Thema:
Re:Die M! Liste der GOTYs 2010 bis 2019 flat
Autor: token
Datum:04.03.20 05:58
Antwort auf:Re:Die M! Liste der GOTYs 2010 bis 2019 von Yasai

>>Meiner Meinung nach muss man schon einiges an Leidensfähigkeit mitbringen um dieser halbgaren Implementierung ins Spielgerüst etwas abgewinnen zu können.
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>Kann sein, dass ich da leicht zu begeistern bin und ich hätte mir gerade  in Bezug auf die Möglichkeiten mit der Siedler-KI von Herzen drei Evolutionsstufen mehr gewünscht aber mich hat das an die Faszination bei Skyrim erinnert, dass man den NPCs in Realtime über die gesamte Map folgen konnte während sie auf dem Weg zu meiner Hochzeit waren ^^. Und hier hatte man viel mehr Freiheiten, um diesen kleinen Mikrokosmos selbst zu beeinflussen und zu gestalten. Ist sicher nicht für jeden, klar. Aber für mich war's n biggie :) Jank hin oder her
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Kann ich prinzipiell nachfühlen, was dich daran fasziniert hat.
Losgelöst davon hat es halt von der Güte wie man das ins Spielgerüst gewoben hat und wie es vom User Interface bedient werden muss den Charakter einer Fanmod die von der Seite ins Spiel gestelzt wird.
Es ist im Grunde aber nur ein Symptom von vielen in dem Game gewesen, wo ich mich gefragt hab, wo der Mojo von Bethesda hin ist.
Die waren halt DIE Benchmark im Genre.

>>Ein positives Beispiel dafür wie man so einen Aspekt wie Siedlungsbau elegant gelöst bekommt wäre Dragon Quest Builders 2.
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>Das wollte ich mir schon immer mal anschauen und hatte damals die Demo vom Ersten gespielt. Und da war es dann so, dass wenn ein neuer Bewohner in meine Stadt kam, die Bettzuordnungen durcheinanderkamen und die Leute nicht mehr ihre Räume akzeptierten und der alte Sack war plötzlich im Bett vom kleinen Mädel und wenn die mir schon so kommen, dass ich da ständig umjustieren muss weil die KI mich sonst zur Weißglut bringt und ich am Ende die ganzen süßen DQ-Charaktere nimmer sehen will, dann sollte ich vielleicht von der Reihe fern bleiben ;) Ist halt auch echt ein anderes Spiel soweit ich weiß, wo man ja erst seine Bauten immer wieder aufgeben muss und erst am Ende des Spiels wirklich beständig Entwerfen kann in einer abgesonderten Welt? Oder lieg ich da komplett daneben?


Jein. Ich spreche auch explizit vom zweiten Teil, der im Vergleich zum Erstling äußerst gelungen evolutioniert ist, speziell die Funktionalitäten rund um den Siedlungsbau. Das ganze ist natürlich kein Sim City und will es auch nicht sein, die Siedlungsvorgaben kann man auch sehr pragmatisch lösen und sich auf den Explore und die RPG-Komponente fokussieren, aber wenn man den Elan zu schönen Siedlungen mit lustigem Gewusel mitbringt hat man da durchaus gute Werkzeuge.

Zu deinem Beispiel mit dem alten Sack, du kannst für bestimmte Bewohner angedachte Behausungen mit einem Namensschild versehen, und so dezidiert zuweisen. Ich fand es auch lustig was da so entsteht. Ich hab etwa viele kleine Behausungen gebaut und mir war auch egal wer wohin geht um zu pennen, solange jeder einen Schlafplatz hat. Dann die Siedlung meiner Tochter begangen, und musste laut lachen als ich da ihren gesunden Pragmatismus aus Schullandheimurlauben gesehen habe, wo es einen riesengroßen Schlafsaal gab, in dem 15 Betten standen :D

Dafür hat sie die Schildmechanik für ihre Lieblingsbewohner genutzt.
Das hatte auch Charme. Auch hat sie deutlich stärker in der Vertikalen gebaut als ich, da hab ich Ansätze gesehen die ich mir abgeschaut habe. Sie wiederum hat sich die Struktur meiner Felder abgeschaut, wo sie erst mit Monokulturen gestartet ist, ich hab hingegen gemischt (den Insekten zu Liebe!) und auch Synergien gehoben. Du kannst etwa Wassergräben in Feldern ziehen um die Bewässerung zu verbessern, und so hab ich etwa solche Gräben gezogen, diese aber auch gleich zum Anbau von Zuckerrohr genutzt.

Das ist alles ziemlich charmant, und wenn auch nicht tiefgreifend fühlt es sich im Zusammenspiel mit Bewohnern dennoch nicht wie Fassade an. Wenn dich der Bauaspekt so bockt, dann solltest du dir DQB2 durchaus ansehen imo, Erstling kannste skippen, der Zweite macht quasi ALLES besser.
Zwar splitted auch der Zweite voneinander unabhängige Welten, aber das ist anders gelöst als im Ersten, so dass das Gefühl ausbleibt, man würde alles von dem was man gemacht hat verlieren.


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