Thema:
Re:Ja- VR war kurzfristig geil. flat
Autor: JPS
Datum:28.02.20 14:05
Antwort auf:Re:Ja- VR war kurzfristig geil. von Derrick

>>[https://youtu.be/PD-mnusoJZQ]
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>Agree to disagree. Natürlich haben Serien versucht sich von GTA abzukappseln. Aber in der Regel laufen sie halt von Missionsstrukturen sehr ähnlich ab. Komme in eine Gegend, quatsch mit ner Kontaktperson, schalte Missionen frei. Rinse and repeat. Oder machen halt schon seit 10 Jahren das was diese Serien dann schon immer machen. Aber das was du mir da zeigst zu FC4 ist für mich eher ein Beleg dass sich in den letzten 10 Jahren da wenig getan hat. Das ist halt das typische FC Stealth Gameplay wo man ein Lager aushebt. Das gabs halt auch schon beim ersten Teil. Und auch wieder bei Teil 5. Been there, done that. Klar, jetzt halt technisch schöner/größer als beim Vorgänger aber wirklich neu? Ne.  


Hast Du das Video auch komplett geschaut? Das ist eine komplette Mission, die wie ein Egoshooter oder Tomb Raider Level aufgebaut ist. Das ist nicht mit dem Ausheben eines Lagers in z.B. AC:OD zu vergleichen.

>Nicht ohne Grund sagt man Ubi Soft Spielen nach dass sie einer Formel folgen.

Nicht alles was Hater sagen stimmt aber auch - Ubisoft-Formel wird ja meist als Kritik verwendet von Leuten die diese Spiele nicht mögen und sie daher nur oberflächlich betrachten und dabei zum Ergebnis kommen, dass das alles das gleiche wäre.

Und Du bist ja sogar noch weiter gegangen und hast die Open World mit Ausnahme von BOTW als GTA3-Formel bezeichnet. Spätestens damit bist Du dann endgültig auf einer Reduktion von Spielen auf den kleinsten gemeinsamen Nenner - sowas hilft aber doch höchstens um Genres zu definieren, aber nicht um Spiele und deren Gameplay ernsthaft zu bewerten.

>Dasselbe für AC über die Jahre Turm einnehmen und etliche, monotone Quests freischalten. War dann bei Watch Dogs auch so. Irgendwann hat Ubi Soft gemerkt dass alles zu gleich ist.

Wenn alles so gleich ist, verstehe ich nicht, warum mir Watch Dogs (Teil 1; Teil 2 habe ich nicht gespielt) keinen Spaß macht, während AC und FC voll bei mir zünden.

>Kampfsystem wurde bei AC jetzt etwas überarbeitet aber das sind für mich kleiner Bausteine die an der generellen Kritik nichts ändern.

Bei den neuen ACs wurde nicht nur das Kampfsystem geändert. Das ganze Gameplay ist anders und die Progression wurde komplett auf RPG/Loot umgestellt.

Auch AC3 und AC:Syndicate sind z.B. extrem unterschiedlich. Mir sagt AC3 und das vergleichbare AC4 deutlich mehr zu, trotzdem hatte ich zum Glück auch mit AC:Syndicate Spaß - aber dabei halt ein ganz anderes Spielerlebnis.

>Ich sag ja auch nicht dass das schlecht ist. Ich habe selber auch immer wieder Spaß damit. Aber ich kann mit etwas verdammt viel Spaß haben und dennoch anerkennen dass sich da wenig weiterentwickelt hat. Veränderung nur um der Veränderung willen ist kein Garant für Spaß.

Ob man etwas als reine Veränderung oder Weiterentwicklung einstuft hängt auch von den eigenen Vorlieben ab. Keine Veränderung wird bei jedem Spieler zünden und es gibt etliche Genres bei denen ich Spiele aus früheren Generation bevorzuge - z.B. im Bereich Arcade Racer, bei dem mir Forza Horizon gar nicht zusagt, während ich mit Burnout, Ridge Racer und PGR extrem viel Spaß hatte. Das ist immer das Risiko von größeren Veränderungen.

>Aber da erfindet so gut wie nichts das Rad neu oder krempelt das Konzept von Grund auf um.

Sehe ich bei AC mit den letzten beiden Teilen schon so. Das ist sehr stark umgekrempelt und spricht damit auch eine andere Zielgruppe an. Manche mögen beide Varianten, AC hat damit aber auch viele neue Fans gewonnen und alte verloren.

>Und das hat Nintendo eben mit Zelda in meinen Augen gemacht. Das bricht aus diesem Konstrukt aus. Viele der Open World Spiele sind für mich immer noch Titel wo ich die offene Welt zwar als schön aber auch eher als Kulisse empfinde statt integraler Bestandteil. Da wird sich imo nicht viele Gedanken gemacht wie man die offene Welt wirklich nutzen kann. Eher so: Ok wir haben hier nen großes Areal, das machen wir jetzt mit Quests voll damit die Leute beschäftigt sind. Statt sich wirklich Gedanken zu machen wie man die Welt mehr ins Spiel einbeziehen kann.

Da stimme ich Dir zu. BOTW und Death Stranding brachten deutlich frischere Ansätze in den Open World Bereich. Sind aber halt auch neue Titel und keine Nachfolger von beliebten Serien. BOTW2 wird sicher auch nicht das Rad neu erfinden, sondern an BOTW anknüpfen.

Das eigentliche Problem ist doch, dass die AAA-Industrie so stark auf Sicherheit spielt und dadurch inzwischen der Großteil der Spiele nur noch aus Nachfolgern und Remakes besteht. Daraus ergibt sich automatisch, dass sich das Zeug nicht 100%ig frisch anfühlen kann. Außer es läuft irgendwann nicht mehr, dann gibt es einen Reboot - was aber für mich auch öfter nach hinten losgegangen ist - z.B. bei den neuen Tomb Raider Teilen, die ich als deutlich belangloser als frühere Teile empfinde.

>Die wirklich interessante Frage lautet für mich deshalb auch eher warum dem so ist. Haben wir einfach einen Punkt erreicht wo man das Maximum an spielerischen Möglichkeiten in dem Bereich bereits ausgelotet hat? Eventuell sind da wirklich frische Impulse beim Grundkonzept nicht mehr möglich. Das wird die Zeit zeigen.

Wir, die Kunden sind schuld. Wenn sich ein Nachfolger besser verkauft als eine frische Idee mit neuer IP, dann bekommen wir eben genau das. Funktioniert ja auch prächtig. Was wird in 2020 auf der PS5 am meisten gehyped? Last of Us 2 und Final Fantasy 7 Remake. Und dabei erwarten die Leute sogar ganz gezielt mehr vom selben und haben z.B. bei FF7 Remake sogar Angst, dass die Veränderungen das Spiel schlechter machen könnten.

Ich nehme mich da auch selbst nicht aus. Ein BOTW2, bei dem ich weiß, dass die Basics wie beim Vorgänger sind, ist mir lieber als ein komplett neues Zelda. Und ein Remake eines meiner Top 100 Games ist mir lieber als jeder Nachfolger, bei dem die Gefahr besteht, dass nicht alle von mir geschätzten Elemente erhalten bleiben.


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