Thema:
You got Nomura'd! flat
Autor: Sunspecter
Datum:05.06.20 14:38
Antwort auf:Final Fantasy VII Remake - Thread 3 von Leviathan

Ich bin hin- und hergerissen. Auf der einen Seite: Geil, dass wird das überhaupt spielen dürfen. Auf der anderen Seite: Das Ende.

Bis einschließlich Hauptquartier war's ziemlich super. Aber dann wurde daraus im Finale ein Nomura-Kingdom-Hearts-Spiel und ich weiß nicht, ob ich das so geil finden soll.

Interessanter Approach natürlich mit den alternativen Timelines. Aber das eröffnet dem Spacko wieder ein Universum, in dem ich einfach nur lost sein werde. Ich sehe tausende Spinoffs und Ableger und am Ende kapiere ich nur Bahnhof.

Da ich das Erlebte bis dahin sehr schön fand, ist meine Erkenntnis: Hätte es nicht gebraucht. Zumal ausgerechnet der Sephiroth-Bossfight (der ja anfänglich toll eingeführt wurde) am Ende überhaupt keinen Impact mehr hatte. Ohne seine und Clouds Backstory in Flashbacks zu erfahren (Kalm!), war das einfach nur ein Fan-Service-Endfight ohne Sinn und Verstand.

Spielerisch hat mich das Uncharted-an-die-Hand-nehmen unheimlich genervt. Da hatte das Original sehr viel mehr Abenteuer-Feeling mit der Oberwelt. Hier und da mal einen Zusatzdungeon mit sackschwerem Geheimbossfight entdecken oder die Ritter der Runde zu kriegen - ohne Walktthroughs damals nicht möglich und einfach nur eine erinnerungswürdige Erfahrung.

Sogar das verquere FF15 hatte durch open world adventurous feeling.

Im Remake ist es halt ein Chapter-Abarbeiten, in dem man nix verpassen kann und seine Schlauch-Routen abarbeitet. Dabei hatten Wall-Markt und die Slums echt Potential und weckten gute alte JRPG-Gefühle (die Platte!). Aber das einem selbst die Party ständig vorgegeben wurde - Libido-Killer.


Ich wünschte, Uncharted hätte es nie gegeben (alternative Timeline this, Nomura!)

Im Gegenteil zu Uncharted: Die Städte waren grafisch recht lieblos hingeklatscht. Copy- and Paste-Hintergründe und N64-Texturen haben mir das schon ein wenig versaut. Wenn ich da an die wunderschönen Bitmap-Hintergründe von damals denke - cry like a river.

Und sonst: War schon toll bis zum Finale, aber hatte eher was von einem Graphic-Novel mit toller, tlws neuer Musik. Die hatte geile neue Stücke, die Original-Kompositionen fühlten sich aber falsch an. Sowieso hatte ich beim Spielen ständig die Lust, das Original nochmal auszugraben. Durch Kopfkino war das für mich als Jugendlicher eine tolle Storyerfahrung - durch die Dialoge heute halt Nullachtfuffzehn. Obwohl sie die Party schon ordentlich hinbekommen haben. Gerade das Rumlaufen in Städten und interagieren mit den NPCs im Hintergrund war eine großartige Idee.

Kampfsystem hat Spaß gemacht. Wenn wir ehrlich sind, haben sie das Original KS 1:1 auf Echtzeit übertragen. Ohne echten Schwierigkeitsgrad, Geheimfights und freie Kämpferauswahl aber ein bisschen Stückwerk. Gambits für meine Mitstreiter wie in Teil 12 wären ein Traum gewesen. So war das alles gegen Ende dann doch nur noch verkapptes Hack n Slay. Hätte gerne zu Beginn auf Hard begonnen und alle Upgrades ausgeschöpft. Aber das werde ich in squareenix-Spielen wohl zu Lebzeiten nicht mehr erleben.

Ach, ich weiß nicht. War alles ganz schön. Aber in die Zukunft gewandt schwant mir Übles.


< antworten >