Thema:
volle Zustimmung flat
Autor: Pfroebbel
Datum:01.07.20 15:06
Antwort auf:meine eindrücke nach dem durchzocken (voller spoiler) von odst-soldier

>habe es letzten freitag durchgespielt, nach ca. 28 stunden. es ist zweifellos ein tolles spiel aber so viele dinge haben mich gestört. vor allem die story.
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>ab jetzt voller spoiler alarm!
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>abby ist ein scheiß charakter, weil die macher mich permanent zwingen wollen sie zu mögen bzw. sie zu verstehen. das geht aber nicht, jedenfalls nicht bei mir. joel hatte am ende von teil 1 keine wahl (weil die fireflies ihm keine ließen) - und jetzt kommt sie an und killt joel (was grundsätzlich kein problem ist), obwohl sie damals genau über alles bescheid wusste und den "mord" an ellie befürwortet hat.
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>sie ist klar der antagonist in dieser geschichte und die ursache für den konflikt.
>das heißt übrigens nicht, dass ich ellie für die "heldin" halte. sie hat genau so einen dachschaden aber ihre motivation ist grundsätzlich nachvollziehbar (bis zu einem gewissen punkt).
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>dann kommt die zweite hälfte und naughty dog packt die holzhammer methode aus. in diversen interviews haben sie bestätigt, dass man sich permanent schuldig fühlen und verständnis für abby und ihre crew aufbringen soll. das klappte bei mir aber null. wenn das alles keine unsympathischen arschlöcher wären und abbys handlungen halbwegs nachvollziehbar, wäre es vielleicht ne andere geschichte.
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>aber so ist es einfach extrem peinlich und schlecht erzählt. der regisseur sidney lumet hatte dafür eine bezeichnung - "rubby ducky". wer nicht in der lage ist charaktere nachvollziehbar zu schreiben, verlässt sich auf tragische rückblenden, um sympathie zu wecken. anstatt den charakter durch seine aktuellen taten zu definieren. es ist vor allem so ärgerlich, weil viele charaktere in dem spiel unglaublich gut geschrieben und gespielt sind (dina, lev, owen).
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>für mich hätte die story auch besser funktioniert, wenn man abbies "kampagne" komplett rausgeschmissen hätte. die "moral" wäre am ende die gleiche gewesen und imo noch kraftvoller rüber gekommen.
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Jein, es war etwas zu lang aber ich hätte es besser gefunden Owen zu spielen. Er war eh der vernünftige der Abby gebändigt hat bevor das Lev übernommen hat (bzw bevor sie es am Ende dann  endlich selber konnte)
Das ganze aus seiner Perspektive zu sehen, wie er versucht das ganze im Rahmen zu halten und Abby zu bremsen wäre deutlich interessanter gewesen und hätte mich nicht gezwungen diese grundlegend unsympathische Abby zu spielen.

>zum spiel selbst: hatte selten so viel spass beim (schleich)kampf gegen die gegner gruppen. animationen, gameplay und ki sind einfach genial. leider gilt dies nur für menschliche gegner. auch manche puzzles sind angenehm simpel und logisch.
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>die infizierten sind entweder harmlos oder super nervig. ganz schlimm sind die bosskämpfe. unglaublich nervtötend oder sogar frustig. sie haben nichts aus uncharted 1-3 gelernt. bitte einfach bosskämpfe jeglicher art weglassen, danke.
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Die Stalker waren einfach scheiße. Man kann sie praktisch nicht ausmanövrieren und sie wissen praktisch immer, egal wie leise man ist sofort wo der Spieler ist. Die sind einfach scheiße

>das spiel ist mindestens 10 stunden zu lang. vieles wird extrem in die länge gezogen, teilweise nach einem klaren muster welches gegen ende immer deutlicher wird. leider sackt auch die grafik sichtbar ab. die erste hälfte ist voll von unglaublichen momenten. da fragt man sich, ob es wirklich schon eine ps5 braucht. leider lässt die optik der umgebungen dann sehr nach, manchmal wird's sogar fast hässlich.
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>insgesamt ein gutes spiel aber allein die überlänge und miese bosskämpfe verhindern für mich eine 9 oder gar 10/10. die story ist geschmackssache und ich freue mich, wenn sie für andere funktioniert.


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