Thema:
Fazit: Kein Meilenstein wie TLoU 1 (spoilerfrei) flat
Autor: tHE rEAL bRONCO 2ND
Datum:29.06.20 22:45
Antwort auf:The Last of Us Part II #3 von Gunpriest

Für mich ist The Last of Us eines der besten und wegweisendsten Spiele aller Zeiten, analog zum Film der Citizen Kane der Videospiele. Eine toll erzählte Geschichte, die nicht nur famos in das eigentliche Gameplay verwoben wurde. Nein, sie war gleich einem Drama (egal ob Shakespeare oder Gustav Freytags 5-Akt-Drama), das den Spieler gekonnt emotional berührte, uns ein Jahr im Leben von Ellie und Joel zeigte und dabei angenehm reduziert wirkte ohne aufgesetzt zu sein. Inszenatorisch eine Wucht, mitreißend, wegweisend und auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad Survival Horror pur. Es war perfekt. Die Schlussnote, der letzte Dialog, ein bittersüßes Vergnügen, das einen mit dem Gefühl zurücklässt, etwas Großes gespielt zu haben. Es ist dasselbe als ob du Günter Grass liest und sagst, ja das ist es :-D

Für mich ist es, wenn auch aus anderen Gründen, auf der gleichen Stufe wie Super Mario und andere Titel dieses Kalibers.

The Last of Us II ist all das nicht. Ich bleibe bei dem, was ich seit der Ankündigung sage: Teil 2 hätte es nicht gebraucht, der Geschichte mussten keine neuen Facetten hinzugefügt werden. Das ist zwar jammern auf hohem Niveau, denn TLoU II ist dennoch ein sehr, sehr gutes Spiel geworden - doch unterm Strich sehe ich zwei Ebenen, auf denen das Spiel massive Probleme offenbart:

1) Erzählweise: Während Teil 1 eine Geschichte mittels durchdachter Erzählstruktur vermittelt und mit dem Gameplay vermengt, schafft dies Teil 2 nicht.

2) Botschaft: In Teil 1 war die Geschichte der Star, und die - ich sag mal - Naughty Dog Agenda, die zu vermittelnden Botschaften, waren toll eingewoben. Hier ist es imo genau umgekehrt, und das ist schade weil das Gameplay darunter leidet.

Details dazu folgen in einem gesonderten Spoilerbeitrag :-)

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