Thema:
Death Mark (Switch) flat
Autor: Amian_3rd
Datum:27.02.20 11:16
Antwort auf:Echt alt - Der ehrenamtliche Nicht-Durchzock-Thread #3 von phaxy

Death Mark ist ein japanisches Adventure mit Visual Novel Anleihen und einem starken Fokus auf Horror.

Die Grafik ist zweckmäßig, die Portraits der Figuren schön gezeichnet - auch wenn es nur etwa drei Gesichtsausdrücke pro Person gibt, die dann auch etwas übertrieben geraten sind.

Highlight sind die Monster/Geister, die sind stets abstoßend deformiert und fies gestaltet, man besiegt sie in einem an RPG Kämpfe erinnerndem "Schlag"abtausch (in dem Items geschickt und storyrelevant eingesetzt werden).

Ich habe nicht übermäßig weit gespielt (ein paar Stunden), bis kurz vor Ende des zweiten von fünf Akten.

Das Spiel ist langsam. Beim ersten erforschen machen die langsamen Abblenden zwischen den Standorten Sinn, wenn man später schnell 10 Räume ablaufen möchte um eine Figur auszutauschen ist man schnell genervt vom Schneckentempo.

Dann ist Death Mark schlecht übersetzt. Ich habe ja durchaus Erfahrung mit japanischen Medien (die typische Manga/Anime Phase) und erkenne wenn bestimmte Eigenheiten der japanischen Sprache mangelhaft ins deutsche oder englische übertragen werden.
Death Mark ist da ein schlimmer Kandidat, bei dem mir holprige Sprache regelmäßig den Spaß am Spiel versaut. Da soll zum Beispiel mit dem Begriff "red stuff" ein Bezug zu Blut aufgebaut werden, obwohl am Ende gemeint ist. Bestimmt gibt es dafür eines dieser tollen ambivalenten Kanji Zeichen, im englischen hätte man das aber anders lösen müssen.

Übersetzung beiseite ist es aber auch schlicht SCHLECHT GESCHRIEBEN. Der "coole Detektiv" ist ein dummer Unsympath, und gruselige Stellen werden so inszeniert das ich nach fast jedem theoretischen Höhepunkt dachte: "Mmmh, das war jetzt irgendwie dumm.". Zündet für mich irgendwie gar nicht, obwohl ich Japano Horror eigentlich mag.

Als mir dann klar wurde das sich bestimmte Stellen im zweiten Fall nur mit einer Figur lösen lassen die ich gerade ausgewechselt hatte, was nochmal mehrere Minuten Schneckentempo durch einen Wald erforderte - da war dann der Ofen aus. Vielleicht schaue ich es mir auf Youtube an, da kann ich vorspulen.

Ein kleiner Nachtrag: NintendoLife erwähnt ein Detail das mir auch aufgefallen ist, ich zitiere mal kurz, the vast majority of the spirits you face and the people who end up dead in Death Mark's world are women, all unfailingly treated as some sort of eye-candy – even when they're being brutally mutilated while tied down on an operating table or are corpses drilled full of holes. Das nervt etwas. Ich möchte mich gruseln und keine gefesselten schweißglänzenden prallen weißen Schenkel... ihr wisst schon.

Ich kann Death Mark nicht empfehlen. Es ist langsam, hat wenig gameplay, ist schlecht geschrieben und schlecht übersetzt.

[https://images.nintendolife.com/screenshots/96798/large.jpg]

Ich spiele jetzt "aviary attorney", das ist wirklich toll und SUPER geschrieben. Das besser Ace Attorney! :D Dazu schreibe ich ein andernmal mehr.


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