Thema:
The Darkness flat
Autor: heffer
Datum:28.02.20 20:13
Antwort auf:Durchgezockt Nr. 37 - 0/10 oder GOTY? von wantan

Nee, das war nix. Von der Story und der Inszenierung her schon cool, dreht am Ende auch nochmal richtig auf und bin alleine wegen der letzten Stunde froh, es zu Ende gebraucht zu haben.

Aber ganz ehrlich, das Gameplay ist in dem Spiel ein einziges Hindernis. Die Darkness-Kräfte sind unausgewogen und unpräzise. Creeping dark, dieses steuerbare Tentakel, ist eigentlich die mächtigste Kraft, steuert sich aber grausam, weil man jedem Gegenstand hängen bleibt und die Sicht eingeschränkt ist. Ob man den Gegner dann am Ende erreicht oder wegen Beschuss zurückgeschickt wird, ist zu 90% zufallsabhängig. Keine gute Idee, die Kraft, die am wenigsten Spaß macht, zur mächtigsten zu machen. Von den übrigen Kräften ist nur dieses schwarze Loch brauchbar, bei dem man aber irgendwie nie genau weiß, wo es landet und dann einfach blind in die Masse schießt. Ich fand das Gunplay schon kacke, aber mit den Darkness-Kräften wird alles noch schlimmer.

Dazu mehrere richtig ätzende Passagen, insb. Man stirbt mit der Taktik irgendwie trotzdem nicht. Alles total intransparent. Ganz schlimm auch Furchtbar.

Dazu bewegt sich die Spielfigur super lahm, es gibt ständig unnötige Laufwege. Nee, ganz ehrlich, das Gameplay ist ein Graus.

Der Open World-Ansatz ist so flach, dass ich vor Schreiben dieses Satzes erstmal überlegen musste, ob es ihn überhaupt gibt. Aber doch, vom Prinzip her ist das Open World, da auch nicht missionrelevante Gebiete begehbar sind. Es gibt nur nichts (interessantes) darin zu tun und die gesamte Oberwelt mit Ausnahme der U-Bahn-Station ist tot und visuell völlig belanglos. Die U-Bahn-Station ist toll und belebt, der gesamte Rest aber wirkt wie ein bloßer Grundriss einer Spielwelt, als hätten die Designer nach der U-Bahn-Station einfach die Arbeit eingestellt.

Story hat mich auch nicht 100 %ig überzeugt. Vieles war gut, aber was mich im Vorfeld am meisten interessiert hat, und zwar die Verknüpfung der übernatürlichen Darkness-Fähigkeiten mit dem eher realistischen Mafiasetting, ist quasi gar nicht vorhanden. Kein Charakter einschließlich der Spielfigur reagiert auf die Darkness. Die ist einfach so da. Die Mafia- und die Darkness-Thematik laufen völlig lose nebeneinander. Es ist ja häufiger so, dass ein Spiel nicht wirklich zu Ende gedacht ist, aber The Darkness wirkt in dem Punkt wie gar nicht erst angefangen.


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