Thema:
Re:Nach ein paar Tagen Abstand... (Spoiler) flat
Autor: tHE rEAL bRONCO 2ND
Datum:01.07.20 16:37
Antwort auf:Re:Nach ein paar Tagen Abstand... (Spoiler) von Kaneda4Life

Also eins vorweg, ich habe da ungeordnete Gedanken zu Papier gebracht und nicht mehr Korrektur gelesen, da mag sich also der ein oder andere Fehler eingeschlichen haben :-)


>Watt? Okay also schön wenn wir das vorher sonnenklar war und du vorher jeden Spoilerthread gemieden hattest. Mir war das nicht klar und von "Tradition" zu sprechen finde ich doch etwas konfus.

Ja, das war von mir salopp formuliert. Dennoch "wusste" ich an dieser Stelle, dass Joel nach dem Prolog das Zeitliche segnen würde.

>In welchem NG Spiel außer TLoU Part I ist das denn so? Wie gesagt: Wenn wir das klar war ist das okay - mir war das nicht klar und ich glaube ohne die ganzen Leaks konnte das auch nicht klar sein.

Siehe oben. Und ja, ich wusste nur DASS es Leaks gibt und absolut keine Inhalte. Ich wusste wirklich gar nichts zu Teil 2. Ich weiß nicht mal mehr ob ich den ersten Teaser gesehen habe oder nicht. Der größte Spoiler den ich vor dem Spielen kannte, war das wütende Gesicht Ellies auf dem Cover ;-)

>Nüchtern betrachtet hätte man nach Part I einen zweiten Teil erwartet, in dem man die Geschichte von Ellie und Joel weiter verfolgt um am Ende / im Laufe des Spiels einer der beiden oder beide ein tragisches Ende finden. Wäre für mich zumindest die 0815-Variante gewesen die auch funktioniert hätte.

Jepp. Aber Naughty Dog ist alles nur nicht 08/15. So etwas Simples habe ich mir nicht erwartet, ehrlich gesagt.

>>Man darf umgehend Abby spielen und bleibt über ihre Motive im Ungewissen. Okay. Als sie Joel dann umbringt und man Ellie steuert, offenbart sich bereits wie der Hase läuft. Man muss sich rächen, der Spieler soll durch den brutalen Tod Joels Hass empfinden aber dadruch, dass man Abby spielte, weiß man dass diese Figur später noch eine wichtige Rolle spielen wird.

>Davor war es dir noch klar, dass Joel getötet wird weil man ihn direkt spielt. Hier war dir sofort klar, dass Appy im Laufe des Spiels noch öfter zum Zug kommt? Warum? An dieser Stelle es hätte auch sein können, dann man noch Dina oder wasweißichwen spielt. Auch hier: Wenn wir das weitere Spielgeschehen hier schon klar war ist das in Ordnung, war aus meiner Perspektive einfach nicht der Fall.

Keine Ahnung. Nenn es Erfahrung, nenn es Abgestumpftsein, nenn es Foreshadowing. Ich kannte noch die Dokus zu Teil 1 (u.a. Grounded) und hab seinerzeit vielen Interviews mit Druckmann und Co. gelauscht. Der Zwang zum Töten am Ende von Teil 1, die Wichtigkeit der Spielperspektive (Spielerwechsel) etc. - es hat für mich einfach keinen Sinn ergeben, dass man nur für einen Bruchteil der Spielzeit mit Abby spielen soll. An einem gewissen Punkt habe ich sogar gedacht, dass man Abby und Ellie als Tagteam steuern wird :-D

>>>Es gibt einfach viel zu viele Charaktere, da wäre weniger mehr gewesen.
>Ich will jetzt nicht selber nach schauen, aber waren das wirklich "mehr" als im ersten Part dem man begegnet ist? Im Ernst, die keyfigures waren doch nur Ellie, Abby, in zweiter Reihe Dina und die zwei Kids sowie einige Story-Nebencharaktere.


Ich möchte jetzt auch nicht nachschauen aber durch die zwei zentralen Personen (Abby/Ellie) und damit verbunden der Zeit, die man mit beiden und ihrer Umwelt verbringt, hat sich dieses Gefühl bei mir eingestellt.

>Persönlich glaube ich eher dass da das Problem im rushplay liegt. Viele - dazu gehöre auch ich - spielen solche Spiele eben recht schnell durch in mehreren 2-5h Sessions würde ich behaupten. Da kommen viele Storypakete sehr rasche und "hart" ums Eck, die mit etwas mehr Abstand besser wirken würden, da gefallen mir Episodengames fast ein Stück besser, weil man sich Zeit nehmen muss das ganze zu verarbeiten.

Hmmm... das will ich gar nicht abstreiten, also dass dies eine Rolle spielt. In meinem Fall würde ich das jedoch ausschließen. Ich habe etwa 35 Stunden in dieses Spiel investiert und wollte einfach nicht durchrennen. Ich habe mir die Zeit genommen, die ich brauchte, ohne mir selbst diesen Stress aufzuerlegen.

>Da hatte Life is Strange für mich eine perfekte Vorgehensweise. Ansonsten würde ich zwar auch einordnen, dass da sehr viele Themen aufgegriffen werden, die in anderen Spielen oder Themenbereichen eben nicht Normalität sind, aber das finde ich ehrlich gesagt gut. Denn es "sollte" einfach Normalität sein, dass diese Themen platziert werden, als etwas ganz natürliches. Ich bin also bei dir, dass weniger vielleicht mehr gewesen wäre und man statt viele Themen anzuschneiden sich ggf. einen Gefallen getan hätte, weniger Themen noch intensiver zu beleuchten, aber das empfinde ich eher als Stilmittel. Gerade weil NG eben eher Themen, die wirklich heutzutage Standard sein sollten (Beziehung zwischen Ellie und Dina) so beiläufig und völlig natürlich einbindet, empfinde ich es selbst auch als völlig natürlich. Hat mit in jedem Fall alles sehr gut gefallen.

Absolut. Ich hoffe jedoch dass aus meinem Text ersichtlich wurde, dass es mir nicht um die Themen an sich geht und ich Probleme damit hätte. Mir ging us um die Erzählstruktur, und dadurch sind Story, Themen und Motive irgendwie "all over the place."

>Die Flashbacks sind aber stets als eine Art Pause zum Gameplay zu sehen. Sie tragen die Story doch noch ein Stück weiter und Tiefer, liegen mehr Hintergrundgeschichte und Gefühl bevor Ellie zum "Monster" wurde und Abby ihren Wandel hatte.

Abgesehen von der Ellie/Joel-Action mit dem Bosskampf :-)

Ich gebe dir recht, sie fügen der Story Tiefe und Kontext hinzu. Allerdings nimmt es auch einiges vom Spielfluss, wirkt überladen und hebelt durch die unnötig komplizierte Erzählweise viel von der Geschichte aus.


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