Thema:
Ersteindruck vom größten Blind-of-the-Forest-Fan: flat
Autor: Andy1977
Datum:11.03.20 01:58
Antwort auf:Ori and the Will of Wisps von X1 Two

Spielstand bei 19%:

+ Die Musik von Gareth Coker: O-h-m-e-i-n-G-o-t-t! Die ist jenseits von atemberaubend und bislang sogar BESSER als Blind Forest. Toppt vielleicht in Punkto Feinfühligkeit & Melancholie alles, was ich je in einem Videospiel gehört habe. Hab bereits beim Anhören des MP3-Albums im Auto mehrfach geheult.

+ Die Steuerung, erneute Perfektion. Allein die Kontrolle beim Springen ist schlichtweg nicht besser machbar. Die deutlich erweiterten Kampffähigkeiten fügen sich hervorragend ein. Und selbst auf meiner Xbox One S, wo's doch einige Freezes gibt (dazu mehr bei den Minus-Punkten), hat's mir nicht einmal 'ne Szene versaut.

+ Der Fokus auf das Kämpfen: Hier hatte ich etwas Angst, dass es meinen persönlichen Spaß am Klettern, Springen & Erkunden schadet. Aber nein, ganz im Gegenteil: Das ist alles immer noch auf bestem Niveau, während nun auch noch anspruchsvolle Fights hinzu kommen. Gleichzeitig ist's (bislang) auch nicht zu überkompliziert.

+ Das Level-Design, wieder geschniegelt bis zum geht nicht mehr. Etwas besser ausbalancierter Schwierigkeitsgrad, was allerdings auch seinen Preis hat (erneut siehe Minus-Punkte).

+ Inszenierung / Story: Mehr als beim Vorgänger, aber immer noch dezent genug, so dass es den Spielfluss nicht stört. Und Ku muss unbedingt als Kuscheltier her.

+ Die Grafik / Animationen: Im Prinzip auch absolut meisterhaft, aber hier fehlt mir ehrlich gesagt bislang der „WOW!“-Faktor des Vorgängers. Schlicht weil der auch schon so brechhart gut aussah. Aber da war auch ehrlich gesagt kaum Luft nach oben XD



- Das von mir erwartete „Problem“: Mangelnde Innovationen. Nicht falsch verstehen: Es ist großartig. Aber bislang ist's alles wie Blind Forest oder ich kenne die Elemente bereits aus anderen Spielen. Die funktionierten super, keine Frage... besonders der Bogen ist fantastisch. Aber bislang fehlt mir ein wirklich neues, noch die da gewesenes Spielelement, wie Sein oder die Stoßen-Mechanik.

- So gut ausbalanciert der Schwierigkeitsgrad auch ist: Bislang gab's noch keine Szene in der Güteklasse des Ginsobaum. Das war nämlich der Punkt, wo Blind Forest bei mir von „Ich liebe es“ zur „Unsterblichkeit“ gereift ist.

- Das mag jetzt arg kleinlich klingen: Ein paar Konzeptelemente fühlen sich wie „drangetackert“ anstatt ein „integraler Bestandteil“ an. Allen voran die Spirit Trials: Das Spiel würde exakt genauso funktionieren, wenn die nicht da wären. Und auch die Tatsache, das hier jetzt von „Quests“ geredet wird, raubt mir ein wenig die Illusion, ein besonderes Abenteuer anstatt „nur“ ein grandioses Videospiel zu spielen.

- Da ich mir die CE geholt habe, spiele ich auf meiner Xbox One S – und die Version ist technisch teilweise grenzwertig. D.h. Einbrüche bei der Framerate stören mich nicht, aber die Freezes kratzen arg an der Atmosphäre. Bin fast schon dazu geneigt, mir noch die Steam-Version nachträglich zu holen und nochmal von vorne zu starten – aber eigentlich ist Geld gerade etwas knapp :/



Summa summarum: Es ist meines Erachtens (und bislang) nicht so gut wie Blind Forest – aber das habe ich auch nicht erwartet ;) Meine Minuspunkte sind entweder marginal oder beziehen sich auf den Innovationsbonus des Vorgängers.

Dafür ist Will of the Wisps deutlich vielschichtiger (dank der Kämpfe) und somit immer noch ernsthaftes GOTY-Material. Und was ich sonst so lese, scheint dem Spiel ja auch bis zum Schluss nicht die Luft auszugehen.


< antworten >