Thema:
nach 16 Stunden: Ich hatte andere Erwartungen flat
Autor: Wurzelgnom
Datum:22.06.20 08:35
Antwort auf:Gameplay wirklich viel besser als im Erstling von token

>In die KI ist hier auch viel polish und Detailwut eingeflossen, war im Erstling der Begleiter ein unsichtbarer Elefant im Porzellanladen und triggerte so einen permanenten Immersionsbruch, fällt das nicht mehr störend auf. Der ganze Krempel mit den Menschen, ihren Namen, wie sie reagieren wenn ein Partner im Gespräch nicht mehr antwortet, die Leichen finden und das untereinander kommentieren und passend reagieren, einfach toll. Es ist eine Sache wenn die KI gut ist, aber hier ist es noch um die kommunikative Komponente und beobachtbare Emotionalität noch eine gute Ecke packender und immersiver. Da ist wohl verdammt viel Arbeit eingeflossen und diese ist nicht nur Schleifchen am Revers sondern macht sich bezahlt und erzeugt ein tolles Gefühl für packende Gefechte mit einer Gruppe wo die Gegner auch ein Gesicht haben.
>Diese Ansätze gab es schon beim Erstling, aber was sie nun daraus gemacht haben ist wirklich sagenhaft.


Atmosphärisch auf jeden Fall top, aber wenn wir von KI reden gehe ich nicht ganz mit.
Dass mein Partner an einer Ecke steht wo ihn der Gegner deutlich sehen kann habe ich hier auch erlebt.
Ebenso dass man Hunde mit dem Pfeil tötet und der Besitzer daneben dass überhaupt nicht mitbekommt :)


>Nichtsdestotrotz immer noch gut bis sehr gut mit gelungenen emotionalen Momenten und im Paket mit dem nun viel besseren Gameplay unterm Strich immer noch der Monsterhit den ich mir erhofft habe.

Ich streiche das "Monster", für mich ist es ein toller Hit, aber kein Monster.

Das liegt an den falsch geschürten Erwartungen.
Wie Pjotr SEHR treffend sagt, das Thema Gewalt und der Umgang damit war für mich auch reine Medienprogaganda.
Komisch immer dass alle Reviews den PR Ton der Publisher übernehmen, von wegen "das Spiel soll keinen Spaß machen" und "unangenehm zu spielen" usw.

Mir hat am Anfang die Wut von Ellie gefehlt, so wie man sie auf dem Plakat sieht.
Selbstzweifel über die eigene vollzogene Gewalt, Trauer, offene Wut usw..... IRGENDEINE Reaktion.
Stattdessen meuchelt man mit der immer gleichen Animation jeden Gegner ohne Kommentar.
Erst später kommen vereinzelt Oneliner wie "Wichser" von ihr, wo die Motivation loszuziehen verbal unterstrichen wird.
Nach 16 Stunden bin ich Anfang Tag3, keine Ahnung was da noch alles kommt.

Dennoch hat das Spiel sehr viele emotionale Momente die ich toll fand und finden werde, aber es macht mehr "Spaß" als ich erwartet hatte.
Der ganze Quatsch von wegen es macht keinen Spaß die Gegner zu töten wird spätestens dann ad absurdum geführt wenn man sein Waffenarsenal aufstockt in einer Form wie es jedes Unterhaltungsspiel tut.


Ich hätte es mir wesentlich mehr grounded gewünscht.
Gerade mit dem Bogen, da dachte ich juhu, sehr limitiert und dreckig, aber so wie sie später rumrennt ist das Lara in klein.

Wie gesagt, noch nicht fertig, aber mir driftet es zu sehr in Richtung Spaß, ich hätte mir viel mehr gewünscht dass die Aussagen die im Vorfeld gemacht wurden, mehr der Realität entsprechen.


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