Thema:
Red Dead Redemption 2 - Platin (Spoiler) flat
Autor: TroyMcClure
Datum:22.03.20 18:51
Antwort auf:Durchgezockt Nr. 37 - 0/10 oder GOTY? von wantan

Das waren hunderte von Stunden die ich nicht mehr zurückbekommen werde ;) - naja, so schlimm war es nicht.

RDR2 ist zu dem Zeitunkt während ich es gespielt habe das für mich wohl enttäuschendste R*-Spiel seit GTA: Vice City Stories. "Ja aber wieso hast du dann hunderte Stunden damit verbracht?". Ich sagte nicht, dass es schlecht ist, aber es hat mich mehr enttäuscht als ich gedacht hätte.

Zu den positiven Sachen muss man nicht viel sagen: grandiose Story, teils herausragende Charaktere (Arthur, Sadie), eine fantastische Spielwelt mit unfassbar viel zu entdecken. Aber das alles täuscht nicht darüber hinweg, dass in dem Spiel so viele Sachen sind die mir den Spielspaß mehrmals arg verdorben haben.

1. 10+ Stunden Tutorial zu Beginn. Das gesamte Kapitel 1 und große Teile von Kapitel 2 sind nervig und öde. Das Spiel hat mich teils nicht dazu inspiriert weiterzumachen. Deshalb hab ich insgesamt ca. 8 Monate an der Kampagne gesessen. Mehr dazu unter Punkt 3.

2. Das Missionsdesign ist teilweise unter aller Sau. R* wollte schon immer, dass man die Hauptmissionen so spielt wie sie es wollen und nicht wie man selbst es möchte. Dies wurde hier auf die Spitze getrieben. Du entfernst dich etwas zu weit von deinem NPC-Freund weil du etwas looten willst? NPC stirbt: game over. Du willst vorausreiten, weil dir deine NPC-Kollegen zu langsam sind: geht nicht. Darfst du ausnahmsweise doch vorausreiten und hast einen zu großen Abstand zu deinem NPC-Freund: game over für's Alleinlassen des NPCs. Du möchtest irgendwelche Freiheit während der Missionen? Nein, ist so nicht vorgesehen, bitte spiele nach Script. Das ist so unfassbar nervig. Und die obigen Beispiele sind mir alle so passiert.

3. Kapitel 5 - überflüssigste Scheiße die mich fast dazu gebracht hat das Spiel abzubrechen. Es war komplett langweilig und ein stundeslanges Streckelement.

4. Überladene Steuerung. Jeder Knopf macht irgendwas mehrmals, je nachdem wo man ihn drückt. Klar, nach so viel Spielzeit kam ich dann doch rein, aber zu Beginn war das extrem frustrierend. Paradebeispiel war hier die Mission in der man zusammen mit John die Eisenbahnbrücke mit Dynamit hochjagen muss. Man nimmt das Dynamit mit Quadrat drücken auf. Man springt aber auch über Hindernisse, indem man Quadrat drückt. Ich renne für mein zweites Dynamitpaket also zurück und halte schon mal Quadrat fest um schnell zu sein ... game over. Den 100 Meter Sprung von der Brücke hat Arthur nicht überlebt.

5. Die generell cineastische Aufmachung, welche das Gameplay teils drastisch einschränkt. Man nähert sich bestimmten Sachen -> kein laufen möglich. Man häutet ein Tier -> kein abbrechen der Sequenz (die teils 20 Sekunden oder mehr dauert) möglich. Man ist in einer Mission gefangen -> nahezu keine Freiheit, sondern bitte nach Drehbuch vorgehen (siehe Punkt 2).


Alles in allem war es ein gutes Spiel, welches mir viel Spaß, aber eben auch viel Frust bereitet hat. Mit ein wenig mehr Freiheit und etwas weniger Einschränkung auf Kosten cineastischer Erzählstruktur hätte es ein grandioses Meisterwerk werden können.


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