Thema:
Durchtrainiert flat
Autor: Schlomo
Datum:16.07.20 09:52
Antwort auf:Ring Fit Adventure [Switch] von Optimus Prime

...oder durchgespielt? ;)

Nach ca. 80h Spielzeit und 35:20 reiner Trainingszeit habe ich den Abspann gesehen, nachdem ich den Titel seit Launch regelmäßig spiele (wobei ich für gewöhnlich spiele, bis ich über 10 Minuten Trainingszeit habe). Hier meine positiven wie negativen Eindrücke:

+ Der Ring-Con ist eine sehr gelungene, robuste Hardware. Macht einfach Spaß, auf dem Ding rumzudrücken. Einzig die Schiene, wo man den Joy-Con einschiebt wird mit der Zeit etwas lockerer, wodurch es beim Vibrieren etwas mehr "summt".

+ Die Erkennung der Übungen ist größtenteils perfekt. Nur beim "Bergsteiger" hatte ich teilweise etwas Probleme. Da liegt es wohl sehr daran, wie gerade die Beinschlaufe mit dem 2. Joy-Con gerade sitzt.

+ Das Spiel motiviert auf jeden Fall gut zum täglichen Training. Eines der "Geheimnisse" dürfte sein, dass man sich seine Übungen immer selbst aussucht und fast nie zu irgendwas Bestimmtem gezwungen wird.

+ Ich fühle mich auf jeden Fall umfassender trainiert als vorher. Ich hatte auch vorher schon Rückenübungen gemacht (die ich aber zurückgefahren habe), aber gerade Arme und vor allem Beine fordert Ring Fit noch mal auf eine ganz andere Weise.

- Es ist schade, dass die Level-Layouts sich so oft identisch wiederholen. D.h. man läuft immer wieder exakt die gleiche Strecke ab, nur mit anderen Gegnern und z.B. bei anderem Wetter oder anderer Tageszeit. Ich weiß nicht, wie viele unterschiedliche es gibt, aber gefühlt sind es gerade mal 10 oder so.

- Würde das Ganze auch als Videospiel ganz ohne den Sportaspekt taugen? Nein, absolut nicht. Es gibt keinerlei Erkundung, da man sich nur auf festen Pfaden fortbewegt (sowohl auf der Oberwelt als auch in den Leveln selbst), und das Kampfsystem ist sehr simpel. Story und Charaktere sind auch extrem flach.

- Während der erste Endgegner noch ziemlich schwierig ist, wird es danach sehr schnell sehr einfach. Lag vielleicht auch daran, dass ich immer fast alle Nebenaufgaben erledigt habe und deshalb überlevelt war. Die Fähigkeiten zum Auffüllen der Herzen habe ich so gut wie nie gebraucht, was schade ist, da sie ihre eigenen Übungen haben, die ich eigentlich sehr gern mal gemacht hätte.

Insgesamt würde ich eine volle Empfehlung aussprechen, wenn man grundsätzlich Lust auf das Konzept hat. Ein richtiges Spiel sollte man aber wie gesagt nicht erwarten, auch wenn sich der Titel als ein solches verkauft. Ich werde auf jeden Fall dranbleiben und die Zusatzwelten spielen, die nach dem Durchspielen geöffnet werden, oder vielleicht auch mehr auf den individuellen Modus umsatteln, wo man sich die Übungen einfach einzeln zusammenstellt.


< antworten >