicht mehr, so dass ich auch irgendwann, nach über 100 Stunden, abgebrochen habe. 100%ig motivierend war es da aber auch schon eine Weile nicht mehr.
Ich kann also schon nachvollziehen, dass Du irgendwann vom Spiel genervt warst, finde nur Dein Umschwenken auf "Hass" etwas zu übertrieben - wenn es danach ginge müsste ich 99% aller Open World Spiele hassen, da ich das Problem eigentlich immer habe, unabhängig vom Publisher und Details der Umsetzung.
Ich breche dann halt einfach ab oder ziehe - falls es überschaubar ist - noch die Hauptstory durch und behalte den vorher erlebten Spielspaß in guter Erinnerung. Das habe ich als Eigenschaft dieser Open World Titel einfach irgendwie akzeptiert, da es mir andererseits eine Freiheit und ein Spielgefühl gibt, das andere Gernes nicht abdecken können.
Nicht umsonst warst Du in AC:OD, bevor Deine Stimmung dann durch das GaaS-Gerüst so extrem umgeschlagen ist, über dutzende Stunden durch den Fortschritt in diesen drei Bereichen motiviert.
Leider beginnen diese Systeme bei mir in GoT jetzt schon zu bröckeln - nach deutlich weniger Spielzeit (schätze Mal das ich bisher 10-15 Stunden gespielt habe). Wenn ich in weiteren 5-10 Stunden alles was ich nutze auf Max habe, ist dieses Element vermutlich komplett tot, so dass für alle Nebenmissionen außer einer auch bei den Nebenmissionen teilweise guten Story die Motivation fehlen wird.
>Wenn es um Progression in einer OW geht die bis zum Schluss immer wieder neue Möhrchen an den Start bringt und den Spieler mit sich verändernden Spielsystemen bei Laune hält, würde ich mal Death Stranding anführen.
Ja, das hat es noch besser hinbekommen, aber nicht so sehr über den Skilltree, sondern über immer wieder frische Elemente. Das ist natürlich noch besser, aber das sehe ich bei GoT nicht auf mich zukommen, da das Spiel schon sehr nah dran ist am AC-Modell - nur die Storymissionen finde ich gegenüber AC bisher deutlich gelungener und die Kämpfe etwas (wenn auch mit ein paar Skills nicht viel) anspruchsvoller.
Die Qualität der Storymissionen (speziell der Hauptstory) wird das Spiel sicher noch eine Weile tragen - ich sehe aber halt nichts was mir Hoffnung machen würde, dass die Nebenaufgaben bis zum Ende hin motivierend bleiben - denn dafür sind ja üblicherweise (und so wie es sich bisher darstellt auch in GoT) der Skilltree und die RPG-Elemente gedacht.
Eine gewisse Wiederholung stellt sich nämlich auch bei den Nebenmissionen schon ein. Oft reitet oder läuft man mit dem Auftraggeber kurz herum (lustigerweise schlagen sie einem dabei immer die Schiebetüren vor der Nase zu) während er seine Geschichte erzählt, tötet ein paar Mongolen oder Banditen und bekommt dann halt seine Belohnung. Ich weiß nicht ob das 50 Stunden ohne RPG-artige Belohnungen funktionieren kann.