| Re:Jupp |  |
>Sekiro habe ich bisher links liegen lassen, auch wegen des Videos von Bimon. :-D Sollte ich mir das vielleicht doch mal genauer anschauen?
Vielleicht.
Sekiro ist halt irgendwo auch ein typisches Soulsgame, man erkennt klar das FROM-Schema. Also die Weltstruktur, die Spielschleife mit festen Abläufen usw.
Was das Gameplay abseits der Bosse und Minibosse angeht ist es dank Greifhaken, schnellem Movement und recht eingängigen wie mächtigen Stealthkill-Möglichkeiten wie Souls auf Speed. Im positiven Sinne.
Aber das Kampfsystem trollt die meisten Spieler mit Souls-Automatismen.
Schon Bloodborne hat ja mit Replenish Aggression gefördert und belohnt, aber da war das noch Fassade und Risk/Reward hatte auch ein eher ärmliches Verhältnis.
Sekiro ist da konsequent, aggressives Spiel ist in 90% der Fälle der way to go, nur wenige Gegner haben Pattern wo es darum geht die kommen zu lassen und zu reagieren statt selbst zu agieren und dem Gegner, in Fußballdeutsch, das eigene Spiel aufzudrücken.
Nüchtern betrachtet ist es imo das bislang beste Kampfsystem von FROM. Es ist aber zuweilen noch frustrierender, weil die time to kill so kurz ist. Da können minutenlange Gefechte innerhalb einer kurzen Aufmerksamkeitsfailspanne komplett zerbröseln. Und man muss sich aktiv die Souls-Automatismen abtrainieren und die Sekiro Automatismen aufbauen. Die Reaktionsfenster wirken anfangs unmenschlich, das relativiert sich total sobald die Automatismen greifen und man über bestimmte Dinge nicht mehr nachdenkt sondern instinktiv spielt, aber bis zu diesem Punkt ist es ein hartes Brot. Im Grunde ist Genichiro die Abschlussprüfung, hat man den, beherrscht man auch das System. Alles davor bietet noch die Räume an um Sekiro "falsch" zu spielen und dennoch weiterzukommen, Genichiro schnürrt diese Räume dann vollständig ab.
Hat man den, macht es klick, und es ist ein anderes Spiel und man lacht viele Levelfutzis die einen in Angst und Schrecken versetzt haben nur noch aus.
Geiles Spiel, aber man braucht schon ein dickes Fell.