Thema:
Re:...das Ding braucht einfach nur eine Exportfunktion flat
Autor: X1 Two (deaktiviert)
Datum:19.02.20 12:45
Antwort auf:...das Ding braucht einfach nur eine Exportfunktion von harukathor

>Wenn du dir solche und ähnliche Projekte anschaust, bin ich da eher nicht bei dir, das erste stammt zumindest laut Credits von einem(!) einzigen Creator:

Der daran aber vermutlich auch ein Jahr gesessen hat. Es gibt beeindruckende Sachen in Dreams, keine Frage. Aber das sind Ausnahmen, von Menschen, die seit einem Jahr damit arbeiten - wenn nicht länger. Bei Art's Dream sollen angeblich sogar fähige Communitydesigner mitgemacht haben. Man darf nicht vergessen, dass Media Molecule das Ding seit Jahren fähigen LBP-Designern in die Hand gegeben hat, noch vor dem offiziellen Early Access für jeden. Das sind die Ergebnisse davon. Wenn jemand das Spiel heute kauft wird sein Content vielleicht in 12 Monaten mal die Qualität erreichen. Bei den meisten nie, denn mit einer Stunde pro Tag rumbasteln ist es nicht getan. Wenn du was Ernsthaftes in Dreams bauen willst, dann sitzt du da vier bis sechs Stunden pro Tag dran, für ein Jahr. Und am Ende schaut sich das jemand fünf Minuten lang an und gibt dir einen Upvote und dann schaut er sich schon das nächste Ding an.

Ich weiß nicht, warum Media Molecule so viele Daten rausgibt, aber es ist eben alles im Spiel:

Es gibt derzeit 218.000 Nutzer (jeder wird Follower von MMDreamQueen, daher kann man an dem Account die Nutzerzahlen ablesen).

Hatboy (der von dir verlinkte Dream) hat 4 Wochen Communityspielzeit, also maximal 4 * 7 * 24 * 60 = 40.320 Minuten. Bei etwas über 6.000 Aufrufen. Das macht pro Aufruf satte sechseinhalb Minuten Spielzeit. Man kann sich vorstellen, dass die Verweilzeiten bei weniger ausgereiften Projekten erheblich kürzer sind.

Und nicht mal dieser Content wird wirklich nach oben gespült. Ich musste nach "nicht gespielten Dreams mit den meisten Upvotes" suchen, dann durch sechzig Dreams scrollen, um ihn rein über das Menü zu finden.

Dreams ist fantastisch. Aber man muss wissen, was einen erwartet. Ich sehe es für mich nicht als Spielegenerator oder kreatives Tool - sondern als reines Kunstobjekt. So funktioniert es für mich. Einfach mal eine halbe Stunde am Tag durchsurfen, sich treiben lassen, staunen. Und vielleicht entwickelt sich ja wirklich eine bleibende Creatorcommunity, Leute, denen egal ist, dass ihre Arbeit fünf Minuten lang angeschaut wird und genauso schnell wieder vergessen (denn das ist die natürliche Folge des Dreamsurfings, auch wenn da tolle Dinge dabei sind ist fast alles letztlich belanglos und hinterlässt keinen bleibenden Eindruck). Einfach nur Künstler. Fände ich toll.

Von daher bleibe ich bei meiner Ersteinschätzung: Das ist ein Tool für Künstler, nicht für Spieldesigner. Mag sein, dass ich in zwei Wochen keine Flacks mehr sehen kann, aber momentan macht es viel Spaß in dieser Pinselstrichoptik. Alles sieht aus wie ein kleines Gemälde.


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