Thema:
Dragon's Dogma: Dark Arisen flat
Autor: token
Datum:12.05.20 11:53
Antwort auf:„Ich zocke gerade“ Thread No. 27 von Gunpriest

Das Spiel gab es mal für die PS3 über Plus, bin seinerzeit aber nicht drauf hängen geblieben.
Durch penetrantes Lobgehudel vom lieben bocman im Chat hab ich der Kiste aber nochmal einen Anlauf gegeben, wo es aktuell im Sale für einen 10er zu haben ist.
Und ich hab schnell verstanden warum ich es seinerzeit abgebrochen hab :D

Man könnte sagen, Dragon's Dogma ist angenehm oldschool, ein Spiel mit Konsequenzen, ein Spiel das einem nicht alles erklärt und in das man sich selbst einarbeiten muss und so weiter.
Das ist nicht meine Perspektive. Ich würde sagen es ist anarchisch nervige Dummscheiße die mich ins Spiel kackt. Mir essenzielle Elemente nicht erklärt. Das Itemsystem auf typisch japanische Weise bis zur Unbrauchbarkeit fragmentiert weil es etwa drölfzig Items hat die im Grunde alle das gleiche machen und so bspw. Heals zu einer Kochbuchbibel überfrachtet und auch in allen anderen Items viel zu viel ist. Es bricht unvorhersehbar Quests ab ohne dass du es ahnen kannst und ohne dass du die Konsequenzen verstehst. In Quests scheitert man manchmal an Unplanbarkeiten, bspw. der Tod eines NPCs woll Null klar war dass der beschützt werden sollte.
Gegner auf der Oberwelt denen das nicht ansatzweise ansehbar ist onehitten dich, es gibt keine Indikatoren ihrer Stärke wie etwa ein Totenschädel über ihrem Kopf usw.
Ein Questlog das weder sortiert noch kategorisiert und wild Hauptquests, Sidequests und Fleißquests durcheinander scheißt. Und teils anstrengende Trigger in Quests die einem manchmal ein Zielgebiet nicht markern, bei einer musste ich etwa einen Kurier finden der durch die Stadt joggt. Jesus Maria und Josef!

Kurzum, es ist recht sperrig. Liefert aber auch schon früh Argumente auf seiner Habenseite. Allem voran Kampfsystem und seine Wucht. Ein Monsterdesign das weiterhin nur Japaner in so einer Geilheit können. Ein sehr coole Dynamik die durch die planbare Selbstständigkeit deiner Begleiter unterfüttert wird. Eine ungemein motivierende Skilltree bei dem Entwicklung Gewicht hat mit möglichen Klassenwechseln die alle irgendwie interessant sind und wo man zunehmend mutterfickerisch wird. Und eine recht atmosphärische Mittelalter-Fantasy-Welt mit starken Soulsvibes die sich nicht vor dir niederlegt sondern erkundet und erorbert werden will.

Nach vielen Ragequits hab ich mittlerweile meinen way of the ninja gefunden, Kniffe mit denen ich mir den Itemspam durch wenige Poweritems die farmbar halt selbst gestreamlined habe, eine gewisse Disziplin im manuellen Speichern, und damit mich nicht mehr darüber zu ärgern wenn wieder etwas kryptisches passiert dass mir Dinge Quests abbricht, sondern das einfach ertrage und dann halt etwas anderes anlaufe.
Hauptmotivator und Herzstück sind die geilen Monstahs, die Action in den Kämpfen und das leveln und erweitern von Fähigkeiten. Mainstory wird langsam auch ganz interessant. Die Dungeons machen Bock und bieten ein gutes Maß an Schalter- und Wegrätseln, genug um bewusstes Spielen einzufordern, aber zu simpel für Suchorgien.

Gerade für ein actionbasisertes RPG-Kampfsystem mit Begleitern sach ich mal, das hab ich so noch nicht besser gesehen als in Dragon's Dogma wenn man sich da mal eingefunden hat.
Und natürlich geht da der Blick auch Richtung FF7R. Ein echtzeitbasiertes Taktiksystem mit Begleitern? Xenoblade Chronicles 2. Echtzeitbasisertes Actionsystem? Dragon's Dogma oder Diablo. Rundenbasierte Taktik mit Begleitern? Octopath, Persona, oder halt die DQ-Reihe. Und was machst du FF7R? Was soll das sein? WAS SOLL DAS SEIN?! Ihr habt doch den Schuss nicht gehört!
Aber darum geht es hier ja nicht *hust*


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