Thema:
Auch durch (Spoiler) flat
Autor: KO
Datum:28.06.20 22:40
Antwort auf:The Last of Us Part II #3 von Gunpriest

Hatte am Ende gehofft das Ellie Abby finden will um mit ihr zu den Fireflies zu gehen und sich doch noch für den Impfstoff zu opfern. Vielleicht war das der Plan, bevor sie Tommy gesehen hat. Aber so hat sie Abby zumindest das Leben gerettet.

Die Idee am Anfang einen Charakter einzubauen denn man erstmal hasst, aber für den man im späteren Verlauf eher mehr Symphatie hat ist auf jeden Fall interessant.

Erinnert mich übrigens an diese Szene in Austin Powers.

https://www.youtube.com/watch?v=Ag_AFraxj-4

Man hat sich ja schon immer gefragt ob die Wachen unbedingt alle Böse sind. Man tötet sie massenweise in Spielen, aber ich meine die müssen ja auch alle Eltern haben, evtl. Geschwister, oder verheiratet und haben vielleicht Kinder.

Außerdem eine interessante Idee zwei Spieler gesteuerte Charaktere gegeneinander kämpfen zu lassen.

Gleichzeitig wurde dadurch aber auch wieder die "Unlogik" von Videospielen deutlich gemacht.

Spieler haben bekanntermaßen im Gegensatz zu NPCs die Fähigkeit abzuspeichern, sie besitzen Wunderheilkräfte und eine überragende Fähigkeit Gegner zu sehen und sofort zu töten.

Das wurde in der Szene mit Tommy als Scharfschützen thematisiert oder parodiert(?). Auf einmal gibt es einen NPC der einem von den Fähigkeiten her ebenbürtig ist, sogar zielen kann und nicht nur doof in der Gegend rumsteht und wartet bis er erschossen oder erwürgt wird.

Die offensichtliche Story Anleihe ist aber von True Grit, hier wurde das Thema sinnlose Rache die nichts bringt auch gut rübergebracht.

Ich frage mich ob Neil Druckmann die Story nicht extra so ausgelegt hat um damit möglicherweise den Oskar für die erste Computer Spiel Story zu bekommen, also mit Absicht weniger um dem Mainstream zu gefallen.

Was wäre eigentlich passiert wenn Elly nicht aufgebrochen wäre?

Die Sidestory mit Abby und den Scars Geschiwstern war ja komplett unabhängig davon, sie wäre ja trotzdem eine "Verräterin" und abtrünnige geworden.

Am Ende wäre sie also wohl auch so in Santa Barbara gelandet, getötet worden, aber Ellie hat sie ja eigentlich gerettet. Sie ist aufgebrochen sie zu töten, hat aber am Ende ihr Leben eigentlich gerettet.

Über die Grafik wurde ja schon genug gesagt, dafür gibts nur ein Wort, systemübergreifende Referenz. Kein anderes Spiel hat es bisher hinbekommen einem ein vergleichbares Gefühl zu geben in einer Welt zu sein.

Ein entscheidender Teil daran dürfte sein das jeder Level inviduell ist während es in anderen Spielen meist vieles an gleichen Objekten wiederholt wird. Das erzeugt das Gefühl in dieser Wohnung hat jemand mal gelebt, es ist kein irgendwie generischer Raum denn der Leveldesigner halt irgendwie "füllen" mußte.

Das macht einen größeren Unterschied aus als alles andere die Welt glaubhaft wirken zu lassen.

Alles in allem ist das Spiel für mich das erhoffte Meisterwerk geworden, bin noch nicht sicher ob ich es besser als Teil 1 finde. Ich schwanke noch zwischen 92% und 95%.


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