Thema:
Wie immer... flat
Autor: Slapshot
Datum:29.06.20 09:49
Antwort auf:Master of Orion Reboot von sad

Late to the party. Too late.

Weil mittlerweile hab ich Stellaris gespielt. Das hat zwar Schwächen, aber auch viele Stärken. Und es hat Tiefe. Nicht nur vorgetäuschte Tiefe, indem man das Spiel unnötig kompliziert macht, sondern halt wirklich viele Möglichkeiten, sein Imperium zu individualisieren.

Und dann gibt es Master of Orion.

Das wirkt gegen Stellaris so richtig Oldschool. Und will es wahrscheinlich auch sein. Das sorgt dafür, dass eine durchschnittliche Partie dann zu Ende ist, wenn man in Stellaris ins Mid-Game geht.

Nach 15 Stunden hab ich das Spiel mittlerweile einmal neu gestartet und einmal gewonnen. Auffällig war dabei, dass ich im ersten Spiel von den Antaranern (Antares... Anta... och Gott...) in Grund und Boden gestampft wurde, während jetzt im zweiten Anlauf die KI auf die Mütze bekommen hat. Meine Vermutung: die KI sucht sich den stärksten Spieler aus und attackiert dessen Welten. Der erste Versuch war auf "Leicht", der zweite jetzt auf "Normal". Da war ich lange Zeit hinter der KI, hab dann aber trotzdem gewonnen. So ne Art Wirtschaftssieg. Egal.

Die Forschung ist verglichen mit Stellaris sehr konservativ. Forschungsbäume, verschiedene Zweige und häufig hat man bei erforschten Technologien die Wahl zwischen zwei Boni. Darüber lässt sich die eigene Zivilisation zumindest ansatzweise customizen, andererseits lassen sich die anderen Boni durch Spionage, Tausch, oder Kauf von anderen Technlogien erwerben.

Die Diplomatie ist auch sehr Oldschool und die Gegner-KI sehr durchschaubar. Pro-Tipp: Handelsabkommen scheitern häufig daran, dass die KI nicht die nötigen Credits aufweist, um das Abkommen abzuschließen. Da hilft es der KI eine kleine Geldspritze zukommen zu lassen. Evtl. im Austausch gegen Technologie oder jährliche Zahlungen. Über die Handelsabkommen lässt sich das Geld dann leicht und schnell wieder reinholen: Win-Win. Irgendwelche raffinierten Diplomatie-Winkelzüge sind aber definitiv nicht möglich. Auch verzeiht die KI schnell, wenn man mit dem Kriegsgegner Geschäfte macht. Einfach ein paar Credits rüberschmeißen (mit denen man dann ein Handelsabkommen finanziert) und schon ist die KI wieder happy.

Krieg war jetzt bei mir keine Option. Am Anfang hatte ich zu wenig Geld, um eine schlagkräftige Flotte zu unterhalten. Später teile ich mir die Map mit drei mächtigen Gegnern, mit denen ich mich ungern messen würde. Gerade mal gegen Ende von zwei Feldzügen hab ich mich eingehakt, als schon klar war, dass der Unterlegene keine Gefahr mehr darstellt.

Dafür hab ich Welten erobert, in die sich die KI nicht vorgetraut hat. Die schreckt vor Lebensformen zurück, selbst wenn diese kaum Kampfkraft aufweisen. Das hat mir dann im Mid- bis End-Game dann noch geholfen, mein Reich doch noch etwas auszudehnen. Wahrscheinlich hat mir das dann den Sieg ermöglicht. Der Sieg wiederum wurde durch ein schnödes Textfenster verkündet. So ala "Hurra, die Menschen haben gewonnen. Du bist voll der Badass! Geile Sache!".

Naja, hab das Spiel jetzt noch etwas weiterlaufen lassen und will wenigstens noch einmal richtig Krieg führen. Insgesamt aber etwas ernüchternd. Für ne schnelle 4X-Runde zwischendurch aber ganz gut geeignet.


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