Thema:
NBA 2K Playgrounds 2 flat
Autor: musashi
Datum:04.05.20 16:40
Antwort auf:Liegt das Genre „Sportspiele“ spieltechnisch brach? von Beauregard

Das Spiel gab es vor kurzer Zeit im Humblebundle, welches sich ein Freund und ich wegen Golf Club 2019 gekauft haben, da wir - passend zum Thema - uns mal wieder nach einer gepflegten Runde Golf gesehnt haben. Damals noch auf der Xbox 1 haben wir sehr gerne Tiger Woods zusammen gespielt.

Da wir damals auch gerne NBA Jam gespielt haben, haben wir NBA 2K Playgrounds 2 dann auch mal installiert. Vom reinen Gameplay her scheint das durchaus ordentlich zu sein und auch nicht wesentlich komplexer als NBA Jam. Bei den Würfen und Dunks gibt es jetzt eine Leiste, die man zum richtigen Zeitpunkt loslassen muss, was besonders bei Dunks sehr gewöhnungsbedürftig ist. Aber das ist schon noch ok.

Das Spiel macht es einem aber nicht leicht, es gerne zu mögen. Wenn man das Spiel startet, wird man als allererstes von sehr langen AGB begrüßt, bei denen man komplett nach unten scrollen muss, um sie zu bestätigen. Danach wird es aber noch besser, denn man erhält drei Kartenpacks, die man öffnen muss, um daraus Spieler zu erhalten. Ja, richtig gelesen, die erste Aktion in dem Spiel besteht darin, eine "Lootbox" zu öffnen. Man bekommt aber auch keine Spieler aus festgelegten Teams, wo kämen wir denn dahin? Man bekommt einfach zufällige Spieler aus zufälligen Teams. Im Spiel setzt man sein eigenes Team dann aus diesen Spielern zusammen, sie müssen also nicht in demselben Team sein (Ausnahme ist hier der Saison-Modus - dazu gleich noch eine Erklärung). Schon diese Entscheidung finde ich merkwürdig, weil ich somit das erste Spiel gar nicht mit meinem Lieblingsteam starten kann, sondern es aus irgendwelchen Spielern zusammensetzen muss, deren Namen ich noch nie gehört habe (das ist natürlich eher mir anzulasten).

Es kommt aber immer noch besser, denn man muss ja die Spielerschaft heutzutage lange an sein Spiel binden. Da das durch gutes Gameplay nicht mehr möglich zu sein scheint - obwohl Rocket League das Gegenteil beweist - baut man natürlich irgendwelches Auflevel-Gedöns ein. Jeder Spieler startet also auf Level 1 und mit wirklich bekackten Werten und kann auf Level 3 aufgewertet werden. Das Aufleveln pro Spieler scheint ca. 20 Spiele zu dauern. Auch das ist eine für mich nicht nachvollziehbare Entscheidung. Man lässt neue Kunden mit Spielern spielen, mit denen sie nicht spielen wollen und gibt diesen Spielern dann noch so schlechte Stats, dass das Spiel überhaupt keinen Spaß macht, weil jeder zweite Wurf daneben geht. Das sorgt natürlich für einen sehr guten Ersteindruck;)

Wie bekomme ich denn jetzt neue Spieler? Natürlich "verdient" man durchs Spielen eine bekloppte Währung, mit der man sich neue Kartenpacks kaufen kann, aus denen man wiederum zufällige neue Spieler bekommt. Auch doppelte sind möglich, aber hey, es gibt dann XP für den Spieler, den man schon hat. Yay!
Ach ja, es gibt natürlich noch eine zweite Währung, die man für Echtgeld erstehen kann.

Und noch zur Saison: die muss man natürlich mit einem festen Team spielen. Wenn ich also am Anfang "Pech" hatte und keine zwei Spieler aus einem Team bekommen habe, kann ich mir zumindest eins der Teams aussuchen, von denen ich jeweils einen Spieler habe und bekomme dann noch einen weiteren aus dem Team per Zufall freigeschaltet. Ist doch genial gelöst.


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